Mondsee | ||
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Mondsee, Luftbild | ||
Geographische Lage | Salzkammergut, Österreich | |
Zuflüsse | Fuschler Ache/Griesler Ache, Zeller Ache, Wangauer Ache | |
Abfluss | Seeache in den Attersee | |
Orte am Ufer | Mondsee, Innerschwand, Au/See, St. Lorenz | |
Daten | ||
Koordinaten | 47° 49′ N, 13° 22′ O | |
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Höhe über Meeresspiegel | 481 m ü. A. | |
Fläche | 13,78 km² | |
Länge | 11 km | |
Breite | 1,5 km | |
Volumen | 510.000.000 m³ | |
Umfang | 25,7 km | |
Maximale Tiefe | 68 m | |
Mittlere Tiefe | 36 m | |
Einzugsgebiet | 247,2 km² | |
Besonderheiten |
Mondseekultur, Privatbesitz | |
Mondsee mit Drachenwand |
Der Mondsee, im oberösterreichischen Salzkammergut südwestlich des Attersees gelegen, gehört mit seiner gesamten Fläche zur gleichnamigen Gemeinde. Das Südufer bildet die Grenze zwischen Oberösterreich und dem Land Salzburg sowie zwischen den Kalkalpen im Süden und der Sandsteinzone. Markant ist auch die Drachenwand am Südwestufer. 1864 wurden Reste von Pfahlbauten der jungsteinzeitlichen Mondseekultur entdeckt.
Geographie
Mondsee |
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St. Lorenz | ||
Da alle umliegenden Gemeinden (außer Mondsee) mit ihren Gemeindegrenzen am Ufer des Sees an die Gemeinde Mondsee grenzen, haben sie selbst keinen Anteil am See. 11 km lang und maximal 1,5 km breit, umfasst der Mondsee eine Fläche von rund 14 km². Nahe dem östlichen Südufer, das hier die Grenze zum Land Salzburg bildet, steht wenige Meter vom Ufer entfernt der Kreuzstein.
Die gesamte Wasserfläche des Mondsees liegt auf einem einzigen Grundstück innerhalb der gleichnamigen Gemeinde. Da die Gemeindegrenze nicht exakt am Ufer verläuft, gibt es Hunderte von Uferparzellen innerhalb der Gemeinde Mondsee. Der Großteil dieser Grundstücke wird nur als Seezugang genutzt, die dazugehörigen Siedlungen liegen bereits in den Nachbargemeinden. Nur vereinzelt sind diese Parzellen mit Wohnhäusern bebaut, welche Mondseer Adressen haben.
Hydrologie
Die wichtigsten Zuflüsse sind die aus dem Fuschlsee kommende Fuschler Ache (Einzugsgebiet 117,6 km²), die aus dem Irrsee kommende Zeller Ache (38,3 km²) und die Wangauer Ache (35,3 km²). Diese drei Zuflüsse sind für mehr als 70 % der Wasserfracht in den Mondsee verantwortlich.
Über die nur 3 km lange Seeache, die den Mondsee an seinem östlichen Ende verlässt, entwässert er in den rund 12 m tiefer gelegenen Attersee. Der mittlere Abfluss (MQ) beträgt 9,3 m³/s, die (theoretische) Wassererneuerungszeit 1,7 Jahre.
Geologie
Wie die anderen Salzkammergutseen wurde das Becken des Mondsees in den Eiszeiten durch den mächtigen Traungletscher geformt, das sich bei seinem Abschmelzen mit Wasser füllte. Nach dem Abschmelzen des Gletschers der Riß-Kaltzeit lag hier ein See, der einen um 40 m höheren Wasserspiegel als der heutige Mondsee hatte, dadurch deutlich größer war und im Westen vermutlich bis in die Gegend von Thalgau reichte.
Limnologie
In den 1950er und 1960er Jahren war der Mondsee stark durch Nährstoffe belastet und es kam zu großflächigen Blaualgenblüten. Diese Situation konnte durch den Bau einer Ringkanalleitung und Kläranlagen in Thalgau und St. Lorenz deutlich verbessert werden, der See wird heute als oligotroph bis mesotroph eingestuft. Die Sichttiefe beträgt (im Mittel der Jahre 2010–2012) 4,8 m. Bei starken Regenfällen kann es zu überproportional hohen Phosphor- und Stickstoffeinträgen aus landwirtschaftlich genutzten Flächen entlang der Zuflüsse kommen.
Im Mondsee wurden zwei neue Bakterienarten entdeckt. Polynucleobacter cosmopolitanus und Polynucleobacter duraquae, wurden von Wissenschaftlern des Forschungsinstitutes für Limnologie am Mondsee wissenschaftlich beschrieben. Diese frei im Wasser schwebenden Bakterien (Bakterioplankton) sind im Mondsee sehr häufig (bis zu eine Million Zellen pro Liter Wasser), jedoch für den Menschen völlig harmlos (nicht pathogen).
Fauna
Naturschutz
Mehr als 80 % der Uferlinie sind verbaut oder durch Einbauten ökologisch beeinträchtigt. Ein längerer naturnaher Abschnitt befindet sich im Mündungsbereich der Fuschler Ache, der als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist.
