Mohyliw-Podilskyj | ||
Могилів-Подільський | ||
Basisdaten | ||
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Oblast: | Oblast Winnyzja | |
Rajon: | Rajon Mohyliw-Podilskyj | |
Höhe: | 79 m | |
Fläche: | 20 km² | |
Einwohner: | 30.036 (2019) | |
Bevölkerungsdichte: | 1.502 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 24000 | |
Vorwahl: | +380 4337 | |
Geographische Lage: | 48° 27′ N, 27° 48′ O | |
KATOTTH: | UA05080050010069812 | |
KOATUU: | 0510400000 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt, 20 Dörfer, 5 Siedlungen | |
Adresse: | пл. Шевченка 6/16 24000 м. Могилів-Подільський | |
Website: | Webseite des Gemeinderates | |
Statistische Informationen | ||
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Mohyliw-Podilskyj (ukrainisch Могилів-Подільський, russisch Могилёв-Подольский Mogiljow-Podolski, polnisch Mohylów Podolski, rumänisch Moghilǎu) ist eine etwa 30.000 Einwohner zählende Stadt (Stand: 2019) und das Rajonzentrum des gleichnamigen Rajons Mohyliw-Podilskyj in der ukrainischen Oblast Winnyzja an der Grenze zwischen der Republik Moldau und der Ukraine.
Mohyliw-Podilskyj liegt im Herzen Podoliens am Ufer des Dnister als Grenzstadt gegenüber der im moldauischen Rajon Ocnița gelegenen Stadt Otaci.
Verwaltungstechnisch gehören die östlich gelegene Siedlung Odaja (Одая) und die nordöstlich gelegene Siedlung Sonjatschne (Сонячне) zur Stadt.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Mohyliw-Podilskyj 1595, als es der moldauische Fürst Jeremia Movilă seiner Tochter bei der Einheirat in die polnische Adelsfamilie Potocki zur Mitgift gab. Der Bräutigam schließlich benannte die Stadt daraufhin nach seinem Schwiegervater Jeremia Movilă.
Der Zusatz Podilskyj (ukrainisch Поділля Podillja) bezeichnet lediglich den die Stadt umgebenden Landstrich, um eine Verwechslung mit der gleichnamigen Großstadt im Osten von Belarus (Mogiljow oder Mahiljou) zu vermeiden.
Getto von Mohyliw-Podilskyj
Nach dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 wurde Mohyliw-Podilskyj von Rumänien verwaltet und gehörte zum Gouvernement Transnistrien. Die Stadt war bei der Einnahme durch Beschuss und Bombardierung stark zerstört worden. Das Ruinenviertel wurde zum jüdischen Getto erklärt und abgeriegelt.
Zu Beginn waren in dem Getto 30.000 Menschen interniert, von denen bald viele verhungerten, an Krankheiten starben und im Winter erfroren. Für die Toten rückten immer wieder neue Deportierte nach. Als das Getto 1944 von der Roten Armee befreit wurde, hatten etwa 10.000 Gefangene überlebt; insgesamt sind aber circa 40.000 Menschen dort gestorben.
Der Schriftsteller Edgar Hilsenrath war mit Mutter, Bruder und Onkel unter den Internierten. Er verarbeitete seine Erlebnisse in dem Roman Nacht.
Söhne und Töchter der Stadt
- Witold Maliszewski (1873–1939), polnischer Komponist und Musikpädagoge
- Leonid Mossends (1897–1948), ukrainischer Dichter, Schriftsteller, Übersetzter und Humorist
- Boris Baschanow (1900–1982), sowjetischer Politiker
- Jewgeni Sawoiski (1907–1976), russischer Physiker
Städtepartnerschaften
Weblinks
Literatur
- Mogilev-Podolskiy, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009 ISBN 978-965-308-345-5, S. 493–496
Einzelnachweise
- ↑ Чисельність населення (щомісячна інформація). Abgerufen am 18. Dezember 2019.
- ↑ Helmut Braun: Nachwort. In: Edgar Hilsenrath: Nacht. dtv, München 2007. ISBN 978-3-423-13547-4. S. Seiten 640, 641.