Der Monotheletismus (von griechisch μόνος mónos „einzig“, „allein“ und θέλω thélo „wollen“) ist eine christologische Lehre, der zufolge Christus zwei Naturen – eine göttliche und eine menschliche –, aber nur einen Willen (Ziel, Zielausrichtung) besitzt. Christus habe zwar eine eigene menschliche Natur, sein Wille sei jedoch von Gott vollständig diktiert.

Er wurde Anfang des 7. Jahrhunderts unter dem oströmischen Kaiser Herakleios entwickelt, um die auf dem Konzil von Chalcedon festgelegte Zweinaturenlehre Christi mit der monophysitischen Lehre auszusöhnen. Die Monophysiten sollten auf diese Weise wieder in die Reichskirche eingegliedert werden, aus der sie zuvor exkommuniziert worden waren.

Trotz der Sympathien des Kaisers und des Papstes Honorius I. wurde der Monotheletismus sowohl von der Ost- als auch von der Westkirche letztlich zurückgewiesen und selbst von den Monophysiten nicht akzeptiert. Maximus der Bekenner wandte sich besonders intensiv gegen diese Lehre. Auf dem dritten Konzil von Konstantinopel (680/81) wurde die Lehre als Häresie verurteilt und die bis heute bestehende Doktrin ausgegeben, dass Christus zu jeder seiner beiden Naturen einen Willen besitzt und der menschliche Wille dem göttlichen Willen untergeordnet ist.

Im Byzantinischen Reich erfuhr der Monotheletismus unter Kaiser Philippikos Bardanes (711–713) eine kurze Wiederbelebung, was eine der Ursachen für den baldigen Sturz dieses Kaisers war.

Die Maroniten im Libanon und in der Welt sind seit dem 12. Jahrhundert nicht mehr Monotheleten.

Literatur

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