Die Internationale Martin Luther Stiftung wurde am 10. November 2007 (Luthers 524. Geburtstag) im Refektorium des Lutherhauses zu Wittenberg als Stiftung des bürgerlichen Rechts errichtet und durch den Frankfurter Unternehmer Günter Weispfenning mit einem Gründungskapital von 1 000 000 € ausgestattet. Die Stiftung hat ihren Sitz in Eisenach und ihre Geschäftsstelle in Erfurt.

Vorstand und Kuratorium

Vorsitzender und geschäftsführender Vorstand der Stiftung ist der Theologe Thomas A. Seidel. Stellvertretende Vorsitzende ist die Politikerin Christine Lieberknecht. Mitglieder des Vorstandes und des Kuratoriums sind außerdem: John Kornblum, Constanze Victor, Klaus Winterhoff und Herman J. Selderhuis.

Zum Kuratorium gehören: Nicola Beer, Uwe Bicker, Landesbischof Tobias Bilz, Heinrich Deichmann, Christian Fischer, Katrin Göring-Eckardt, Eberhard Harbsmeier, Michael J. Inacker, Landesbischof Friedrich Kramer, Nicola Leibinger-Kammüller, Landesbischof Ralf Meister, Johann Michael Möller, Nils Ole Oermann, Reinhard Quast, Dagmar Schipanski, Christopher Spehr, Markus Spieker, Freiherr Sebastian von Kloch-Kornitz, Alexander von Witzleben, Friedhelm Wachs und Christiane Weispfenning.

Stiftungszweck und Tätigkeiten

Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die Grundimpulse der Reformation in einen themenbezogenen und ergebnisorientierten Dialog von Kirche, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu übersetzen. Zudem unterstützt sie Personen und Gruppen, die eigene Talente und Erfolge im Sinne reformatorischer Tradition für das Gemeinwohl einsetzen. Des Weiteren fördert sie Ideen, Projekte und Initiativen, die unternehmerische Courage und Kreativität, ein Wirtschaftsethos auf christlichem Wertefundament und das lutherische Berufsethos pflegen und stärken. Ein Ziel besteht darin, dass Projekte unterstützt und Tagungen organisiert werden, die den nationalen und internationalen Diskurs mit Vertretern und Gruppen aus Wirtschaft, Kirche und Politik über die Werte-Orientierung der sozialen Marktwirtschaft fördern. Darüber hinaus soll mit eigenen Publikationen und Analysen die Debatte über die Rolle der Kirche gegenüber Wirtschaft und Gesellschaft weitergeführt werden.

Lutherrose-Preis

Die Stiftung vergibt seit 2008 jährlich den Lutherrose-Preis (die LutherRose) für gesellschaftliche Verantwortung und Unternehmercourage. Deutsche und internationale Persönlichkeiten, die in beispielgebender Weise mit ihrem Leben und beruflichen Wirken die reformatorische Tradition von Freiheit und Verantwortung für das Gemeinwohl eingesetzt haben, werden ausgezeichnet. Die Rose war ab 1516 das Hauswappen von Martin Luther und später auch das Symbol vieler evangelischer Kirchen und lutherischer Institutionen, woran dieser Preis anknüpft.

Preisträger

Projekte

Die Stiftung unterstützt den gemeinnützigen Verein Jugend Unternimmt mit seinem gleichnamigen Schülerwettbewerb, der ganz nach dem Modell Jugend forscht aufgebaut ist und jungen Menschen die Möglichkeit gibt, sich spielerisch mit dem Thema Unternehmertum auseinanderzusetzen.

Zudem unterstützt sie in Kooperation mit der Stiftung Luthergedenkstätten die Restaurierung einer Bibel (Altes und Neues Testament), die 1551 in Zürich gedruckt wurde.

Die Stiftung konzipierte in Kooperation mit der Stiftung Deutsches Historisches Museum und dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland eine Ausstellung unter dem Titel „Das evangelische Pfarrhaus“, welche von Oktober 2013 bis März 2014 gezeigt wurde.

Einzelnachweise

  1. LutherRose auf luther-stiftung.org
  2. Preisträger der LutherRose
  3. Verleihung der LutherRose 2020 im September, ekmd.de, Artikel vom 13. April 2021.
  4. Luther-Rose 2021 geht an Theologen Wolfgang Huber, ekd.de, Artikel vom 14. Juni 2021.
  5. Margrethe Vestager erhält Luther-Rose 2022, pro-medienmagazin.de, Artikel vom 17. August 2022.
  6. Leben nach Luther. Eine Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses DHM-Homepage Ausstellung
  7. Das evangelische Pfarrhaus – eine Ausstellung WELT online (mit Abbildungen)
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