Namenskunde
Der Mondsee hat seinen Namen von den Mannsee, einem alten Adelsgeschlecht. Aus Mannsee wurde im Laufe der Zeit der Mondsee.
Einer Volkssage nach ritt Herzog Odilo von Bayern eines Nachts von der Rückseite der Drachenwand an den See und erkannte erst kurz vor dem drohenden Absturz den Mond, der sich darin spiegelte, wodurch der Name Mondsee entstanden sei.
Eigentumsverhältnisse
Der Mondsee befindet sich seit dem 18. Jahrhundert in Privateigentum – für österreichische Großseen eine Ausnahmestellung. Derzeitige Eigentümerin des Sees (geschätzter Wert: 16 Millionen Euro) ist Nicolette Waechter (geborene Almeida) vom Höribachhof in St. Lorenz, welche den See im Jahr 1977 von ihrem verstorbenen jüngeren Bruder geerbt hat. Im August 2008 begonnene Verkaufsverhandlungen mit den Österreichischen Bundesforsten scheiterten an der Unvereinbarkeit der jeweiligen Preisvorstellungen.
Geschichte
- Der See war namengebend für die Mondseekultur.
- Das Holzobjekt von Scharfling wurde durch Johann Offenberger aus der 1972 vermessenen Uferrandsiedlung Scharfling am Mondsee geborgen.
Die Fundstätte See am Mondsee (Gemeindegebiet Unterach) gehört zum UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“.
Literatur
- Amt der Oö. Landesregierung, Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft, Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft (Hrsg.): Seenaufsicht in Oberösterreich – Gewässerschutzbericht 43. Linz Juli 2010 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF; 24,5 MB; abgerufen am 24. November 2020]).
- Raumeinheit Salzkammergut-Voralpen. In: Amt der Oö. Landesregierung, Naturschutzabteilung (Hrsg.): Natur und Landschaft. Leitbilder für Oberösterreich. Band 32. Linz September 2007 (zobodat.at [PDF; 963 kB; abgerufen am 17. November 2021]).
- Werner Kunze: Mondsee – 5000 Jahre Geschichte und Kultur. Selbstverlag der Marktgemeinde Mondsee, 1991.
- Barbara Ritterbusch-Nauwerck: Der Randstreifen des Mondseeufers – eine ökologische Erhebung. Im Auftrag des Amtes der Oberösterreichischen Landesregierung – Naturschutz, Scharfling, August 1996 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF]; auch in: Informativ, Heft 08, Linz 1997, S. 10–11).
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ Die anderen großen Seen des Alpenraumes sind durchwegs in Eigentum der Republik, indirekt durch Eigentum der Österreichischen Bundesforste.
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 6 7 Amt der Oö. Landesregierung (Hrsg.): Potentialstudie Salzkammergut. Ökologischer Zustand und Verbesserungsmöglichkeiten an den Zuflüssen von Mondsee und Irrsee. Gewässerschutz Bericht 44, Linz 2011 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF; 9 MB]).
- 1 2 3 Bundesamt für Wasserwirtschaft (Hrsg.): Atlas der natürlichen Seen Österreichs mit einer Fläche ≥ 50 ha. Morphometrie – Typisierung – Trophie. Stand 2005. Schriftenreihe des Bundesamtes für Wasserwirtschaft, Band 29, Wien 2008 (bmlfuw.gv.at [PDF; 9 MB]).
- ↑ Dirk van Husen: Als unsere Seen Gletscher waren. Die eiszeitliche Entwicklung im Salzkammergut. In: Johannes Thomas Weidinger, Harald Lobitzer, Ingrid Spitzbart (Hrsg.): Beiträge zur Geologie des Salzkammerguts (= Gmundner Geo-Studien. Band 2). 2003, S. 215–222 (zobodat.at [PDF; 557 kB]).
- ↑ Seeprofil Mondsee – Überprüfung nach GZÜV. (PDF; 1,2 MB) In: land-oberoesterreich.gv.at. Oktober 2013, abgerufen am 2. Juli 2023.
- ↑ M. W. Hahn, E. Lang, U. Brandt, H. Lünsdorf, Q.L. Wu und E. Stackebrandt: Polynucleobacter cosmopolitanus sp. nov., free-living planktonic bacteria inhabiting freshwater lakes and rivers. In: Int. J. Syst. Evol. Microbiol. Band 60, 2010, S. 166–173.
- ↑ M.W. Hahn, J. Schmidt, A. Pitt, S.J. Taipale, E. Lang: Reclassification of four Polynucleobacter necessarius strains as Polynucleobacter asymbioticus comb. nov., Polynucleobacter duraquae sp. nov., Polynucleobacter yangtzensis sp. nov., and Polynucleobacter sinensis sp. nov., and emended description of the species Polynucleobacter necessarius. In: Int. J. Syst. Evol. Microbiol. Band 66, 2016, S. 2883–2892.
- ↑ Naturschutzbuch Detailansicht – Bezeichnung: Mündungsbereich der Fuschler-Ache. In: e-gov.ooe.gv.at. Land Oberösterreich, abgerufen am 1. April 2018.
- ↑ Georgia Meinhart: Der Mondsee ist privat und wird es auch bleiben. In: diepresse.com. 14. Juni 2011, abgerufen am 15. Januar 2019.