Marianne Nentwich (* 22. Juli 1942 in Wien) ist eine österreichische Schauspielerin.
Leben
Während ihrer Schauspielausbildung am Prayner Konservatorium war sie schon nach ihrer Matura ab 1960 beim ORF als Sekretärin und auch als Fernsehansagerin tätig. Seit 1965 ist Nentwich ständiges Mitglied des Theaters in der Josefstadt. Gastauftritte hatte sie unter anderem in Berlin, Hannover, München, New York und bei den Jedermann – Aufführungen der Salzburger Festspiele. Seit vielen Jahren ist sie fast jeden Sommer bei den Festspielen Reichenau engagiert. Der breiteren Öffentlichkeit wurde Nentwich vor allem durch die Fernsehserien Ringstraßenpalais und Schlosshotel Orth bekannt. Außerdem war sie in mehreren Fernsehkrimis der Reihen Tatort und Der Alte zu sehen. Zur Kammerschauspielerin wurde sie 1988 ernannt.
Mit Marianne Nentwich stünde „ein Wesen, eine Fee, ein überirdisches Mädchen auf der Bühne“, schwärmte Otto Schenk in seiner Laudatio anlässlich der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien. Sie war sein Star, seine wichtigste Schauspielerin im Theater in der Josefstadt, jede Probe mit ihr war eine Freude. „Leben und Theater war für Marianne Nentwich ein übergeordnetes Etwas, das sich vermischt hat.“
2014 wurde sie anlässlich ihres 50-jährigen Bühnenjubiläums zur Doyenne des Theaters in der Josefstadt ernannt.
Ab September 2016 spielte sie die Uralte Jungfrau in der Uraufführung von Ödön von Horváths Niemand in der Regie von Herbert Föttinger am Wiener Theater in der Josefstadt.
Marianne Nentwich wohnt seit Jahrzehnten in Ober-St.-Veit im 13. Wiener Gemeindebezirk. Sie ist mit einem Arzt verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.
Einzelnachweise
- ↑ Auszug aus einer Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 27. Februar 2003, Wien
- ↑ Lore Brandl-Berger u. a.: Frauen in Hietzing, (Memento des vom 11. Januar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Dokumentation auf der Website der Wiener Stadtverwaltung, Wien 2014.
Auszeichnungen
- 1976 Goldener Rathausmann der Stadt Wien
- 2003 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
- 2014 Doyenne des Theaters in der Josefstadt, anlässlich ihres 50-jährigen Bühnenjubiläums
Filmografie (Auswahl)
- 1969: Liebelei von Arthur Schnitzler, Regie: Heinrich Schnitzler, Aufzeichnung aus dem Theater in der Josefstadt
- 1972–2020: Tatort (Fernsehreihe)
- 1972: Münchner Kindl
- 1981: Slalom
- 2020: Krank
- 1973: Ein junger Mann aus dem Innviertel (Dokumentarspielfilm; Rolle der Stefanie)
- 1974: Fräulein Else (TV)
- 1976: Der junge Freud (TV)
- 1978: Wiener Kongreß (TV)
- 1978: Kottan ermittelt (TV)
- 1980: Der Bockerer
- 1981: Der lebende Leichnam (TV)
- 1981: Ringstraßenpalais (TV)
- 1987: Der Alte – Folge 122: Der Stichtag
- 1988: Der Alte – Folge 127: Eiskalt geplant
- 1988: Die Schwarzwaldklinik (TV)
- 1996: Mein Opa und die 13 Stühle
- 1996: Der Bockerer II – Österreich ist frei
- 1996: Alte Liebe – Neues Glück (Hofrat Geiger) (TV)
- 1997: Ein Herz wird wieder jung
- 1996–2003: Schlosshotel Orth (TV)
- 1999: Sonny Boys von Neil Simon, Regie: Gernot Friedel, Aufzeichnung aus den Wiener Kammerspielen
- 1999: Der Bockerer III – Die Brücke von Andau
- 2003: Der Bockerer IV – Prager Frühling
- 2013: Die Bergretter – Filmriss
- 2019: Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein
Weblinks
- Medien von Marianne Nentwich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Marianne Nentwich in der Internet Movie Database (englisch)
- Marianne Nentwich beim ORF
- Eintrag zu Marianne Nentwich im Austria-Forum (Biographie)