Die Laurentiuskapelle (früher Lorenzikapelle) ist eine im Jahre 1723 errichtete römisch-katholische Kapelle auf dem Laurentiusberg in Tauberbischofsheim und ist dem heiligen Laurentius von Rom geweiht. Sie gehört zur Seelsorgeeinheit Tauberbischofsheim im Dekanat Tauberbischofsheim.
Geschichte
Die Tauberbischofsheimer Laurentiuskapelle wurde von Simon Dürr finanziert und am 10. August 1723 eingeweiht. Hierbei soll sich laut Pfarrakten ein Wunder ereignet haben: Während die Litanei gesungen wurde, habe sich die Statue des Laurentius oben auf dem Altar erhoben und eine Verneigung als Dankesreverenz gemacht. 1748 erfolgte die erste Erneuerung der Kapelle, welche von Hanß Michel Fröhling „Burger und Dungermeister“ bewerkstelligt wurde. 1892 bekam sie durch den Stadtpfarrer Schott ihre jetzige Gestalt, samt Altar mit Eisengitter.
Während des Deutschen Kriegs wurde die Laurentiuskapelle unter anderen zum Schauplatz vom Gefecht bei Tauberbischofsheim. Auch war die Kapelle ein häufiges Ziel von Flurprozessionen (Markus-Prozession).
Während des Ersten Weltkrieges befand sich neben der Kapelle ein Kriegsgefangenenlager, in dem hauptsächlich Russen und Franzosen stationiert waren. Diese halfen den Bauern bei der Landwirtschaft, allerdings nutze man die Freifläche auch zum eigenen Gemüseanbau, sowie zur Aufzucht von Ziegen und Kaninchen, um die eigene Lagerverpflegung zu ergänzen.
Nachdem das Bauwerk mit den Jahren als renovierungsbedürftig galt, wurde die Kapelle grundlegend renoviert und am 28. April 1985 neu eröffnet. Da die Laurentiuskapelle in den letzten Jahren immer häufiger Opfer von Vandalismus in Form von Graffiti sowie Schäden am Putz und den Fenstern wurde, kam es vorübergehend zu ihrer Schließung. Nach erneuten Renovierungsarbeiten feierte man am 24. Juli 2015 ihre Wiedereröffnung.
Architektur und Ausstattung
Sühnekreuze
Sehenswürdigkeiten außerhalb der Laurentiuskapelle sind drei Sühnekreuze, welche aus dem 15. und 17. Jahrhundert stammen.
Völkerschlachtdenkmal
Neben der Kirche steht ein Denkmal zur Völkerschlacht bei Leipzig, welches 50 Jahre nach Ende der Schlacht errichtet wurde.
- Sühnekreuz 1
an der Laurentiuskapelle - Sühnekreuz 2
- Sühnekreuz 3
- Völkerschlachtdenkmal bei der Laurentiuskapelle
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 Hans W. Siegel: Tauberbischofsheim in alten Ansichten.
- 1 2 Julius Berberich: Geschichte der Stadt Tauberbischofsheim und des Amtsbezirks. M. Zöller’s Buchhandlung und Buchdruckerei, Tauberbischofsheim 1895, S. 237 f. (Faksimile-Druck: Fränkische Nachrichten Druck- und Verlags-GmbH, Tauberbischofsheim 1984).
- 1 2 Josef Kiefer und August Haun: IV. Aus der Geschichte der neuesten Zeit (1800–1955). In: Stadtverwaltung Tauberbischofsheim (Hrsg.): Tauberbischofsheim – Aus der Geschichte einer alten Amtsstadt. Eigenverlag der Stadtverwaltung, Tauberbischofsheim 1955, S. 535.
- ↑ Tauberfränkische Heimatsfreude e. V. (Hrsg.): Die Reihe Archivbilder Tauberbischofsheim. Sutton Verlag, Erfurt 2005, ISBN 3-89702-895-6, S. 37 f.
- ↑ Dekan Gerhard Hauk: Laurentiuskapelle TBB. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im ; abgerufen am 15. Juli 2016. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
- 1 2 Franziska Gehrig, Hermann Müller: Tauberbischofsheim Beiträge der Stadtchronik. Hrsg.: Verein Tauberfränkische Heimatsfreude e. V. Tauberbischofsheim.
Koordinaten: 49° 37′ 20,3″ N, 9° 40′ 25,2″ O