Monika Goll (* 1942) ist eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Ausbildung und Theater
Monika Goll absolvierte 1962–1964 ihre Schauspielausbildung an der Neuen Münchner Schauspielschule. Ihre Bühnenlaufbahn begann sie mit Festengagements am Theater Landshut (1965–1966) und am Landestheater Coburg (1967–1969).
Anschließend war Goll hauptsächlich als Gastschauspielerin tätig, u. a. am Theater Schloss Maßbach (1970; als Wassilissa in Nachtasyl), am Theater Schleswig (1973, 1978), am Theater Recklinghausen (1974), am Stadttheater Freiburg (1975), am Contra-Kreis-Theater in Bonn (1976), an der Komödie im Marquardt in Stuttgart (1981), regelmäßig am Volkstheater Frankfurt (1982–1985), am Theater Dortmund (1987, und später noch einmal 1990; als Schmuggler-Emma in Herr Puntila und sein Knecht Matti) und am Theater Bamberg (1988; als Königin in Hamlet) und an der Komödie Frankfurt (1989).
In den Jahren 1989 und 1990 trat sie am Alten Schauspielhaus Stuttgart auf, u. a. als Frau John in Die Ratten und als Mrs. Quickly in Die lustigen Weiber von Windsor. 1991/92 gastierte sie am Stadttheater Klagenfurt als Frau Alving in Gespenster und in der Titelrolle des Theaterstücks Die amerikanische Päpstin von Esther Vilar.
Es folgten weitere Theaterengaments am Theater Krefeld (1992; als Claire in Die Zofen), am Staatstheater Braunschweig (1993; u. a. Titelrolle in Mutter Courage), am Stadttheater Trier (1994, wiederum als Mutter Courage), an den Vereinigten Bühnen Bozen (1995, wieder als amerikanische Päpstin) und am Zimmertheater Heidelberg (1999 und 2000).
In den folgenden Jahren war sie regelmäßig wieder am Alten Schauspielhaus Stuttgart zu sehen: als Poncia in Bernarda Albas Haus (1999), als Mutter Courage (2000), als Claire Zachanassian in Der Besuch der alten Dame (2001), als Die Neuberin (2002), als Frau Marthe Rull in Der zerbrochne Krug (2003) und als Amme Hanna Kennedy in Maria Stuart (2003).
In den letzten Jahren spielte Goll am Stadttheater Regensburg (2004), an der Komödie im Bayerischen Hof (Spielzeit 2005/06, Tournee) und am Theater für Niedersachsen (TFN) in Hildesheim (2008; 2009–2010; dort u. a. als Großmutter in Geschichten aus dem Wienerwald).
Festspielauftritte
Sie gastierte mehrfach bei Festspielen, u. a. bei den Gandersheimer Domfestspielen (1971), bei den Bad Hersfelder Festspielen (1980; als Georgette in Die Schule der Frauen) und bei den Luisenburg-Festspielen (1985; als Maria in Was ihr wollt). 1986 trat sie erneut bei den Luisenburg-Festspielen auf, diesmal als Constance Bonacieux in Die drei Musketiere; im selben Jahr hatte sie auch ein Gastengagement bei den Burgfestspielen Jagsthausen als Götz-Ehefrau Elisabeth in Götz von Berlichingen.
Weitere Festspielauftritte hatte sie bei den Schloßfestspielen Ettlingen (1987; als Frau Sarti in Leben des Galilei), und erneut immer wieder, bei den Luisenburg-Festspielen: 1992 als Witwe Shin in Der gute Mensch von Sezuan, 1995 als Bäuerin Armgard in Wilhelm Tell, 1996 als Daja in Nathan der Weise, 1996 als Belinde in Der eingebildete Kranke, 1998 als Königinmutter in Becket oder die Ehre Gottes, 2001 als Wahrsagerin in Wir sind noch einmal davongekommen, und schließlich noch einmal 2002 als Goebbels in dem Stück In der Löwengrube von Felix Mitterer.
