Mannsgereuth Gemeinde Redwitz an der Rodach | |
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Koordinaten: | 50° 12′ N, 11° 13′ O |
Höhe: | 289 m ü. NHN |
Fläche: | 2 km² |
Einwohner: | 321 (1. Jan. 2021) |
Bevölkerungsdichte: | 160 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 96257 |
Vorwahl: | 09264 |
Dorflinde |
Mannsgereuth ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Gemeinde Redwitz an der Rodach im Landkreis Lichtenfels.
Geografie
Das Dorf liegt etwa 13 Kilometer nordöstlich von Lichtenfels an der Landkreisgrenze zu Kronach und Coburg im Steinachtal. Durch Mannsgereuth führt die Staatsstraße 2208 von Mitwitz nach Redwitz an der Rodach.
Geschichte
Der erste urkundliche Erwähnung war 1283, als der Bamberger Bischof Berthold den Zehnten zu „Mangolstreut“ dem Kloster Sonnefeld schenkte. 1371 besaß Konrad Kornwurm von Burgkunstadt den Zehnten zu „Menhartsrewt“ als langheimsches Lehen. Die Mannsgereuther Mühle wurde 1328 erstmals genannt, als Hermann Schenk von Siemau dem Kloster Sonnefeld Güter in Mannsgereuth mit Gewässern verkaufte.
Im Jahr 1801 hatte Mannsgereuth sieben Häuser und fünf Stadel. Der Ort war allen hohen und niederen Gerichtsbarkeiten des Hochstifts Bamberg unterworfen. Er gehörte zum Amt Lichtenfels und war nach Graitz eingepfarrt. Den Zehnt besaß das Fürstentum Sachsen-Hildburghausen.
1818 gehörte Mannsgereuth zum Obermainkreis. 1840 hatte der Ort, der 1843 zur Gemeinde erhoben wurde, 158 Einwohner. 1862 folgte die Eingliederung des Dorfes in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Lichtenfels. 1875 zählte Mannsgereuth 217 Einwohner, davon 85 Katholiken und 132 Protestanten, sowie 34 Wohngebäude. 1900 umfasste die Landgemeinde Mannsgereuth eine Fläche von 200,29 Hektar, 196 Einwohner, von denen 69 katholisch und 127 protestantisch waren, sowie 35 Wohngebäude. Die katholische Schule und katholische Pfarrei waren im 2,5 Kilometer entfernten Graitz. Die protestantische Schule befand sich 2,0 Kilometer entfernt in Beikheim und die protestantische Pfarrei im 5,0 Kilometer entfernten Schmölz. Beide Orte gehörten zum Amt Kronach. 1925 lebten in dem Dorf 188 Personen, davon 81 Katholiken und 107 Protestanten, in 36 Wohngebäuden. 1950 hatte der Ort 313 Einwohner und 42 Wohngebäude.
Im Jahr 1970 zählte Mannsgereuth 268 Einwohner und 1987 301 Einwohner sowie 86 Wohngebäude mit 104 Wohnungen. Am 1. Mai 1978 wurde Mannsgereuth in die Gemeinde Redwitz an der Rodach eingegliedert.
1973 wurde der Ort Vize-Bundessieger und im gleichen Jahr sowie 1978/79 Landessieger beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.
Wirtschaft
Das Bauerndorf hat sich zu einem Standort der Möbelindustrie entwickelt. Ansässig sind der Kinderwagenhersteller Gesslein, der Sitzmöbelfabrikant Mayer, der Hersteller von Sitzgruppen Max Häublein sowie das Unternehmen Kohles Massivholzgestelle.
Sehenswürdigkeiten
Die Dorflinde wurde wohl nach dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs, um 1650, als Friedenslinde gepflanzt, als Stufenlinde angeschnitten, dann weiteraufgezogen und als Tanzlinde benützt. Die Stützanlage besteht aus Sandsteinpfeilern des 18. Jahrhunderts. 1977 war die Einweihung des Friedhofs, der im Wettbewerb Der grüne Friedhof, vom Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege durchgeführt, mit dem ersten Platz ausgezeichnet wurde. Ein Kräuter- und Mustergarten mit Kräutern und Stauden sowie Blumen aus dem Bauerngarten wurde 1985 eingeweiht.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ redwitz.de: Zahlen, Daten, Fakten
- 1 2 3 Dieter George: Lichtenfels; Der Altkreis. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 6: Lichtenfels. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2008, ISBN 978-3-7696-6862-9. S. 91 f.
- ↑ Dieter George: Lichtenfels; Der Altkreis. S. 19.
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 151, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1077, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1073 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1108 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 959 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 163 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 318 (Digitalisat).