Lordonbahn
Brigadelokomotiven N° 90 und N° 435 der Lordonbahn, Mai/Juni 1918
Vollzug ausfahrend aus Feldbahnhof Urbeis in Richtung Feldbahnhof Passhöhe
28.5.–3.6.1918, Goswin van Haag, Hauptmann & Kommandeur der Eisenbahntruppen


Eine der fünf Brigadelokomotiven der Lordonbahn
Ehemaliger Streckenverlauf auf einer neuen Karte
Streckenlänge:42 km
Spurweite:600 mm (Schmalspur)
Maximale Neigung: 50 
km m.ü.M.
0,0 Bhf. Weiler (Villé) 260
2,2 Bhf. Bassemberg (Bassemberg) 281
3,6 Bhf. Grube (Fouchy) 304
Bhf. Steingrube
7,4 Bhf. Urbeis 386
Ausw. Kestenbrück
Ausw. Sylvestergrube
12,2 Bhf. Passhöhe 602
Ausw. Buchenhain
Ausw. Waldeslust
Bhf. Lubine
16,6 Bhf. Kapelle 598
16,7 Hölzerne Bockbrücke
Ausw. Griessbach
Bhf. Waldfrieden
22,4 Bhf. Wegspinne 729
24,0 Ausw. Gruppe II
25,6 Ausw. Rainburg
28,7 Bhf. Trois Maisons 515
23,8 Ausweiche
25,2 Ausw. Buch
27 Bhf. Lusshof 827
Station Terminale
Station Sup. Funiculare

Die Lordonbahn war ein während des Ersten Weltkriegs von den deutschen Streitkräften verlegtes, 42 km langes Feldbahn-Netz von Weiler (Villé) im Elsaß zum 567 m höher gelegenen Chaume de Lusse in den Vogesen in Frankreich. Es handelte sich um eine strategische Bahn.

Geschichte

Die Feldbahn wurde Anfang 1915 von deutschen Pionieren und russischen Kriegsgefangenen gebaut.

Name

Die Lordonbahn wurde nach dem Dorf L’Ordon benannt, das 2,25 km nordöstlich vom Chaume de Lusse liegt. Von Einheimischen wurde die Feldbahn Tacot Allemand genannt.

Streckenverlauf

Streckenverlauf und Höhenprofil der Lordonbahn, Mai/Juni 1918

Das Netzwerk der Lordonbahn bestand aus einer 27 km langen Hauptstrecke von Villé bis zur Chaume de Lusse sowie drei Zweigstrecken vom Col d’Urbeis nach Lubine, von Wegespinne nach Trois Maisons und vom Gare du Lusshoff-les-Yraux bis zum Weiler La Pouxe.

Die Strecke mit einer Spurweite von 600 mm verlief im Elsaß im Val de Villé zum 602 m hohen Col de Urbeis, wo sie die Grenze nach Frankreich überquerte. Hinter der Grenze bog eine Zweigstrecke nach Westen nach Lubine ab. Am Bahnhof Wegspinne bog in Richtung Osten eine weitere Zweigstrecke nach Trois Maisons von der nach Süden führenden Hauptstrecke zum Bahnhof Lusshof (Chaume de Lusse) ab. Der Lusshof lag oberhalb des heutigen Maurice-Lemaire-Tunnels an der Seilbahnstation der Eberhardt-Seilbahn nach Klein Rumbach (Petit Rombach). Vom Lusshof führte eine Zweigstrecke um einen 876 m hohen Berggipfel herum zur Station Terminale bei La Pouxe in der Nähe von Wisembach mit einer weiteren Abzweigung zur Bergstation einer Seilbahn bei Les Yraux Fermes.

Betrieb

Tunnel am Bahn­hof Passhöhe
Brücke bei km 16,7
Station Wege­spin­ne mit Tarnung

Auf der Strecke fuhr unter anderem eine fabrikneue Borsig-Dampflokomotive mit fünf gekuppelten Radsätzen (Borsig, 10235/1917, E n2t). Am 31. Dezember 1917 waren fünf Brigade­lokomotiven, acht Benzol-Lokomotiven und 97 Wa­gen auf der Lordonbahn im Einsatz, die von 193 Mann betrieben und gewartet wurden. Davon gehörten 77 Soldaten der 24. Bayerischen Brigade an und 87 Soldaten stammten aus anderen Militäreinheiten. Sie wurden von 19 Zivilisten und 10 Kriegsgefangenen aus Russland und Rumänien unterstützt.

Täglich wurden fahrplanmäßig auf 6 Hin- und Herfahrten mit 32 Waggons insgesamt durchschnittlich 160 Tonnen Waffen, Munition und Nachschub sowie in der Gegenrichtung verwundete Soldaten zu den Lazaretten transportiert.

Commons: Lordonbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Association Guerre en Vosges: Histoires 14-18: La Lordonbahn, “le tacot allemand”
  2. 1 2 Höhenprofil der Lordonbahn.
  3. Joël Forthoffer: Les chemins de fer secondaires d’Alsace, hier et demain. S. 196. doi:10.4000/rhcf.2047
  4. 1 2 3 V.M.: Vallée de Villé – La guerre du « Tacot » 11. November 2018.
  5. J. L. Boehler: Le Tacot de la “Lordonbahn”. 11. November 2008.
  6. Der E-Kuppler 5.1.

Koordinaten: 48° 19′ 33,4″ N,  10′ 39,3″ O

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