Lubny | ||
Лубни | ||
Basisdaten | ||
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Oblast: | Oblast Poltawa | |
Rajon: | Rajon Lubny | |
Höhe: | 152 m | |
Fläche: | 25 km² | |
Einwohner: | 45.706 (1. Januar 2018) | |
Bevölkerungsdichte: | 1.828 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 37500 | |
Vorwahl: | +380 5361 | |
Geographische Lage: | 50° 1′ N, 33° 0′ O | |
KATOTTH: | UA53040030010081016 | |
KOATUU: | 5310700000 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt, 62 Dörfer | |
Adresse: | вул. Леніна 33 37500 м. Лубни | |
Website: | http://lubnyrada.com.ua/ | |
Statistische Informationen | ||
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Lubny (ukrainisch Лубни; russisch Лубны, polnisch Łubnie) ist eine Stadt in der zentralukrainischen Oblast Poltawa am rechten Ufer des Flusses Sula mit rund 48.000 Einwohnern. Sie ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Rajons, dem sie als kreisfreie Stadt aber bis 2020 nicht angehörte. Der Name des Ortes leitet sich von dem altslawischen Wort lubno (hölzern) ab.
Geschichte
Die Gründung des Ortes erfolgte 988 auf Anweisung des Kiewer Großfürsten Wladimir I. Lubny blieb zunächst für längere Zeit lediglich ein befestigtes Dorf. Nach der Zeit der Mongolenherrschaft konnte es sich zu einer Stadt heran entwickeln, welche bereits im 15./ 16. Jahrhundert das Magdeburger Stadtrecht führte und über einen eigenen Stempel und ein eigenes Wappen verfügte. In der Nähe der Stadt wurde 1619 das Verklärungskloster von Mhar gegründet. 1638 wohnten in der Stadt 2.646 Einwohner, daneben waren 40 Mühlräder in Betrieb. Ab dem 18. Jahrhundert verlor die Stadt aber insbesondere gegenüber dem weiter östlich gelegenen Poltawa an Bedeutung.
1897 hatte die Stadt 10.097 Einwohner, wobei Ukrainer (59,18 %), Juden (29,72 %) und Russen (9,51 %) die größten ethnischen Bevölkerungsgruppen stellten. Einen neuen Entwicklungsimpuls erhielt Lubny 1901 mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz, wodurch in der Folge zahlreiche Industriebetriebe entstanden. So konnte die Stadt im 20. Jahrhundert trotz des russischen Bürgerkriegs und des Zweiten Weltkriegs stark anwachsen. Am 16. Oktober 1941 beorderte der damalige Ortskommandant der Wehrmacht die jüdische Bevölkerung an einen Sammelplatz, worauf das Sonderkommando 4A der Einsatzgruppe C unter Paul Blobel 1800 unter ihnen ermordete.
Bis 1989 stieg die Bevölkerungszahl auf 59.478 Einwohner, zwischen 1989 und 2003 verlor sie mehr als 15 % ihrer Bevölkerung.
Wappen
Beschreibung: In Blau ein schwarzbekleideter Arm aus dem linken Schildrand hervorbrechend und ein goldener Stock mit Kugel haltend. Eine dreitürmige silberne Mauerkrone auf mit Goldrand historisierten Schild.
Bildung, Wirtschaft, Verkehr
An weiterführenden Bildungseinrichtungen verfügt Lubny u. a. über ein Technikum für Forstwirtschaft und Buchhaltung, eine technische Schule der Südlichen Eisenbahngesellschaft und eine medizinische Lehranstalt. Der industrielle Schwerpunkt liegt auf dem Maschinenbau, hierbei insbesondere auf der Fabrikation von Werkzeugmaschinen, Instrumenten und Apparaten. Daneben ist die chemisch-pharmazeutische Industrie von Bedeutung. In der Nähe der Stadt werden Öl- und Gasvorkommen genutzt und Torf abgebaut. Lubny liegt an der Fernstraße M 03/E 40 und der Regionalstraße P–42 sowie an der Eisenbahnstrecke Kiew–Poltawa–Charkiw.
Söhne und Töchter der Stadt
- Mykola Porsch (1879–1944), ukrainischer Ökonom und Politiker
- Ljudmila Rudenko (1904–1986), sowjetische Schachweltmeisterin
- Andrij Romodanow (1920–1993), sowjetisch-ukrainischer Neurochirurg
- Moissei Kaganow (1921–2019), russisch-ukrainischer Physiker und Hochschullehrer
- Juri Buzko (1938–2015), russischer Komponist
- Waleri Galzow (* 1947), russischer Historiker
- Anatolij Dowhal (* 1976), Sprinter
Weblinks
Belege
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- ↑ Bericht der Kommission zur Überprüfung der Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“ (Memento vom 21. Oktober 2013 im Internet Archive) pdf, S. 55 ff., abgerufen 8. Oktober 2015.