Linowsee
Blick auf den Linowsee von einem am östlichen Ufer gelegenen Bootshaus
Geographische Lage Brandenburg, Landkreis Uckermark
Zuflüsse namenloses Fließ vom Süssen Grund, namenloses Fließ von Norden einmündend
Abfluss namenloses Fließ zum Großen Brückentinsee
Orte am Ufer Seeblick
Ufernaher Ort Lychen
Daten
Koordinaten 53° 16′ 3″ N, 13° 16′ 41″ O
Höhe über Meeresspiegel 66,8 m ü. NHN
Fläche 47,4 ha
Länge 2,4 km
Breite 300 m
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Der Linowsee ist ein natürlicher See im Verlauf des Mühlenfließes (MV) bzw. Thymenfließes BB mit der (natürlich länderübergreifenden) GKZ 5811878, das im Thymensee in den Havel­zufluss Hegensteinfließ (GKZ 58118) mündet. Er gehört zum Naturraum des Neustrelitzer Kleinseenlandes und zum Naturpark Uckermärkische Seen. Er liegt vollständig auf der Gemarkung von Rutenberg, einem Ortsteil der Stadt Lychen im Landkreis Uckermark (Brandenburg).

Geografie

Der Linowsee liegt am nordwestlichen Rand des Stadtgebietes von Lychen, vollständig auf der Gemarkung des Ortsteiles Rutenberg, an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte). Er ist ca. 2,4 km lang, aber mit maximal ca. 300 m Breite recht schmal. Er erstreckt sich in Nordost-Südwest-Richtung. Die Fläche beträgt 47,4 ha. Der Seespiegel liegt auf 66,8 m ü. NHN.

Das Mühlenfließ erreicht das Nordostende des Sees aus dem gut vier Kilometer entfernten Schulzensee bei Waldsee. Gleich daneben mündet aus nordöstlicher Richtung der etwas längere Graben aus Triepkendorf. Auf das Ostufer verteilen sich Mündungen kleinerer Gräben. Der Ausfluss des Mühlenfließes zum westlich gelegenen Großen Brückentinsee befindet sich am Westufer bei etwa drei Vierteln der Strecke vom oberen zum unteren Seeende.

Geschichte

Der See wurde bereits 1299 erstmals urkundlich genannt (stagnum Lynyczere). Der Linowsee gehörte neben 38 anderen namentlich genannten Seen zur Erstausstattung des Klosters Himmelpfort. Das Kloster hatte das alleinige Nutzungsrecht auf diesem See. Der Name lässt sich von einer alpb. Grundform *Lin'e jezero = Schleisee, von *lin = Schlei und *jezero = See. 1480 heißt es dy sehe Lynow, 1556 Linower sehe. Weitere frühe Nennungen sind: 1574 lynaw und 1580 Lienow. Auf dem Urmesstischblatt heißt der See Lino See.

Am Südwestende des Sees lag der mittelalterliche Ort Linow, der vermutlich im 14. oder 15. Jahrhundert wüst fiel. Der Ort ist nach dem See benannt. Besonders die Nennung des Ortes von 1342 als Lyniezer (Lin und jezero) lässt die alte polabische Namensform noch sehr gut erkennen.

Ökologie und Nutzung

Er ist bis 15 m tief und stabil geschichtet. Der Trophie-Index wird im Gewässerkataster mit 2,5 angegeben, das entspricht dem Grenzbereich von meso- zu eutroph. Mehrere kleine, namenlose Fließ münden von Norden und Osten in den See; der einzige Abfluss erfolgt zum Großen Brückentinsee. Am südwestlichen Ufer liegt der zum Ortsteil Rutenberg gehörende Wohnplatz Seeblick. Die Ufer sind weitgehend naturbelassen und nicht durch Wege zugänglich. Lediglich am südöstlichen Ufer und im Bereich des Wohnplatzes Seeblick führen kleinere Wege und Straßen etwas dichter an den See heran.

Unweit des Linowsees befinden sich östlich die Siedlung Eichhof und die Wohnplätze Marienhof und Birkental. Diese Flächen sind vom 1500 Hektar umfassenden Naturschutzgebiet Klapperberge umgeben. Namensgeber für das Naturschutzgebiet sind die hier gelegenen Klapperberge, deren Höchster Punkt bei Eichhof 98 m ü. NN erreicht. Auf dem ehemals von Ackerflächen geprägten Höhenzug befindet sich heute hauptsächlich artenreicher Halbtrockenrasen.

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Belege

Literatur

  • Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VIII: Uckermark. Böhlau, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2, S. 595–596.
  • Reinhard E. Fischer (Mitautoren: Elzbieta Foster, Klaus Müller, Gerhard Schlimpert, Sophie Wauer, Cornelia Willich): Brandenburgisches Namenbuch. Teil 10: Die Gewässernamen Brandenburgs. Böhlau, Weimar 1996, ISBN 3-7400-1001-0.
  • Olaf Mietz (Projektleiter): Die Seen im Brandenburgischen Jungmoränenland. Teil 2. Gewässerkataster und Angewandte Gewässerökologie, LUA, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Potsdam 1996.

Einzelnachweise

  1. Adolph Friedrich Johann Riedel: Codex Diplomaticus Brandenburgensis A. Erster Haupttheil oder Urkundensammlung zur Geschichte der geistlichen Stiftungen, der adlichen Familien, so wie der Städte und Burgen der Mark Brandenburg, XIII. Band, Die Uckermark: Lychen, Zehdenik, Templin, Angermünde, Kloster Chorin; Uckermärkische Urkunden. Berlin, Reimer 1857 Online bei Google Books
  2. Heinz-Dieter Heimann, Klaus Neitmann, Winfried Schich: Brandenburgisches Klosterbuch: Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Bd. 1. Be.Bra-Verlag, Berlin, 2007. ISBN 3937233261. (S. 612–624)
  3. 1 2 Sophie Wauer: Brandenburgisches Namenbuch. Teil 9. Die Ortsnamen der Uckermark. 391 S., Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1996 ISBN 3-7400-1000-2 (S. 167)
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