Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 47° 49′ N,  48′ O

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Ravensburg
Höhe: 672 m ü. NHN
Fläche: 39,5 km2
Einwohner: 3857 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 98 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88364
Vorwahl: 07527
Kfz-Kennzeichen: RV, SLG, ÜB, WG
Gemeindeschlüssel: 08 4 36 085
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rötenbacher Straße 11
88364 Wolfegg
Website: www.wolfegg.de
Bürgermeister: Peter Müller (CDU)
Lage der Gemeinde Wolfegg im Landkreis Ravensburg

Wolfegg ist eine Gemeinde und ein heilklimatischer Kurort im oberschwäbischen Landkreis Ravensburg im Süden Baden-Württembergs (Deutschland).

Im Gemeindegebiet, das sich auf 39,49 km² Fläche erstreckt, leben knapp 3900 Einwohner (Stand: 2020).

Geographie

Geographische Lage

Die Gemeinde Wolfegg liegt in Oberschwaben am Übergang zum Westallgäu in direkter Nachbarschaft der beiden Kurorte Bad Waldsee und Bad Wurzach. Ihr Gebiet erstreckt sich am Ostrand des Altdorfer Waldes auf 539 bis 731 m ü. NN. Durch Wolfegg fließt die Wolfegger Ach, ein Zufluss der Schussen.

Nachbargemeinden

An Wolfegg grenzen folgende Gemeinden an: Im Norden die Stadt Bad Waldsee, im Osten die Stadt Bad Wurzach und die Gemeinde Kißlegg, im Südwesten die Gemeinde Vogt und im Westen die Gemeinden Schlier und Bergatreute.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Wolfegg gehören neben dem namensgebenden Kernort die vier Teilorte Alttann, Wassers, Molpertshaus (mit dem Betriebsbahnhof Roßberg) und Rötenbach.

Geschichte

Mittelalter

Rötenbach als ältester Teilort wurde erstmals 861 urkundlich erwähnt. Alttann folgte 1179. Es war dies in der Zeit des Herzogtums Schwaben, auf dessen Gebiet auch die Gemarkung der heutigen Gemeinde Wolfegg lag. Im 13. Jahrhundert wurden Molpertshaus (1258) und Wolfegg selbst (1275) erstmals genannt. Molpertshaus fiel 1362 an das Kloster Rot.
siehe auch Ruine Hohentann, Burg Neutann

Neuzeit

Die Gemeinde teilte über Jahrhunderte die Geschichte von Schloss Wolfegg, Sitz der Fürsten zu Waldburg-Wolfegg und Waldsee aus dem Haus Waldburg.

Im Dreißigjährigen Krieg brannten die Schweden Wolfegg nieder.

Nach der Mediatisierung des Hauses Waldburg 1806 kam Wolfegg zum Königreich Württemberg, in welchem es dem Oberamt Waldsee zugeordnet wurde. Der Ort blieb Sitz des mediatisierten Fürstenhauses Waldburg zu Wolfegg und Waldsee und verfügte bis 1849 mit Unterbrechung über ein eigenes Patrimonialamt.

Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Wolfegg 1938 zum Landkreis Ravensburg. 1945 wurde der Ort Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

Religionen

Wolfegg ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Die Gemeinde ist Sitz der Pfarrei St. Katharina in Wolfegg, der Pfarrei St. Nikolaus in Alttann, der Pfarrei St. Katharina in Molpertshaus und der Pfarrei St. Jakobus Maior in Rötenbach. Alle Pfarreien gehörten bis Ende 2006 zum Dekanat Waldsee und seither zum Dekanat Allgäu-Oberschwaben der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Die evangelische Kirchengemeinde Alttann, die erst 1888 gegründet wurde, umfasst die politischen Gemeinden Wolfegg und Bergatreute und einige kleine Randgebiete der umliegenden Gemeinden. Die Diaspora-Gemeinde gehört zum Kirchenbezirk Ravensburg der Württembergischen Landeskirche und hat 860 Mitglieder (Stand 2004).

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Wolfegg hat insgesamt 16 Sitze. Der Gemeinderat hat nach der Wahl vom 25. Mai 2014 insgesamt 13 Sitze. 4 Sitze für die Bürgerliche Wählervereinigung (BWV), 6 Sitze für die Christlich Demokratische Union (CDU) und 3 Sitze für die Unabhängige Wähler Gemeinschaft (UWG).

