Maybach
Maybach DS 8 Cabriolet
Zeppelin DS 8
Produktionszeitraum: 1930–1940
Klasse: Oberklasse
Karosserieversionen: Limousine, Pullman-Limousine, Cabriolet
Motoren: Ottomotoren:
8,0 Liter (147 kW)
Länge: 5370–5500 mm
Breite: 1845 mm
Höhe: 1800 mm
Radstand: 3660–3735 mm
Leergewicht: 2800–3000 kg
Vorgängermodell Maybach 12

Die Maybach Zeppelin DS 8 sind Oberklasse-Pkw mit Zwölfzylinder-V-Motoren, die in zahlreichen Varianten von 1930 bis 1940 vom Maybach-Motorenbau in Friedrichshafen/Bodensee gebaut wurden.

Modellgeschichte

Bei der Luxusmarke Maybach der 1930er Jahre hatten die Käufer nahezu alle Wahlmöglichkeiten, um ihr Fahrzeug ihren individuellen Ansprüchen und ihrem persönlichen Stil gemäß „karossieren“ zu lassen.

Die Fahrzeuge hatten ein „Doppel-Schnellganggetriebe“ (DSG) mit unterdruckbetätigter Vorwählschaltung. Bei dieser Halbautomatik konnte mit zwei Hebeln an der Lenksäule der Gang vorgewählt werden. Beim Gaswegnehmen rückte er ohne Betätigung der Kupplung ein.

Das Fahrzeug war u. a. ausgestattet mit Kilometerzähler, Benzinuhr für den 135-Liter-Tank, 8-Tage-Uhr, Kühlwasser-Temperaturanzeige, Ölmanometer, Vakuummeter für die Servobremse, Anlass-Einspritzvorrichtung, Anlass-Druckknopf, Handgas- und Starterklappenbetätigung, Instrumenten-Beleuchtung. Zur weiteren Ausstattung gehörten zwei Reserveräder, Bosch-Horn, Stopp- und Rückfahrlicht, vier eingebaute Wagenheber sowie ein kleiner Kompressor zum Aufpumpen der Reifen.

Der Name

Ein Prospekt der Zeit gibt Auskunft über die Entstehung des Namens Zeppelin für die Spitzentypen der Marke Maybach:

„Die Typenbezeichnung ‚Zeppelin‘ wurde gewählt, um auch äußerlich zum Ausdruck zu bringen, dass der Zwölfzylinder-Maybach auf Grund der Erfahrung mit den Maybach-Zeppelin-Luftschiffmotoren konstruiert ist. Ein Name als Symbol für die Grundsätze, nach denen Maybach-Wagen gebaut werden: Nur Bestes aus Bestem zu schaffen, von dauerndem Wert, in höchster Vollendungsform neuen Entstehens. … Als Verkörperung des hochwertigen Reise- und Repräsentationswagens – wie als rassiger Typ für den passionierten Sportsmann – ist der ‚Maybach-Zeppelin‘ das Automobil letzter Wunscherfüllung mit ausgeprägtem Charakter von vornehmster Eleganz und Kraft.“

Maybach-Prospekt, 1934

Technische Daten

Kenngrößen Daten
Motor V12-Leichtmetall, 60° Zylinderwinkel, Kurbelwelle mit 8 Gleitlagern
Bohrung/Hub 92/100 mm; Leichtmetallkolben
Hubraum 7922 cm³
Verdichtung 1 : 6,3
Leistung 147 kW (200 PS) bei 3200/min
Zylinder auswechselbare Graugusslaufbuchsen
Ventile Ein-/Auslassventil hängend; 1 Nockenwelle, 7fach gelagert
Vergaser 2 Solex-Doppel-Stufenvergaser
Kühlung Wasserkühlung/Pumpe, Thermostat-Kühler, Jalousie
Rahmen U-Profil, Stahlpressrahmen
Federn lange Halbelliptikfedern, in breiten Gleitschuhen auf Stahlrollen, hydraulische, doppelt wirkende Stoßdämpfer
Vorderachse Faustachse in Doppel-T-Profil aus Chromnickelstahl
Hinterachse Starrachse mit Leichtmetall-Stahl-Achsträger
Lenkung flattersichere Schraubenlenkung, nach Wahl links oder rechts
Fußbremse Unterdruck-Servobremse, mechanisch auf alle vier Räder wirkend
Räder Stahlscheiben oder Drahtspeichen, 2 Ersatzräder
Reifen Mitteldruck, DT-Felge, 7 × 20 und 7,5 × 20
Kupplung Zweischeiben-Trockenkupplung
Getriebe Maybach-Doppelschnellgang-Getriebe Typen DSG 80 / SRG, fünf bis sieben geräuschlose Gänge, Vorwählgetriebe
Anordnung in das Kardanschubrohr eingefügt
Ganganzahl 5–7 vorwärts; 1 rückwärts
Antrieb über Hinterräder
Radstand 3,66–3,735 m
Spurweite vorne/hinten 1,52 m
Länge über alles einschließlich Stoßstangen 5,37–5,5 m
Breite/Höhe über Kotflügel 1,82 m/ca. 1,80 m
Gewichte Fahrgestell 1900–2110 kg, Wagen ca. 2800–3000 kg, Zuladung 790–990 kg
Vmax ca. 160 km/h, je nach Aufbau und Übersetzung
Verbrauch ca. 28 Liter/100 km
Ölverbrauch ca. 0,4 Liter/100 km
Tank im Heck, 135 Liter, 2 Kraftstoffpumpen

Beschreibung

Die Bedienung des Fahrzeuges beim Anfahren, Schalten während der Fahrt und Abstellen sowie bei Betätigung des Schnellganges, der im Getriebe integriert ist, entsprechen dem Maybach Zeppelin DS 7, nur dass der DS 8 einen Gang im halbautomatischen Getriebe mehr hatte.

Ab 1938 war das Fahrzeug auch mit einem Siebengang-Schaltreglergetriebe der ZF Friedrichshafen erhältlich, das ebenfalls als halbautomatisches Vorwählgetriebe lieferbar war. Der Fahrer stellte den gewünschten Gang auf einem Hebel neben dem Lenkrad ein, der Schaltvorgang wurde automatisch durch Antippen der Kupplung ausgelöst. Damit konnte der kräftige Motor durch Herunterschalten auch zur Unterstützung der Bremswirkung benutzt werden.

Literatur

  • Harry Niemann: Karl Maybach – seine Motoren und Automobile. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-02457-8, S. 106–114.
  • Werner Oswald: Deutsche Autos. Band 2: 1920–1945. Neuausgabe. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-613-02170-6, S. 194–198.
Commons: Maybach Zeppelin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. HAGLEY DIGITAL ARCHIVES: Maybach 12 : type Zeppelin, 8 litres, 200 CV. 1933, abgerufen am 13. Juni 2023 (französisch).
  2. Harry Niemann: Karl Maybach und seine Automobile. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-02457-8, S. 110.
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