Mättenberg

Mättenberg (rechts) mit Schreckhorn dahinter und Wetterhorn (links)

Höhe 3104 m ü. M.
Lage Berner Oberland, Schweiz
Gebirge Berner Alpen
Dominanz 0,58 km Ankenbälli
Koordinaten 649050 / 162118
Normalweg Westflanke von Bäregg aus

Der Mättenberg oder Mettenberg ist ein Berg in den Berner Alpen und hat eine Höhe von 3104 m ü. M. Der Berg liegt bei Grindelwald zwischen dem Wetterhorn und dem Oberen Grindelwaldgletscher im Nordosten sowie Unterem Grindelwaldgletscher und Eiger im Westen.

Geographie

Zusammen mit Wetterhorn und Eiger bildet der Mättenberg den steilen, von hohen Felswänden geprägten Südrand des Grindelwalder Talkessels.

Da der Mättenberg in einer steilen Wand nach Norden abfällt, ist der Gipfel von Grindelwald aus nicht zu sehen. Ein 2924 m ü. M. hoher Vorgipfel liegt zudem rund 500 Meter nordwestlich des Gipfels.

Der Mättenberg ist das nördliche Ende eines Höhenzugs, der sich vom Gipfel über rund zehn Kilometer über Ankenbälli (3161 m ü. M.), Gwächta (3164 m ü. M.), Klein Schreckhorn (3494 m ü. M.), Nässihorn (3741 m ü. M.), Schreckhorn (4078 m ü. M.), Lauteraarhorn (4042 m ü. M.), Klein Lauteraarhorn (3620 m ü. M.), Hugihorn (3647 m ü. M.) und Lauteraar Rothörner (3473 m ü. M.) nach Südosten zieht und dort zum Finsteraargletscher abfällt.

Auf der Nordostflanke des Mättenbergs liegt der Wächselgletscher.

Geologie

Der Mättenberg besteht mehrheitlich im unteren Teil aus parautochtonem Malmkalk und im oberen Teil aus Gneis des Aarmassivs.

Im Rückzugsbereich des Oberen Grindelwaldgletschers wurde 1994 eine Höhle in der Kalkwand entdeckt. Die Milchbach-Höhle führt meist viel Wasser.

Tourismus

Am Nordfuss des Berges verbindet eine Luftseilbahn das Dorf Grindelwald mit der Pfingstegg (1392 m ü. M.), ein Ausgangspunkt für Wanderungen und Hochgebirgstouren, unter anderem zur Bäregghütte an der Westflanke hoch über dem Unteren Grindelwaldgletscher und weiter zur Schreckhornhütte.

Am Wanderweg von der Pfingstegg zum Oberen Grindelwaldgletscher wurde im Jahr 2005 ein 150 Meter langer Tunnel eröffnet, der die Fussgänger vor Steinschlag im Gebiet der Breitlouwina schützt.

Oberer Grindelwaldgletscher sowie Unterer Grindelwaldgletscher mit Gletscherschlucht sind weitere Attraktionen am Fusse des Berges, die wie der Mättenberg zum UNESCO-Weltnaturerbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch gehören.

Geschichte

Erstbesteigung

Das Datum der Erstbesteigung ist nicht überliefert. Rudolf Beck berichtet von der Erstbegehung des Nordgrats am 19. August 1912 durch eine Viererseilschaft, der neben ihm auch der Bergführer Emil Steuri angehörte. Damals gab es beim Gipfel bereits ein trigonometrisches Signal.

Klimawandel

Rund um den Mättenberg kann der Klimawandel deutlich wahrgenommen werden. Oberer und Unterer Grindelwaldgletscher haben sich weit zurückgezogen, Permafrostböden tauten auf. Dies hat insbesondere am Einschnitt zwischen Mättenberg und Eiger zu mehreren Erdrutschen und Steinschlägen geführt, beispielsweise zu grossen Muren im Frühling 2000 und Rutschungen im Sommer 2005. Die Stieregghütte beim Unteren Grindelwaldgletscher musste infolge letzterer aufgegeben werden.

Medien

Der Mättenberg mit seinem markanten Felsturm am Ende des Nordgrats oberhalb des Oberen Grindelwaldgletschers – Nordturm oder nach dem Bergführer Emil Steuri Steurihorn genannt – ist zu Beginn eines der Station Idents des Schweizer Fernsehens SF 1 zu sehen.

Literatur

  • Rudolf Beck: Der Nordgrat des Mettenberg (3107 m). In: Jahrbuch des Schweizer Alpenclub. 48. Jahrgang 1912. Verlag des Schweizer Alpenclub, Bern 1913.
Commons: Mettenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Via GeoAlpina: Etappe 2 Grindelwald-Lauterbrunnen. (PDF; 3,8 MB) In: swisstopo. Archiviert vom Original am 4. Januar 2015; abgerufen am 29. September 2012.
  2. 1 2 Milchbach Expedition. Archiviert vom Original am 17. Januar 2006; abgerufen am 16. September 2009.
  3. Rudolf Beck: Der Nordgrat des Mettenberg (3107 m)
  4. Mountain permafrost and recent Alpine rock-fall events: a GIS-based approach to determine critical factors (J. Noetzli, M. Hoelzle & W. Haeberli). (PDF; 1,1 MB) Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 15. September 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Neue Zürcher Zeitung vom 29. August 2009: Grosslabor Unterer Grindelwaldgletscher
  6. Beat Bumbacher: Die Stieregghütte war nicht mehr zu retten. In: Neue Zürcher Zeitung. 3. Juni 2005, abgerufen am 14. März 2019.
  7. Station Idents SF 1. Archiviert vom Original am 20. November 2009; abgerufen am 15. September 2009.
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