Mosche ben Schem Tov de Leon (משה בן שם-טוב די-ליאון, * um 1250 in Guadalajara; † 1305 in Arévalo) war ursprünglich ein Anhänger des Maimonides und wurde später ein Kabbalist. Er lebte unter anderem in Guadalajara und Ávila.

Mosche de Leon lernte durch seine Bekanntschaft mit Josef Gikatilla dessen prophetische Kabbala kennen; davon beeinflusst entwickelte er sich nach dem Studium neuplatonischer Texte zum einflussreichsten Vertreter der theosophischen (sephiroth-theologischen) Richtung. Ihm wird der größte Teil des Werkes Sohar zugeschrieben, der in aramäischer Kunstsprache verfasst und von Mosche de Leon ab etwa 1275 „als angeblich altes Werk des Rabbinen Shim`on bar Jochaj“ aus dem frühen 2. Jahrhundert verbreitet wurde; danach verfasste er auch unter eigenem Namen kabbalistische Schriften „und zitierte darin aus dem Zôhar wie aus einem alten Buch“. Obgleich dieses zum Hauptwerk der Kabbala avancierte und dabei die übrigen kabbalistischen Schriften in den Hintergrund drängte, ist über ihn als mutmaßlichen Verfasser recht wenig bekannt.

Literatur

  • Angel Sáenz-Badillos, Judit Targarona Borrás: Diccionario de autores judios. (Sefarad. Siglos X-XV). El Almendro, Córdoba 1988, ISBN 84-86077-69-9, (Estudios de Cultura Hebrea 10), S. 71f.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Johann Maier: Die Kabbalah. Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen. Verlag C.H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39659-3, S. 13 f.
  2. Johann Maier: Die Kabbalah. Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen. Verlag C.H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39659-3, S. 15.
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