Lembach
Koordinaten: 51° 3′ N,  21′ O
Höhe: 195 (192–216) m ü. NHN
Fläche: 2,73 km²
Einwohner: 174 (Okt. 2016) HW+NW
Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34576
Vorwahlen: 05681, 05682

Lembach ist ein Stadtteil von Homberg (Efze) im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Geographie

Das Dorf liegt 4 km nordwestlich von Homberg an den nördlichen Ausläufern des Knüllgebirges am Lembach, einem Nebenfluss der Schwalm. Die Landesstraße 3148 verläuft durch den Ort.

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Lembach erfolgte im Jahr 1209 unter dem Namen Limbach in einem Güterverzeichnis des Fritzlarer Petersstiftes.

In historischen Dokumenten ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung): Limbach (1209), Leymbach (1279), Lempbach (1287), Lympach (1300), Lempach (1338, um 1350), Lentbach (1476), Limpach (1511), Lembach (1575/85) und Leimbach (1780).

1279 wird die dortige Wasserburg Lembach erstmals urkundlich erwähnt. Um 1490 gab es im Dorf sechs wehrhafte Männer. Das 1606 an der Stelle der früheren Wasserburg errichtete Herrenhaus Lembach wurde 1945 abgerissen.

Um die Wende zum 20. Jahrhundert gründete hier der auf dem nahen Gilserhof residierende Rittmeister a. D. und Gutsbesitzer Ernst August Ludwig Ferdinand Deichmann (1856–1921) eine Ziegelei sowie eine Schnapsbrennerei, die damals jährlich etwa 1390 t Kartoffeln, 146 t Mais, 113 t Roggen, 6 t Hafer und 3 t Weizen verarbeitete.

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Lembach im Zuge der Gebietsreform in Hessen als Stadtteil der Stadt Homberg, Bezirk Kassel, heute Homberg (Efze), auf freiwilliger Basis eingegliedert. Für Lembach, wie für die in der Kreisstadt Homberg (Efze) eingegliederten ehemals selbständigen Gemeinden (Stadtteile), wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Lembach 180 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 33 Einwohner unter 18 Jahren, 75 zwischen 18 und 49, 39 zwischen 50 und 64 und 33 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 66 Haushalten. Davon waren 12 Singlehaushalte, 15 Paare ohne Kinder und 38 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 15 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 45 Haushaltungen lebten keine Senioren.

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon
 1537:3 Hübner, (6 landgräfliche Huben)
 1575:3 Hausgesesse
 1742:9 Häuser
 1747:9 Häuser
 1773:62 Einwohner
Lembach: Einwohnerzahlen von 1800 bis 2015
Jahr  Einwohner
1800
 
?
1939
 
191
1946
 
291
1950
 
325
1956
 
286
1961
 
235
1967
 
244
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
180
2015
 
172
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: ; Zensus 2011; Stadt Homberg (Efze):

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon
 1861:alle Einwohner evangelisch-reformiert
 1961:194 evangelische (= 82,55 %), 41 katholische (= 17,54 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

 1961:Erwerbspersonen: 32 Land- und Forstwirtschaft, 67 Produzierendes Gewerbe, 7 Handel und Verkehr, 2 Dienstleistungen und Sonstiges.

Politik

Für Lembach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Lembach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Lembach 68,22 %. Alle Kandidaten gehörten der „Freien Wählergemeinschaft Lembach“ an. Der Ortsbeirat wählte Mario Leibling zum Ortsvorsteher.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 7 Lembach, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. März 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. 1 2 Einwohner (1. und 2. Wohnsitz). (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Stadt Homberg (Efze), archiviert vom Original am 30. Dezember 2020; abgerufen im November 2020.
  3. Tonindustrie-Zeitung, 27. Jahrgang, 1903, Nr. 71, S. 1134
  4. Carl Heßler (Hrsg.): Hessische Landes- und Volkskunde: Das ehemalige Kurhessen und das Hinterland am Ausgange des 19. Jahrhunderts. Verein für Erdkunde zu Kassel, Elwert, Marburg, 1907, S. 398
  5. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 49. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 392.
  7. 1 2 Hauptsatzung. (PDF; 159 kB) § 7. In: Webauftritt. Stadt Homberg (Efze), abgerufen im April 2023.
  8. 1 2 3 Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 34 und 90, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020.
  9. Ortsbeiratswahl Lembach. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im April 2023.
  10. Ortsbeirat Lembach. In: Rathausinformationssystem. Stadt Homberg (Efze), abgerufen im April 2023.

Literatur

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.