Bürgermeister

Bürgermeister der Gemeinde ist Peter Müller. Er wurde am 3. Dezember 2006 mit 55,6 Prozent der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang gewählt. Sein Amt trat er am 15. Februar 2007 an. Am 30. November 2014 und am 27. November 2022 wurde er wiedergewählt.

Wappen

Blasonierung: „In Silber (Weiß) auf goldenem (gelbem) Dreiberg ein schreitender, rot bezungter schwarzer Wolf.“
Wappenbegründung: Die Gemeinde legte im Jahre 1922 das Wappen und die Flagge fest. Das redende Wappen geht auf das Siegelbild des Ravensburger Geschlechts der Wolfegger zurück, das vermutlich von dem im 12. Jahrhundert belegten Ortsadel der Herren von Wolfegg abstammt.

Partnerschaften

Wolfegg pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wolfegg liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße.

Museen

Musik

In Wolfegg finden jährlich drei Konzertzyklen statt:

  • Jeweils am letzten Wochenende im Juni finden die Internationalen Wolfegger Konzerte statt. Künstlerischer Leiter ist der Dirigent Manfred Honeck. Spielorte sind Schloss Wolfegg, die Pfarrkirche und die Alte Pfarr.
  • Seit 1984 ist Wolfegg Spielort der Ludwigsburger Schlossfestspiele. Jedes Jahr im September finden bis zu drei Konzerte statt: im Schloss, in der Pfarrkirche und der Alten Pfarr. Neben dem Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele treten regelmäßig auch namhafte Solisten und Kammerensembles auf.
  • Die Wintermusik findet alljährlich vom 31. Dezember bis einschließlich 6. Januar statt. Rund um das Beethoven Trio Ravensburg präsentiert sich Kammermusik in wechselnden Besetzungen.

Bauwerke

Sport

Der Motorsportclub Bad Waldsee veranstaltet in Wolfegg Grasbahnrennen. Zudem hat Wolfegg einen eigenen Tennisclub und einen Fußballverein mit Bergatreute zusammen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Haltepunkte Alttann und Wolfegg sowie der Betriebsbahnhof im Ortsteil Roßberg liegen an der Bahnstrecke Herbertingen–Isny. In Roßberg zweigt zudem die Roßbergbahn nach Bad Wurzach ab. Auf dieser Strecke wird nur noch Güterverkehr sowie Ausflugsverkehr an bestimmten Sonntagen im Sommer betrieben.

Ansässige Unternehmen

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Weitere mit Wolfegg verbundene Personen

  • Fritz B. Busch (1922–2010), Autojournalist, gründete 1973 das Automobilmuseum im Wolfegger Schloss

Literatur

  • Fritz B. Busch: Seine Autos, seine Stories … und sein Museum. Schrader, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-87262-5.
  • Hermann Dettmer (Hrsg.): Das Bauernhaus-Museum Wolfegg. Ländliche Bauten im südlichen Oberschwaben und im westlichen Allgäu. Eppe, Bergatreute 1987, ISBN 3-89089-006-7.
  • Otto Schmid: St. Katharina Wolfegg. Ein Barockjuwel erzählt. Eppe, Bergatreute 1993, ISBN 3-89089-028-8.
  • Gemeinde Wolfegg. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Waldsee (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 10). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1834, S. 116–135 (Volltext [Wikisource]).
  • Joseph Vochezer: Beiträge zur Geschichte einzelner Pfarreien. Röthenbach, Landkapitels Waldsee. In: Diöcesan-Archiv von Schwaben, 12. Jg. 1894, S. 80 (Digitalisat)
Commons: Wolfegg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Wolfegg – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Wappenbeschreibung auf leo bw – Landeskunde entdecken online; abgerufen am 27. September 2023.
  3. Bauernhaus-Museum Wolfegg. In: Sauwettertipps. Sonderheft der Bodensee Ferienzeitung. Ausgabe 2/2009. Südkurier GmbH Medienhaus, Konstanz 2009, S. 12.
  4. Hitler meets Rötenbach. (PDF; 778 kB) In: Im Oberland (Zeitschrift des Landkreises Ravensburg), Heft 2, 2008
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