Rodemann
Koordinaten: 50° 59′ N,  25′ O
Höhe: 285 m ü. NHN
Fläche: 2,13 km²
Einwohner: 142 (Okt. 2016) HW+NW
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34576
Vorwahl: 05681
Rodemann vom Aussichtsturm Streuflingskopf gesehen

Rodemann ist ein Stadtteil von Homberg (Efze) im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Geographische Lage

Rodemann liegt in den Nordausläufern des Knüllgebirges etwa fünf Kilometer südlich der Homberger Kernstadt. Durch das Dorf verlaufen der Rinnebach und die Landesstraße 3384. Östlich der Ortschaft erhebt sich der Streuflingskopf mit dem Wildpark Knüll und im Park auf dem Berg stehenden Aussichtsturm.

Geschichte

Besiedelt wurde der Bereich schon zur Karolingerzeit, wie Keramikfunde in Ortsnähe zeigen. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Rodemann erfolgte im Jahr 1253 unter dem Namen Rotinmanin. In weiteren historischen Dokumenten ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung): Rotinmannin (1254), Rodemannen (1260), Rodenmannen (1261), Rodemann (1267), Rodinmanne (1269), Ratinmannin (1270), Rodeman (1330), Rodimannen (1337), Rodemanne (1414) und Rodeman (1537).

Die Klöster Spieskappel und Breitenau hatten Grundbesitz im Ort.

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Rodemann im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis nach Homberg eingemeindet. Für Rodemann, wie für die anderen nach Homberg eingemeindeten ehemals selbständigen Gemeinden (Stadtteile), wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Rodemann 144 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 24 Einwohner unter 18 Jahren, 66 zwischen 18 und 49, 30 zwischen 50 und 64 und 24 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 57 Haushalten. Davon waren 12 Singlehaushalte, 18 Paare ohne Kinder und 24 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 6 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 42 Haushaltungen lebten keine Senioren.

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon
 um 1490:4 wehrhafte Männer.
 1537:21 Hausgesesse (6 landgräfliche Huben).
 1575/85:23 Hausgesesse
 1639:10 verheiratete, 4 verwitwete Hausgesesse
 1742/47:21 Hausgesesse
Rodemann: Einwohnerzahlen von 1773 bis 2015
Jahr  Einwohner
1773
 
116
1800
 
?
1834
 
156
1840
 
165
1846
 
166
1852
 
154
1858
 
144
1864
 
144
1871
 
154
1875
 
155
1885
 
157
1895
 
143
1905
 
153
1910
 
179
1925
 
183
1939
 
148
1946
 
288
1950
 
269
1956
 
190
1961
 
172
1967
 
163
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
144
2015
 
151
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: ; Zensus 2011; Stadt Homberg (Efze):

Historische Religionszugehörigkeit

Da Roppershain zur Landgrafschaft Hessen und später zur Landgrafschaft Hessen-Kassel gehörte, war seine Bevölkerung lange Zeit ausschließlich protestantisch. 1861 waren 140 Einwohner evangelisch-reformiert und vier waren Angehörige einer anderen christlichen Konfession. 1885 waren alle 157 Einwohner evangelisch. Erst im 20. Jahrhundert zogen die ersten katholischen Bewohner hinzu, so dass 1961 neben den 156 (= 90,70 %) evangelischen auch 13 (= 7,56 %) katholische Einwohner im Dorf lebten.

Historische Erwerbstätigkeit

 1961:Erwerbspersonen: 78 Land- und Forstwirtschaft, 16 Produzierendes Gewerbe, 6 Handel und Verkehr, 4 Dienstleistungen und Sonstiges.

Politik

Für Rodemann besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Rodemann) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Rodemann 67,62 %. Alle Kandidaten gehörten der „Freien Wählergemeinschaft Rodemann“ an. Der Ortsbeirat wählte Dirk Mentel zum Ortsvorsteher.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 7 Rodemann, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 23. Februar 2012). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. 1 2 Einwohner (1. und 2. Wohnsitz). (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Stadt Homberg (Efze), archiviert vom Original am 30. Dezember 2020; abgerufen im November 2020.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 49. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 392.
  5. 1 2 Hauptsatzung. (PDF; 159 kB) § 7. In: Webauftritt. Stadt Homberg (Efze), abgerufen im April 2023.
  6. 1 2 3 Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 34 und 90, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020.
  7. Ortsbeiratswahl Rodemann. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im April 2023.
  8. Ortsbeirat Rodemann. In: Rathausinformationssystem. Stadt Homberg (Efze), abgerufen im April 2023.

Literatur

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