Ernst August Bernhard Leo Wedekind Götz von Olenhusen (* 14. Juli 1855 in Olenhusen; † 28. September 1942) war ein sächsischer General der Infanterie.

Leben.

Herkunft und Familie

Götz von Olenhusen entstammt einer hannoverschen Adelsfamilie und war Sohn des Herrn auf Olenhusen Leo Karl Ernst Wedekind Götz von Olenhusen und dessen Ehefrau Luise von Cornberg. Sein einziger Bruder war der deutsche Politiker Karl Götz von Olenhusen. Er selbst heiratete am 23. September 1885 in Wollershausen Adeline von Minnigerode und bekam mit ihr drei Kinder, nämlich den 1916 als Oberleutnant gefallenen Cuno, Helene, welche den Landrat Arnold von Laer heiratete, und den Erbküchenmeister Bernhard August Leo.

Karriere

Leo besuchte das Gymnasium in Bückeburg und trat 1874 als Avantageur in das 2. Königlich Sächsisches Jäger-Bataillon Nr. 13 der sächsischen Armee ein. 1875 erfolgte seine Beförderung zum Fähnrich. In den folgenden Jahren wurde er 1876 zum Leutnant, 1882 zum Oberleutnant, 1888 zum Hauptmann, 1898 zum Major und 1903 zum Oberstleutnant befördert. Er diente bis dahin als Adjutant, Bataillonskommandeur und auch als Kommandeur des 2. Königlich Sächsischen Jäger Bataillon Nr. 13. Nach Beförderung zum Oberst am 23. November 1905 diente er 1908 als Kommandeur des 8. Infanterie-Regiment Nr. 107. Am 23. März 1910 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor und auch seine Ernennung zum Kommandeur der 45. Infanterie-Brigade (1. Königlich Sächsische).

Er wurde am 3. Februar 1913 zum Generalleutnant befördert und diente dann ab dem 29. April 1913 als Kommandeur der 40. Division (4. Königlich Sächsische), welche er von Traugott Leuckart von Weisdorf ablöste. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte er die Division weiter und kommandierte sie auf dem Feld. Seine Division beteiligte sich an den Schlachten bei Dinant, an der Marne, bei Ypern, den Flandernschlachten, während der Herbstschlacht bei Arras und im Artois und bei der Somme. Am 14. September 1916 wurde er von Generalleutnant Johann Meister abgelöst. Götz von Olenhusen wirkte dann als Militärgouverneur von Lüttich und wurde am 14. März 1918 zum General der Infanterie befördert.

Gegen Kriegsende wurde er als Nachfolger des sächsischen Generals der Kavallerie Georg Hermann von Broizem als stellvertretender Kommandierender General des XII. (I. Königlich Sächsisches) Armee-Korps eingesetzt. In dieser Position wurde er auch Militärbefehlshaber der Kreishauptmannschaften Dresden und Bautzen sowie der Amtshauptmannschaften Flöha und Marienberg. Damit war er einer der beiden Militärbefehlshaber des Königreich Sachsen und übte großen Einfluss auf die Innen-, Sozial- und Wirtschaftspolitik in den letzten Jahren des Königreich Sachsen aus. Nach dem Ausbruch der Novemberrevolution im Deutschen Kaiserreich nahm er an einer Sitzung mit dem Dresdner Arbeiter- und Soldatenrat teil. Am 8. November befahl er mit Übereinstimmung des sächsischen Kriegsministers von Wilsdorf, dass alle sächsischen Truppenteile bewaffnetes Einschreiten gegen revolutionäre Arbeiter und Soldaten unterlassen sollten.

Er schied nach Ende des Krieges aus der Armee aus und verbrachte seine letzten Lebensjahre in Hannover.

Einzelnachweise

  1. Leo Götz von Olenhusen (1855-1942) - Sächsische Biografie | ISGV e.V. Abgerufen am 20. März 2023.
  2. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser: zugleich Adelsmatrikel der deutschen Adelgenossenschaft. Teil B. J. Perthes., 1942 (google.com [abgerufen am 20. März 2023]).
  3. Gunter Spraul: Der Franktireurkrieg 1914: Untersuchungen zum Verfall einer Wissenschaft und zum Umgang mit nationalen Mythen. Frank & Timme GmbH, 2016, ISBN 978-3-7329-0242-2 (google.com [abgerufen am 20. März 2023]).
  4. Werkansicht. Abgerufen am 20. März 2023 (deutsch).
  5. SLUB Dresden: Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee. Abgerufen am 20. März 2023 (deutsch).
  6. 1 2 3 4 Biografie von Leo Götz von Olenhusen (1855-1942) - Sächsische Biografie | ISGV e.V. Abgerufen am 20. März 2023.
  7. SLUB Dresden: Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee. Abgerufen am 20. März 2023 (deutsch).
  8. Michael Epkenhans, Gerhard P. Groß, Markus Pöhlmann, Christian Stachelbeck: Geheimdienst und Propaganda im Ersten Weltkrieg: Die Aufzeichnungen von Oberst Walter Nicolai 1914 bis 1918. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2018, ISBN 978-3-11-060899-1 (google.com [abgerufen am 20. März 2023]).
  9. 'Münchner neueste Nachrichten : Wirtschaftsblatt, alpine und Sport-Zeitung, Theater- und Kunst-Chronik. 1918 = Jg. 71, 11 ## 10.11.1918' - Digitalisat | MDZ. Abgerufen am 20. März 2023.
  10. Peter Mertens: Zivil-militärische Zusammenarbeit während des Ersten Weltkrieges: die "Nebenregierungen" der Militärbefehlshaber im Königreich Sachsen. Leipziger Universitätsverlag, 2004, ISBN 978-3-937209-57-9 (google.com [abgerufen am 20. März 2023]).
  11. Archiv für Landes und Volkskunde von Niedersachsen. 1943 (google.com [abgerufen am 20. März 2023]).
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