Le Vieil-Évreux
Staat Frankreich
Region Normandie
Département (Nr.) Eure (27)
Arrondissement Évreux
Kanton Évreux-3
Gemeindeverband Évreux Portes de Normandie
Koordinaten 49° 0′ N,  13′ O
Höhe 107–139 m
Fläche 11,57 km²
Einwohner 838 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 72 Einw./km²
Postleitzahl 27930
INSEE-Code 27684

Le Vieil-Évreux (wörtlich ‚das alte Évreux‘) ist eine französische Gemeinde mit 838 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Eure in der Region Normandie.

Geografie

Le Vieil-Évreux liegt im Norden Frankreichs im Osten des Départements Eure, 83 Kilometer nordwestlich von Paris und 6 Kilometer südöstlich von Évreux, dem Hauptort des Départements Eure. Nachbargemeinden von Le Vieil-Évreux sind Fauville im Nordwesten, Gauciel im Nordosten, La Trinité im Südosten und Guichainville im Südwesten. Das Gemeindegebiet umfasst 1157 Hektar, die mittlere Höhe beträgt 123 Meter über dem Meeresspiegel, die Mairie liegt auf einer Höhe von 133 Metern. Der Weiler Cracouville gehört zur Gemeinde, er liegt südwestlich vom Ortskern.

Le Vieil-Évreux ist einer Klimazone des Typs Cfb (nach Köppen und Geiger) zugeordnet: Warmgemäßigtes Regenklima (C), vollfeucht (f), wärmster Monat unter 22 °C, mindestens vier Monate über 10 °C (b). Es herrscht Seeklima mit gemäßigtem Sommer.

Geschichte

Gisacum ist die Ausgrabungsstätte einer religiös geprägten gallo-römischen Ortschaft auf dem Gemeindegebiet von Le Vieil-Évreux. Das Zentrum von Gisacum liegt 200 Meter nordöstlich von Cracouville. Gisacum wurde im 1. Jahrhundert erbaut und im 3. Jahrhundert verlassen. Die Gebäude von Gisacum wurden danach als öffentlicher Steinbruch zum Bau der Stadtmauer von Évreux verwendet. Das Große Heiligtum wurde ab dem 6. Jahrhundert als Nekropole genutzt. Von 1765 bis 1770 wurden die Ruinen für den Bau der Straße von Paris nach Lisieux ausgeschlachtet.

1793 erhielt Le Vieil-Évreux den Status einer Gemeinde. 1801 wurde es in Saint-Aubin umbenannt und erhielt durch die Verwaltungsreform unter Napoleon Bonaparte (1769–1821) das Recht auf kommunale Selbstverwaltung. Im Folgenden hieß die Gemeinde zuerst Saint-Aubin-du-Vieil-Évreux und ab 1845 wieder Le Vieil-Évreux.

Die Weiler Le Coudray und Cracouville wurden 1810 eingemeindet, die Ortschaft Saint-Aubin-du-Vieil-Évreux 1845.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr17931806184118461851187619361946195419681990200620092017
Einwohner10087199568362299268666347488668739732812

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Im Jahr 2002 wurde der 2,5 Hektar große archäologische Garten der Thermen von Gisacum eröffnet. Er ist vom 1. März bis 15. November für Besucher geöffnet.

Die römisch-katholische Gemeinschaft Communauté du Vieil Evreux gehört zur Pfarrei Notre Dame du Grand Sud d’Evreux des Bistums Évreux. In der Kirche Saint-Aubin gibt es ein denkmalgeschütztes Altarretabel aus dem 17. Jahrhundert, das 1944 als Monument historique klassifiziert wurde.

Lokale Produkte

Auf dem Gemeindegebiet gelten geschützte geographische Angaben (IGP) für Schweinefleisch (Porc de Normandie), Geflügel (Volailles de Normandie) und Cidre (Cidre de Normandie und Cidre normand).

Commons: Le Vieil-Évreux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Le village du Vieil-Évreux. In: Annuaire-Mairie.fr. Abgerufen am 3. Januar 2013 (französisch).
  2. Dossier pédagogique Visite du site archéologique de Gisacum. (PDF; 4,0 MB) In: l’Eure en Ligne. Conseil Général de l’Eure, 2010, S. 3–5+8–11+17, abgerufen am 7. September 2012 (französisch).
  3. Dominique Cliquet: L’Eure. 27. In: Michel Provost, Academie des inscriptions et belles-lettres, Ministere de la culture (Hrsg.): Carte Archéologique de la Gaule. Fondation Maison des Sciences de l’Homme, Paris 1993, ISBN 2-87754-018-9, S. 50+153+175 f. (französisch).
  4. Jean Mineray: Évreux. Histoire de la ville à travers les âges. Éditions Bertout, Luneray 1988, ISBN 2-86743-062-3, S. 16–19 (französisch).
  5. 1 2 3 Le Vieil-Évreux - notice communal. In: Cassini.ehess.fr. Abgerufen am 1. Januar 2013 (französisch).
  6. Baudot Marcel: Le problème des ruines du Vieil-Evreux (Eure). In: Gallia Band 1. 1943, S. 191–206, abgerufen am 28. Dezember 2012 (französisch).
  7. Gisacum, ville enfouie. Le Jardin Archéologique des thermes. In: l’Eure en Ligne. Conseil général de l’Eure, archiviert vom Original am 5. November 2012; abgerufen am 1. Januar 2013 (französisch).
  8. Notre Dame du Grand Sud d’Evreux. Diocèse d’Évreux, archiviert vom Original am 13. Mai 2015; abgerufen am 3. Januar 2013 (französisch).
  9. Eintrag Nr. 27684 in der Base Palissy des französischen Kulturministeriums (französisch)
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