Martin Coblentz (auch Coblenz) (* 1660 in Rathenow) war ein deutscher Scharfrichter, Doktor der Medizin und „königlicher Hof- und Leibmedicus“.

Leben

Martin Coblentz stammte, wie zu dieser Zeit üblich, aus einer Scharfrichterfamilie. Er war bis 1701 Scharfrichter in Berlin und wurde über seine Tätigkeit als letzter Scharfrichter zum Doktor der Medizin ernannt. Friedrich Wilhelm I. berief ihn 1706 nach 20 Jahren als Scharfrichter als Hof- und Leibmedikus an den preußischen Hof.

Am 6. November 1730 richtete er wahrscheinlich Hans-Hermann von Katte in Küstrin hin.

Zum Ende seiner Tätigkeit als Scharfrichter werden ihm 103 Hinrichtungen, eine für damalige Verhältnisse hohe Zahl, zugerechnet – seinem Vater zuvor 19 und seinem Großvater 68. Sein Richtschwert war bis 1749 Teil der Königlichen Rüstkammer.

Literatur

  • Beate Burtscher-Bechter: Grenzen und Entgrenzungen: historische und kulturwissenschaftliche Überlegungen am Beispiel des Mittelmeerraums. Königshausen & Neumann, 2006, S. 273.
  • Marita Genesis: Scharfrichter in der Stadt Brandenburg – Betrachtung eines Berufsbildes. Magisterarbeit, Universität Potsdam, 2006, S. 60.

Einzelnachweise

  1. MediaScript GbR: Wöchentliche Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg. Abgerufen am 25. November 2018.
  2. Anna Bergmann: Der entseelte Patient: die moderne Medizin und der Tod. Aufbau-Verlag, 2004, ISBN 978-3-351-02587-8, S. 167 (google.de [abgerufen am 25. November 2018]).
  3. 1 2 Neue berlinische Monatsschrift. Nicolai, 1807, S. 95 (google.de [abgerufen am 25. November 2018]).
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