Maximilian Alexander Freiherr von Wimpffen (* 19. Februar 1770 in Münster; † 29. August 1854 in Wien) war ein k. k. Kämmerer, Geheimer Rat, Feldmarschall und 1809 sodann von 1824 bis 1830 Chef des Generalquartiermeisterstabes (Generalstabschef) sowie Inhaber des Infanterieregiments Nr. 13.

Leben

Maximilian von Wimpffen entstammte dem deutsch-schwäbischen Adelsgeschlecht der von Wimpffen, er war ein Sohn des Feldmarschallleutnants Franz Georg Siegmund Freiherren von Wimpffen (1735–1816).

Er wurde 1781 mit elf Jahren Zögling der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt, aus der er am 1. November 1786 als Fahnenkadett zum Infanterieregiment Nr. 9 „Graf von Clerfayt“ ausgemustert wurde. Im folgenden Jahr zum Fähnrich bei gleichzeitiger Versetzung zum Infanterie-Regiment Nr. 19 „Alvinczy“ ernannt, avancierte Wimpffen in diesem Regiment 1788 zum Unterleutnant und 1789 zum Oberleutnant. Maximilian von Wimpffen machte den Krieg gegen das Osmanische Reich (1787–1792) mit und erlitt beim Sturmangriff auf Belgrad am 30. September 1789, bei welcher Gelegenheit er sich durch Mut und Tapferkeit besonders hervortat, durch einen Steinsplitter eine schwerere Verwundung am linken Fuß, welche ihn daran hinderte bei der kämpfenden Truppe zu verbleiben. 1791 marschierte er mit dem Grenadierbataillon Morzin in die Niederlande, wo er in der Schlacht bei Neerwinden (1793) verwundet wurde und in Gefangenschaft geriet. Als Neffe eines französischen Generals konnte er aber eine rasche Entlassung erreichen und noch im selben Jahr an der Belagerung von Valenciennes und der Schlacht bei Maubeuge teilnehmen. 1795 wurde er als Kapitänleutnant nach Norditalien versetzt und bereits ein Jahr später als Hauptmann in den Generalquartiermeisterstab übernommen. Er war zuerst im Stab des Generals Beaulieu und später bei Feldzeugmeister Alvinczy eingeteilt und nahm an den Treffen von Brenta (6. November 1796), Caldiero (12. November 1796) und Arcole (15.–17. November 1796) teil.

In den folgenden Jahren war er an der Verteidigung Tirols und Vorarlbergs beteiligt und wurde 1799 bei Taufers schwer verwundet. In der Zwischenzeit mehrfach befördert, wurde er 1805 als Generalstabsoberst ins kaiserliche Hauptquartier berufen und zum Korps des Feldmarschalls Johann Fürst von Liechtenstein abgestellt. Als trotz seiner Warnungen die Schlacht von Austerlitz beschlossen wurde, übertrug man ihm die Führung der Hauptkolonne. Dabei wurde er schwer verwundet. Sein Einsatz wurde ihm mit dem Maria-Theresia-Orden gelohnt. Beim Ausbruch des Krieges von 1809 wurde er zum Generaladjutanten der Hauptarmee bestellt. Nach der Niederlage der Armee des Erzherzog Karl bei Regensburg am 26. April wurde er zum Chef des Generalquartiermeisterstabes bestellt und zum Generalmajor befördert. Seine Leistungen bei Aspern am 21. und 22. Mai 1809 wurden durch den Erzherzog mit den Worten anerkannt, dass „in den einsichtsvollen Dispositionen und der rastlosen Verwendung des Chefs des Generalstabes Generalmajor von Wimpffen die erste Grundlage des Sieges“ gelegen habe. Noch auf dem Schlachtfeld wurde ihm das Kommandeurkreuz des Maria-Theresia-Ordens verliehen. Als nach dem Znaimer Waffenstillstand am 12. Juli Karl den Oberbefehl zurücklegte, trat auch Wimpffen von seinem Posten als Generalstabschef zurück und übernahm eine Brigade in Böhmen.

In den Folgejahren war er in Polen und Siebenbürgen tätig, befehligte 1813 eine Division und kämpfte in der Völkerschlacht bei Leipzig mit. Am 2. September 1813 wurde er zum Feldmarschallleutnant befördert. 1814 wurde er Militärkommandant in Troppau. 1815 nahm er am Feldzug in Frankreich als Korpskommandant teil. Nach Friedensschluss kehrte er wieder nach Troppau zurück. 1821 übernahm er das Generalkommando in Venetien. Von 1824 bis 1830 war er erneut Chef des Generalquartiermeisterstabes. Nach Abschluss dieser Aufgabe am 21. Oktober 1830 zum Feldzeugmeister und Inhaber des Infanterieregiments Nr. 13 befördert, war er in seinen letzten Dienstjahren kommandierender General in Niederösterreich.

1841 wurde der Offizier Ehrenbürger von Wien. Nachdem der Freiherr 1844 um seine Versetzung in den Ruhestand gebeten hatte, wurde er zuvor, in Anerkennung seiner langen und erfolgreichen Dienstleistung für das Kaiserhaus Österreich, am 4. Dezember 1844 zum Feldmarschall und Kapitän der ersten Arcieren-Leibgarde ernannt und am 5. Dezember 1852 mit dem Orden vom Goldenen Vlies ausgezeichnet.

Begraben wurde er auf dem Heldenberg in Klein-Wetzdorf in Niederösterreich, wo wenig später auch Radetzky seine letzte Ruhestätte fand.

Wappen

In Rot auf grünem Grunde ein aufrechter, silberner, gekrönter Widder (in einer anderen Versionen als Lamm deklariert) mit goldenen Klauen und Hörnern, mit den Vorderfüßen ein goldenes Kreuz tragend. Derselbe wiederholt sich auf dem gekrönten Helme, wo er zwischen zwei mit goldenen Blättern umhängten, roten Büffelhörnern emporwächst. Die Helmdecken sind rot und silbern.*

Würdigungen

In Wien erinnert an ihn die Wimpffengasse im Stadtteil Aspern im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt.

Museale Rezeption

Im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum ist der Marschallsstab des Maximilian von Wimpffen, mit dem er am 4. Dezember 1844 zum Feldmarschall befördert wurde, ausgestellt.

Literatur

Commons: Maximilian von Wimpffen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Antonio Schmidt-Brentano: Kaiserliche und k. k. Generale (1618–1815), Österreichisches Staatsarchiv/A. Schmidt-Brentano 2006, S. 111
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 25. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. http://www.napoleon-online.de/AU_Generale/html/wimpffen.html
  4. Fr. Cast: „Historisches und genealogisches Adelsbuch des Königreichs Württemberg“, Verlag J. A. Gärtner, Stuttgart 1839, S. 493f
  5. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Friedrich Voigt’sche Buchhandlung, 6. Band, Loewenthal – Osorowski, Leipzig 1872, S. 578
  6. Heeresgeschichtliches Museum / Militärhistorisches Institut (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum im Wiener Arsenal. Verlag Militaria, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-69-6, S. 70
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