Die Malzūza waren im Mittelalter ein berberischer Stamm in Tripolitanien (Libyen) und Ifrīqiya (Tunesien). Einige Malzūza (z. B. die Banū Dānis) hatten sich nach der islamischen Eroberung der Iberischen Halbinsel auch in al-Andalus (Spanien und Portugal) niedergelassen.
Dem arabischen Historiker Ibn Chaldūn zufolge gehörten die Malzūza zum Stamm der Al-Butr innerhalb der Stammesgruppe der Ḍarīsa, anderen Angaben zufolge zur Stammeskonföderation der Zanata-Berber. Der überwiegende Teil der Malzūza soll 772 getötet worden sein, nachdem der arabische Generalgouverneur Yazid ibn Hatim ibn Kabisa ibn al-Muhallab den charidschitischen Berber-Aufstand des Abū Ḥātim al-Malzūzī niedergeschlagen hatte. Die überlebenden Reste der Malzūza schlossen sich anderen Berber-Konföderationen an, noch im 10. Jahrhundert sollen sie erwähnt worden sein.
Im 13. Jahrhundert bezeichnete sich der marokkanische Dichter Abu Faris Abdelaziz ibn Abdarrahman als al-Malzuzi (d. h. "vom Stamm der Malzūza").
Einzelnachweise
- ↑ E.J. Van Donzel: Islamic Desk Reference, Seite 243. Brill, Leiden 1994
- 1 2 Moše Šārôn: Studies in Islamic History and Civilization (In Honour of Professor David Ayalon), Seiten 310f. Brill, Leiden 1986
- ↑ Helena de Felipe: Identidad y onomástica de los Beréberes de Al-Andalus, Seiten 89ff. Editorial CSIC, Madrid 1997
- ↑ Peter C. Scales: The Fall of the Caliphate of Córdoba - Berbers and Andalusis in Conflict, Seiten 145 und 148. Brill, Leiden 1993
Literatur
- Ibn Khaldoun: Histoire des Berbères et des dynasties musulmanes de l'Afrique septentrionale (übersetzt von William Mac Guckin de Slane). Algier 1852
Weblink
- Encyclopaedia of Islam (Second Edition) online: Malzūza