Moritz von Sandizell (* 1514; † 26. Februar 1567 in Freising) war Fürstbischof von Freising in den Jahren 1559 bis 1566.
Der hochgebildete Domherr stammte aus einem Adelsgeschlecht mit Stammsitz im Wasserschloss Sandizell bei Schrobenhausen. Er studierte zunächst an der Universität Ingolstadt, ehe er 1532 Aufnahme in das Freisinger Domkapitel fand. Seit 1546 Domkapitular, wurde er 1559 mit Unterstützung des bayerischen Herzogs Albrecht V. zum Bischof gewählt. Nach der päpstlichen Konfirmation wurde er am 2. März 1561 konsekriert.
Er förderte die Gegenreformation in seinem Bistum. Die vom bayerischen Herzog angeregte staatliche Bistums-Visitation von 1560 konnte den Einfluss der Reformation in seinem Bistum endgültig zurückdrängen. Nach dem Brand am 15. Juni 1563 im Nordturm des Freisinger Domes stiftete er die Freisinger Domglocken, das heutige Freisinger Geläut, das als weltgrößtes erhaltenes Geläut der Renaissancezeit gilt. Als Bischof von Freising trat er vom Herzog erzwungen 1566 zugunsten seines Nachfolgers Ernst von Bayern zurück und starb wenig später an einem Schlaganfall.
Literatur
- Anton Landersdorfer: Moritz von Sandizell. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 135 (Digitalisat).
Weblinks
- Moritz von Sandizell in den Datenbanken des Wissensaggregators Mittelalter und Frühe Neuzeit des Forschungsprojekts Germania Sacra
- DI 69, Stadt Freising, Nr. 274 (Ingo Seufert); Epitaph und figurale Gedenkplatte für Bischof Moritz von Sandizell im Dom Mariä Geburt und St. Korbinian in Freising im Portal Die Deutschen Inschriften.
- DI 69, Stadt Freising, Nr. 277† (Ingo Seufert); Wappengrabplatte für Bischof Moritz von Sandizell im Dom Mariä Geburt und St. Korbinian in Freising im Portal Die Deutschen Inschriften.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Leo Lösch von Hilkertshausen | Bischof von Freising 1559–1566 | Ernst von Bayern |