Montreuil
Staat Frankreich
Region Île-de-France
Département (Nr.) Seine-Saint-Denis (93)
Arrondissement Bobigny
Kanton Montreuil-1 (Hauptort)
Montreuil-2 (Hauptort)
Gemeindeverband Métropole du Grand Paris und
Est Ensemble
Koordinaten 48° 52′ N,  27′ O
Höhe 52–117 m
Fläche 8,92 km²
Einwohner 111.367 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 12.485 Einw./km²
Postleitzahl 93100
INSEE-Code 93048
Website https://www.montreuil.fr/

Panorama, vom Parc des Beaumonts aus gesehen

Montreuil [mɔ̃tʁœj] ist eine französische Gemeinde mit 111.367 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Seine-Saint-Denis in der Region Île-de-France. Es ist die zweitbevölkerungsreichste Stadt des Départements nach Saint-Denis und die fünftbevölkerungsreichste der Region. Die Einwohner werden Montreuillois genannt.

Geographie

Die Stadt grenzt als östlicher Vorort direkt an die Stadt Paris.

Geschichte

Die Stadt beherbergte unter den Königen Ludwig XIV. und Ludwig XV. die Murs à pêches, die „Pfirsichmauern von Montreuil“. Später hatten die Brüder Lumière und Georges Méliès ihre Werkstätten in der Altstadt von Montreuil.

Heute ist Montreuil in fünf Stadtviertel (Quartiers) aufgeteilt:

  • Le bas Montreuil (die Altstadt, angrenzend an Saint-Mandé; der Flohmarkt, Marché aux puces, an Paris, Porte de Montreuil, angrenzend)
  • Le Quartier de la Mairie (die Fußgängerzone, La Croix de Chavaux, das Bürgermeisteramt, die Kirche)
  • La Noue (Parc des Guilands, Cité de La Noue, Robespierre, an Bagnolet angrenzend)
  • Le Bel Air (Cité Jean Moulin, Parc des Beaumonts, Cité du Bel Air, Cité des Grands Pêchers)
  • La Boissière (der Norden von Montreuil, an Noisy-le-Sec, Rosny-sous-Bois und Fontenay-sous-Bois angrenzend)

Montreuil ist seit Ende des 19. Jahrhunderts eine Arbeiter- und Einwanderergemeinde. Hier entwickelte Émile Reynaud das Praxinoskop, und im späten 19. Jahrhundert bis ins frühe 20. Jahrhundert war die Stadt ein bedeutender Standort der französischen Filmwirtschaft. Nicht zufällig wurde die Produktionsfirma Les Films Albatros in dem Viertel gegründet, wo die russischsprachigen Immigranten sich um 1920 angesiedelt hatten.

Die größte Gruppe der Einwanderer stellen heute neben den Migranten aus dem Maghreb diejenigen aus Subsahara-Afrika, besonders aus Mali, weshalb der Ort den Beinamen Bamako-sur-Seine trägt. Die Bausubstanz besteht heute zu 80 Prozent aus Appartementhäusern und zu 20 % aus kleineren Häusern, die meist noch aus früheren Jahrhunderten stammen, etwa ein Drittel sind Sozialwohnungen (HLMHabitation à loyer modéré) von Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre. Die HLM-Immobilien werden zurzeit durch den Bau einiger Häuser mit einer menschlicheren und weniger systematischen Architektur wiederbelebt. 5 Prozent der Gemeindefläche sind Sportplätze und Parks, 5 Prozent aufgelassene Fabriken und Werkstätten, die mittlerweile vielfach in Lofts für die massiv in die Stadt strömende neue bohème-bourgeoisie verwandelt wurden, der Ort gilt daher als Paradebeispiel für Gentrifizierungsprozesse. In Montreuil befindet sich der Hauptsitz der größten französischen Gewerkschaft CGT sowie die Frankreich- und Europa-Zentrale der globalisierungskritischen Nichtregierungsorganisation Attac. Nach Fertigstellung des Neubaus wird auch das Deutsch-Französische Jugendwerk hier seinen französischen Sitz erhalten. Außerdem findet in Montreuil alljährlich die französische Jugendbuchmesse statt.

Verwaltung

Bürgermeister von Montreuil ist seit 2014 Patrice Bessac, Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF). Zuvor war von 2008 bis 2014 Dominique Voynet, Mitglied der Grünen Bürgermeisterin sowie von 1984 bis 2008 der nach seinem Austritt aus dem PCF parteilose Jean-Pierre Brard.

Städtepartnerschaften

Montreuil unterhält Städtepartnerschaften mit

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die vor Ort gewirkt haben oder noch wirken

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes de la Seine-Saint-Denis. Flohic Éditions, 2. Auflage, Paris 2002, ISBN 2-84234-133-3, S. 209–223.
Commons: Montreuil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolf Jöckel: Von Montreuil nach Sansscouci: Die murs à pêches von Montreuil und die Lepère’schen Mauern im königlichen Weinberg von Sanssouci. In: paris-blog.org. 1. Oktober 2019, abgerufen am 20. Mai 2022.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.