Mas-Kom-Yah ist ein Theaterstück, das von dem späteren türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan 1975 unter Vorlage des Buches Kızıl Pençe (deutsch: „Rote Kralle“) geschrieben wurde. Der Name Mas-Kom-Yah bildet sich aus der Abkürzung für "Mason, Komünist ve Yahudi" (deutsch: Freimaurer, Kommunist und Jude).

Handlung

Der nicht religiöse Fabrikant Ayhan Bey schickt seinen Sohn zur Ausbildung ins Ausland. Jahre später kehrt der Sohn, vom muslimischen Glauben abgefallen, zurück in die Türkei. Daraufhin entzweien sich Ayhan Bey und sein Sohn. Zur gleichen Zeit begehren die Arbeiter des Fabrikanten auf und übernehmen den Besitz Ayhan Beys. Dabei werden sie von einem jüdischen Arbeiter aufgewiegelt, der sich als türkischer Muslim ausgibt. Der in dem Stück als äußerst bösartig dargestellte Rädelsführer stachelt seine Kollegen schließlich zum Mord an Ayhan Bey an.

Aufführung

Erdoğan, der das Stück geschrieben hatte, wirkte auch für die Aufführung als Regisseur und Schauspieler mit. Dabei übernahm er die Rolle des Fabrikantensohnes. Das Stück wurde von 1975 bis zum Militärputsch 1980 türkeiweit aufgeführt.

Kritik

Der Spiegel bezeichnet das Theaterstück in einem Artikel als antisemitisches Stück und warf Erdoğan vor, Theater unter propagandistischen Aspekten zu verstehen und als Ministerpräsident Theaterarbeit zu behindern, weil Theater und Bühnen in der heutigen Republik Türkei zum Teil liberale und säkulare Bastionen der Gesellschaft seien.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Türkische Tageszeitung Sözcü: Muhteşem Yüzyıl’ı eleştiren Erdoğan usta tiyatrocu çıktı! (Memento vom 18. April 2013 im Webarchiv archive.today)(türkisch).
  2. Personalien: Recep Tayyip Erdogan. In: Der Spiegel. Nr. 17, 2012 (online 7. Mai 2012).
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