Massalata ist ein Dorf in der Stadtgemeinde Birni-N’Konni in Niger.

Geographie

Das von einem traditionellen Ortsvorsteher (chef traditionnel) geleitete Dorf befindet sich rund drei Kilometer westlich des Stadtzentrums von Birni-N’Konni, der Hauptstadt des gleichnamigen Departements Birni-N’Konni in der Region Tahoua. Massalata liegt am Fuß des Hügels Baba Doutchi. Am nördlichen Ortsrand verläuft die Nationalstraße 1, die wichtigste Fernstraße des Landes. Etwa vier Kilometer südlich des Dorfs befindet sich die Staatsgrenze mit Nigeria.

Geschichte

Der Überlieferung nach wurde Massalata von zwei Brüdern aus Birni-N’Konni gegründet, die den traditionellen religiösen Praktiken der Azna anhingen und einen Vertrag mit dem islamischen Anführer von Birni-N’Konni schlossen, sich hier niederlassen zu dürfen. Die neugegründete Ortschaft wurde nach und nach von Zuwanderern aus Birni-N’Konni besiedelt. Anfang der 1960er Jahre lebten geschätzt 4000 Azna in und um Massalata, beispielsweise auch im Dorf Dossey. Bei einer Untersuchung im Jahr 1990 wurde beim Befall mit der Saugwürmer-Art Schistosoma haematobium unter den 14- bis 15-Jährigen im Ort eine Prävalenz von 43,3 Prozent festgestellt.

Bevölkerung

Bei der Volkszählung 2012 hatte Massalata 5801 Einwohner, die in 793 Haushalten lebten. Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 3909 in 629 Haushalten und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 2618 in 438 Haushalten.

Kultur

Trotz fortschreitender Islamisierung hat sich Massalata seinen Status als Azna-Zentrum erhalten. Hier findet alljährlich zu Beginn der Ackerbau- und Jagdsaison die mehrtägige, nur für Männer zugelassene Zusammenkunft Fête des Aznas oder Arwa statt. Zu deren Zeremonien zählen Geisterbeschwörungen, rituelle Opfer und Tänze in Trance.

Literatur

  • Boubé Gado: Les traditions de Lougou, de Birnin Lokoyo et de Massalata. IRSH, Niamey 1986.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 330, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  2. H. Raulix: Un aspect historique des rapports de l’animisme et de l’Islam au Niger. In: Journal des Africanistes. Tome XXXII, Nr. 2, S. 256 (persee.fr [abgerufen am 20. Oktober 2018]).
  3. Charles Vera: Polymorphisme de la compatibilité entre diverses populations de Schistosoma haematobium, S. bovis et S. curassoni et les bulins hôtes potentiels en Afrique de l’Ouest. Thèse présentée à l’Université Montpellier II – Sciences et Techniques du Languedoc pour obtenir le diplôme de doctorat. Soutenue le 15 novembre 1991 devant le Jury (= Traveau et Documents Microédités. Nr. 92). ORSTOM, Paris 1992, ISBN 2-7099-1122-1, S. 291 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 17. September 2023]).
  4. Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) (Nicht mehr online verfügbar.) Institut National de la Statistique, archiviert vom Original am 9. Januar 2017; abgerufen am 8. November 2010 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 290 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  6. Jolijn Geels: Niger. Bradt, Chalfont St Peter 2006, ISBN 1-84162-152-8, S. 150–151.

Koordinaten: 13° 47′ N,  12′ O

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