Auch unternahm sie mehrere Theatertourneen durch Deutschland. Am Theater und bei Festspielproduktionen arbeitete sie u. a. mit den Regisseuren Hansgünther Heyme, Imo Moszkowicz, Klaus Gmeiner, Adam Hanuszkiewicz, Wolfgang Kaus, Elert Bode, Hans-Joachim Heyse, Pavel Fieber, Ellen Schwiers, Herbert Kreppel, Günter Krämer, Günther Fleckenstein und Pia Hänggi.
Film und Fernsehen
Seit den 1970er Jahren arbeitete Goll auch für den Film und das Fernsehen. Ihr Fernsehdebüt gab sie im Oktober 1973 in der kleinen Rolle des Hausmädchens in der 64. Folge der ZDF-Fernsehserie Der Kommissar. Später folgten meist Nebenrollen, u. a. in den Fernsehserien Büro, Büro (1993), Die Wache (1994), Die Gerichtsreporterin (1994) und Marienhof (2010).
Im März 2016 war sie in der ARD-Krimiserie Hubert und Staller in einer Episodenrolle sehen; sie spielte Luise Ammann, die Zeugin und Mutter eines tatverdächtigen, ehemaligen Klassenkameraden Stallers. Im April und Mai 2017 stand Goll für die ARD-Serie Rote Rosen vor der Kamera. In Folge 2454 (Ausstrahlung: 3. Juli 2017) hatte sie ihren ersten Auftritt; sie spielte die „mürrische“ Patientin und frühere Kleingärtnerin Helga Kathmann.
Privates
Monika Goll spricht Englisch und Französisch. Sie lebt in München im Stadtteil Maxvorstadt.
Filmografie (Auswahl)
- 1973: Der Kommissar: Ein Mädchen nachts auf der Straße (Fernsehserie)
- 1978: Jauche und Levkojen (Fernsehmehrteiler)
- 1981: Aktenzeichen XY … ungelöst vom 29. Mai 1981 – Filmfall 3
- 1982: Wie das Leben so spielt (Fernsehserie)
- 1983: Büro, Büro: Der Dienstweg (Fernsehserie)
- 1983: Nesthäkchen (Fernsehserie)
- 1994: Die Wache: Gute Nachbarn (Fernsehserie)
- 1994: Die Gerichtsreporterin: Ordnung muß sein (Fernsehserie)
- 1994: Anna Maria – Eine Frau geht ihren Weg (Fernsehserie)
- 1996: Gegen den Wind (Fernsehserie)
- 2006: Cocoon (Kurzfilm)
- 2010: Marienhof (Fernsehserie)
- 2010: Grabpflege (Kurzfilm)
- 2013: Frühling: Frühlingskinder (Fernsehreihe)
- 2015: Die Schwefelhölzchen (Kurzfilm)
- 2016: Hubert und Staller: Tödliches Klassentreffen (Fernsehserie)
- 2017: Polizeiruf 110: Nachtdienst (Fernsehreihe)
- 2017: Rote Rosen (Fernsehserie)
- 2019: Und tot bist Du! – Ein Schwarzwaldkrimi (TV-Zweiteiler)
- 2021: Die Chefin: Portofino (Fernsehserie)
- 2022: Lena Lorenz: Baby auf Probe (Fernsehreihe)
Weblinks
- Monika Goll in der Internet Movie Database (englisch)
- Monika Goll – Vita, Agentur
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Monika Goll bei schauspielervideos.de. Abgerufen am 3. Juli 2017
- 1 2 3 4 Monika Goll; Profil, Vita und Rollenverzeichnis bei CASTFORWARD. Abgerufen am 3. Juli 2017.
- ↑ Monika Goll bei crew united, abgerufen am 15. März 2021.
- ↑ Folge 2454: Wo ist Frau Kathmann?. Handlung, Besetzung und Szenenfoto. Abgerufen am 3. Juli 2017.
- ↑ Bildergalerie zur Folge 2461. Abgerufen am 3. Juli 2017.