Lerici
Staat Italien
Region Ligurien
Provinz La Spezia (SP)
Koordinaten 44° 5′ N,  55′ O
Höhe 0 m s.l.m.
Fläche 15 km²
Einwohner 9.497 (31. Dez. 2022)
Postleitzahl 19032
Vorwahl 0187
ISTAT-Nummer 011016
Bezeichnung der Bewohner Lericini
Schutzpatron Madonna di Maralunga
Website www.comune.lerici.sp.it

Blick über Lerici

Lerici (Lérze in der ligurischen Sprache) ist eine italienische Gemeinde in Ligurien mit 9497 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) und liegt elf Kilometer von der Provinzhauptstadt La Spezia entfernt.

Geographische Lage

Lerici liegt am östlichen Ende der Riviera, des französisch-italienischen Küstenabschnitts des Ligurischen Meers. Lerici liegt an der Ostseite des Golf von La Spezia, der auch Golfo dei Poeti genannt wird. Gegenüber von Lerici liegt Porto Venere. Lord Byron durchschwamm einst den Golf von La Spezia von Porto Venere nach Lerici.

Schon Dante traf diese geographische Zuordnung und vergleicht die Steilheit des untersten Felshanges des Fegefeuerberges in seinem Werk „Göttliche Komödie“ mit dem Klippenrand der Riviera, die sich von La Turbie (italienisch Turbia) bis Lerici erstreckt, mit folgenden Worten:

„Von Lerici bis nach Turbia hin
Ist selbst der schroffeste Absturz eine Steige,
Bequem und frei zugänglich gegen ihn.“

Dante Alighieri: Göttliche Komödie, Purg.III, 49–51

Einwohnerentwicklung

In Lerici lebten 1861 6.301 Einwohner. Von 1901 bis 1971 stieg die Anzahl von 9.912 auf 14.680 Einwohner an und ist seitdem wieder bis zum Jahr 2001 auf 10.900 Einwohner gesunken.

Geschichte

Das von den Etruskern gegründete „Portus Lunae“ war im Mittelalter lange von Genua und Pisa umkämpft. 1152 wurde Lérici das erste Mal erwähnt. Die Pisaner setzten sich hier im Jahre 1241 fest, bauten die Burg, die anschließend von den Genuesen zu einem Kastell im pisanisch-genuesischen Stil erweitert und befestigt wurde. 1256 erobert Genua die Stadt und beendet die Besetzung durch Pisa. Die großen Villen der Adelsfamilien wurden im 17. und 18. Jahrhundert erbaut. Lerici und sein nördlicher Vorort San Terenzo entwickelten sich ab dem 19. Jahrhundert zu einem Ferienort.

Percy Bysshe Shelley und seine Ehefrau Mary Shelley mieteten von April bis September 1822 die weiße Strandvilla Villa Magni in San Terenzo. Am 8. Juli 1822 geriet der Segler Percy Bysshe Shelley bei der Rückfahrt von Livorno in einen Sturm und ertrank. Sein Freund Lord Byron ließ den Leichnam am Strand von Viareggio verbrennen, wo der Körper angeschwemmt worden war. Die Popularität von Shelley und Byron führte zu der Bezeichnung Golf der Dichter (Golfo dei Poeti) für den Golf von La Spezia und zog Touristen und Schriftsteller an.

Folgende Schriftsteller haben Lerici bzw. San Terenzo besucht: Henry James 1909, Paolo Mantegazza 1910, D. H. Lawrence, Virginia Woolf 1933, Gabriele D’Annunzio und Sem Benelli.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Auf der Burg von Lerici (erbaut circa 1100 bis 1550) befindet sich neben der imposanten Festung mit dem fünfeckigen Turm auch die Kapelle Sant’Anastasia aus dem 13. Jahrhundert. Die Festung beherbergt heute ein paläontologisches Museum („Museo Geopaleontologico“). In der Burg von San Terenzo, einem Ortsteil von Lerici, ist ein Museum untergebracht, das dem Ehepaar Shelley gewidmet ist. Auf dem Hügel zwischen Lerici und San Terenzo liegt das Anwesen der Villa Marigola.

Die Pfarrkirche von San Francesco in Lerici stammt aus dem 12. Jahrhundert. Viele der Kunstwerke in der Kirche sind Werke der Genueser Schule, die Madonna mit dem Kind im nahen Oratorium von San Bernardino stammt von Domenico Fiasella. Zwischen Lerici und Tellaro bei La Cala liegt ein Schiffswrack aus römischer Zeit. Auf der Landspitze von Maralunga befindet sich eine Küstenbefestigung aus dem 19. Jahrhundert.

Gemeindepartnerschaften

Lerici unterhält einer Partnerschaft mit der französischen Stadt Mougins.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Commons: Lerici – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Alfred Bassermann „Dantes Spuren in Italien. Wanderungen und Untersuchungen“ S. 306 (in Google Books)
  3. Informationen zu Lerici auf Italien.com (Memento des Originals vom 12. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.