Manfred Landfester (* 4. April 1937 in Wuppertal) ist ein deutscher klassischer Philologe.
Leben
Landfester studierte von 1957 bis 1964 an den Universitäten Freiburg, Bonn und Tübingen Klassische Philologie, Geschichte, Philosophie und Pädagogik. Er legte 1963/1964 in Tübingen das Lehramtsexamen an Gymnasien für die Fächer Griechisch, Latein und Geschichte ab. 1964 wurde er in Tübingen mit der Dissertation Das griechische Nomen ‚philos’ und seine Ableitungen promoviert.
Von 1964 bis 1971 war er Wissenschaftlicher Assistent an der Ruhr-Universität Bochum. Die Venia legendi für Klassische Philologie erhielt er 1970 durch die Habilitation in Bochum. Dort war er von 1971 bis 1980 als Hochschullehrer in verschiedenen Funktionen tätig (Dozent, Außerplanmäßiger Professor, Professor). Einen Ruf an die Universität Utrecht lehnte er 1980 ab. Von 1981 bis 2002 hatte er eine Professur für Klassische Philologie (Griechische Philologie) an der Justus-Liebig-Universität Gießen inne. Seit 2002 ist er emeritiert. Sein Nachfolger ist Peter von Möllendorff.
Forschung
Landfester war Mitglied des Bochumer Sonderforschungsbereichs 119 „Wissen und Gesellschaft im 19. Jh.“ (1979–1984) und des Gießener Sonderforschungsbereichs 434 „Erinnerungskulturen“ (1997–2005). Von 1993 bis 1995 war er Vizepräsident der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seit 1997 gehört er zu den Herausgebern des Neuen Pauly, einer Enzyklopädie der Antike.
Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die griechische Tragödie und Komödie, der griechische Roman, die antike Ethnographie, die griechischen und lateinischen Literatursprachen sowie die Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte der Antike von der Renaissance bis in die Gegenwart (u. a. Johann Joachim Winckelmann, Wilhelm von Humboldt, Carl Jacob Burckhardt, Friedrich Nietzsche, Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, Stefan George, Werner Jaeger).
Herausgeberschaften
- zusammen mit Hubert Cancik und Helmuth Schneider: Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike, Sonderausgabe. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2015, ISBN 978-3-534-26764-4 (18 Bände, 1 Registerband, inkl. Zusatzband Historischer Atlas der Antiken Welt)
Literatur
- Thomas Hettche: Die Quelle findet nur, wer am Fluss wohnt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. Februar 2008, S. 40