Messerschmitt M31

M31 mit BMW-Xa-Motor
TypSport- und Schulflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller BFW
Erstflug August 1932
Indienststellung
Stückzahl 1

Die Messerschmitt M31 war ein Anfang der 1930er Jahre entwickeltes deutsches Sport- und Schulflugzeug der Bayerischen Flugzeugwerke AG in Augsburg.

Geschichte

Die M31 wurde 1931 unter der Leitung von Willy Messerschmitt als Nachfolger der entwickelten Sportflugzeug-Typen M23 und M27 entworfen, um in der Zeit der Weltwirtschaftskrise ein auf niedrige Anschaffungs- und Betriebskosten ausgelegtes Muster zu schaffen. Aus diesem Grund wurde das Flugzeug auch mit einem schwächeren und somit billigeren Antrieb als ihre Vorgänger ausgestattet. Es wurde ein Exemplar mit der Werknummer 607 aufgelegt, das einen BMW-Sternmotor erhielt, der mit einem linksdrehenden Untersetzungsgetriebe und einer NACA-Haube ausgestattet wurde. Im Sommer 1932 war der Bau des Prototyps abgeschlossen und Anfang August absolvierte Erwin Aichele mit der M31 den Erstflug. Die folgende, über mehrere Monate andauernde Flugerprobung bestätigte die errechneten Leistungen und Flugeigenschaften, eine Registrierung erfolgte indes nicht. Um das Interesse potenzieller Käufer zu wecken, wurde das Flugzeug stattdessen nachfolgend auf der vom 1. bis zum 10. Oktober 1932 in Berlin stattfindenden Deutschen Luftsport-Ausstellung (DELA) präsentiert, allerdings ohne Erfolg. Die M31 erhielt deshalb im Frühjahr 1933 einen etwas stärkeren HM-60-Reihenmotor von Hirth und wurde als D–2623 zugelassen. Als sich aber nach mehreren Monaten noch immer kein Käufer für die einzige gebaute M31 gefunden hatte, wurde sie schließlich 1934 vom Reichsluftfahrtministerium (RLM) übernommen.

Konstruktion

Die M31 war ein freitragender Tiefdecker in Gemischtbauweise mit einem im Dreiecksverband geschweißten Rumpfgerüst aus Chrom-Molybdän-Stahlrohren, trapezförmigem Querschnitt und gewölbter Rückenpartie. Die beiden hintereinander liegenden, offenen Besatzungskabinen waren für Schulungsaufgaben mit einer Doppelsteuerung ausgestattet, wobei der vorn sitzende Fluglehrer die Steuerung des hinter ihm befindlichen Schülers durch das Drehen seines Steuerknüppelgriffs außer Betrieb nehmen konnte. Hinter den Besatzungsräumen war noch ein kleiner Stauraum für Gepäck untergebracht. Die Tragflächen besaßen einen trapezförmigen Umriss und bestanden aus einem Holzgerüste mit je einem Haupt- und Hilfsholm. Die Flächenvorderkante war torsionssteif ausgeführt, die Verkleidung der Fläche bestand bis zum Hilfsholm aus Sperrholzbeplankung und dahinter aus Stoffbespannung. Das Leitwerk war in Normalbauweise ausgeführt und umfasste die aus Stahlrohr bestehende Seitenflosse mit dem stoffbespannten, hölzernen Seitenruder sowie das dem hölzernen Höhenleitwerk, bestehend aus der im Flug verstellbaren, abgestrebten Höhenflosse mit Sperrholzverkleidung und dem Höhenruder mit Stoffbespannung.

Die M31 besaß ein starres Hauptradfahrwerk mit geteilter Achse und Niederdruckreifen, die auch als Federung dienten. Am Heck war ein drehbarer Schleifsporn angebracht.

Technische Daten

KenngrößeDaten
Besatzung1–2
Spannweite12,00 m
Länge7,85 m
Höhe2,20 m
Flügelfläche17,24 m²
Flügelstreckung8,4
Flächenbelastung37,7 kg/m²
Rüstmasse350 kg
Zuladung300 kg
Startmasse650 kg
Antrieb 1ein luftgekühlter Fünfzylinder-Viertakt-Sternmotor
BMW Xa
Startleistung68 PS (50 kW) bei 2300/min
Antrieb 2ein luftgekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor
Hirth HM 60
Startleistung
max. Dauerleistung
70 PS (51 kW) bei 2150/min
65 PS (48 kW) bei 2000/min
Höchstgeschwindigkeit175 km/h
Reisegeschwindigkeit150 km/h
Steigzeit5,8 min auf 1000 m Höhe
27 min auf 3000 m Höhe
Dienstgipfelhöhe3800 m
Reichweite700 km

Literatur

  • Hans J. Ebert, Johann B. Kaiser, Klaus Peters: Willy Messerschmitt – Pionier der Luftfahrt und des Leichtbaus. In: Die deutsche Luftfahrt. Band 17, Bernard & Graefe, Bonn 1992, ISBN 3-7637-6103-9, S. 85/86.
  • Günter Brinkmann, Kyrill von Gersdorff, Werner Schwipps: Sport- und Reiseflugzeuge. Leitlinien einer vielfältigen Entwicklung. In: Die deutsche Luftfahrt. Band 23, Bernard & Graefe, Bonn 1995, ISBN 3-7637-6110-1, S. 124.
  • Manfred Griehl: Messerschmitt. Flugzeuge seit 1925. In: Typenkompass. Motorbuch, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-02980-4, S. 31.
Commons: Messerschmitt M 31 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Kyrill von Gersdorff, Kurt Grasmann: Flugmotoren und Strahltriebwerke. In: Die deutsche Luftfahrt. Band 2, Bernard & Graefe, München 1981, ISBN 3-7637-5272-2, S. 56.
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