Michel Magne (* 20. März 1930 in Lisieux, Département Calvados; † 19. Dezember 1984 in Cergy-Pontoise, Département Val-d’Oise) war ein französischer Komponist, Musiker, Musikproduzent und Maler.

Leben

Michel Magne wurde als fünftes von acht Kindern am 20. März 1930 in Lisieux geboren. Nachdem er im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspiel begonnen hatte, studierte er später sowohl am Conservatoire de musique de Caen als auch am Conservatoire de Paris Musik. Um sein Studium zu finanzieren, spielte er dazu parallel mehrere Konzerte in der Normandie. In Paris entdeckte er für sich die Elektronische Musik. Während seines darauf folgenden Wehrdienstes leitete er unter anderem das Orchester in Montlhéry und wurde für mehrere Aufführungen abkommandiert. Nach seinem Wehrdienst zog er nach Rochechouart, wo er im Hôtel Jean Mermoz eine Anstellung fand und sich Studien zum Infraschall widmete.

Nachdem er 1954 erstmals mit Brot des Lebens eine Filmmusik komponierte, begann er Lieder für die französische Opernsängerin Juliette Gréco zu schreiben. 1962 kaufte er das Château d'Hérouville, das der Ort für sein eigenes Tonstudio werden sollte. Er sanierte das Gebäude und komponierte in den darauf folgenden Jahren jährlich bis zu acht Filme, darunter alle Fantomas, die OSS-117-Filmreihe und alle fünf Angélique-Filme. Am 26. Mai 1969 geschah eine Katastrophe, die seine Karriere als Komponist ins Stocken brachte: ein kompletter Flügel seines Schlosses brannte nieder und mit ihm sein komplettes musikalisches Schaffen, seine Notenblätter und sein Musikarchiv. Er baute zwar gemeinsam mit Gérard Delassus im August 1969 wieder ein Musikstudio in dem anderen Flügel des Schlosses auf und gründete im November 1969 seine Produktionsfirma Société d'Enregistrement Michel Magne, aber er konzentrierte sich in den nächsten sechs Jahren fast ausschließlich auf die Malerei und schrieb nur noch vereinzelt Musik. Sein Musikstudio wurde ausgiebig von bekannten internationalen Musikern und Bands genutzt, darunter von Elton John, Cat Stevens, Canned Heat, Pink Floyd und T. Rex. Nachdem er größeren Erfolg als Maler sowie vereinzelte Ausstellungen hatte, zog er 1977 zurück nach Paris, wo er das Plattenlabel Egg gründete.

Am 28. Juni 1960 heiratete Michel Magne die Tänzerin Monique Vence, von der er sich 1970 wieder trennte. Anschließend war er mit der 16-jährigen Marie Claude liiert, die er 1972 heiratete.

Magne gab sein Geld mit vollen Händen aus verschuldete sich. 1979 ließen seine Gläubiger sein Vermögen beschlagnahmen. Magne veröffentlichte 1980 eine Autobiographie („Love of Living“). Er beging am 19. Dezember 1984 in einem Hotel in Cergy-Pontoise Suizid.

Diskographie

  • 1959: Musique Tachiste
  • 1960: Cap Canaveral - Symphony
  • 1962: Cent mille chansons; Text: Eddy Marnay

Filme

Auszeichnungen (Auswahl)

Oscar

Literatur

  • Michel Magne: L'amour de vivre, Éditions Alain Lefeuvre 1980

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Michel Magne (Memento des Originals vom 11. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf peermusic.fr (französisch), abgerufen am 6. Februar 2012
  2. LA PUISSANCE POP DE MICHEL MAGNE (Memento des Originals vom 21. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf gqmagazine.fr vom 6. Juni 2011 (französisch), abgerufen am 6. Februar 2012
  3. de.findagrave.com
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