Siedlung
Moskowskoje/Schrombehnen
Московское
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Moskowskoje (russisch Московское, deutsch Schrombehnen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Gwardeiskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gwardeiskoje (Mühlhausen)) im Rajon Bagrationowsk (Kreis Preußisch Eylau).
Geographische Lage
Moskowskoje liegt zwei Kilometer westlich der russischen Fernstraße A 195 (ehemalige deutsche Reichsstraße 128) unweit von Newskoje (Groß Lauth). Bis zur nordwestlich gelegenen Stadt Kaliningrad (Königsberg) sind es 25, bis zur südlich gelegenen Stadt Bagrationowsk (Preußisch Eylau) nur 19 Kilometer. Die Bahnstation Schrombehnen (heute „Strelnja-Nowaja“) lag einst außerhalb des Dorfes an der Ostpreußischen Südbahn, die heute noch zwischen Kaliningrad und Bagrationowsk verläuft.
Geschichte
Am 7. Mai 1874 wurde im Landkreis Preußisch Eylau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen der Amtsbezirk Schrombehnen errichtet, der aus dem Gutsbezirk Schrombehnen und der Landgemeinde Schrombehnen bestand. Im Jahre 1910 waren im Dorf 84, im Gut 418 Einwohner registriert.
Am 30. September 1928 wurde das Gut Bögen (heute russisch: Lineinoje) ausgegliedert, und durch Umstrukturierungen in den Jahren 1930/31 und die Eingliederung des Amtsbezirks Groß Lauth (russisch: Newskoje) in den Amtsbezirk Schrombehnen, umfasste dieser am 1. September 1931 die vier Landgemeinden: Lawdt (ab 1934 Groß Lauth, russisch: Newskoje), Schrombehnen (Moskowskoje), Schultitten (Strelnja) und Wöterkeim (Nekrassowo).
Im Jahre 1933 zählte Schrombehnen 601, 1939 schon 635 Einwohner. Am 1. April 1936 wurde die Landgemeinde Schultitten (Strelnja) in die Gemeinde Schrombehnen eingegliedert, die bis 1945 Amtsdorf blieb.
Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Schrombehnen mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1946 den Namen Moskowskoje. Bis zum Jahr 2009 war der Ort in den Gwardeiski sowjet (Dorfsowjet Gwardeiskoje (Mühlhausen)) eingegliedert und ist seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform – eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Gwardeiskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gwardeiskoje) im Rajon Bagrationowsk.
Kirche
Mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war Schrombehnen vor 1945 in das Kirchspiel Dollstädt (heute russisch: Krasnosnamenskoje) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Preußisch Eylau (Bagrationowsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.
Heute ist Gwardeiskoje (Mühlhausen) die Moskowskoje am nächsten gelegene Kirchengemeinde, die ihrerseits Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) ist und zur Propstei Kaliningrad der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört.
Söhne und Töchter des Ortes
- Alfred von Gramatzki (* 20. September 1834 in Schrombehnen; † 14. Juli 1888 ebenda), deutscher Verwaltungsjurist
- Archibald von Gramatzki (* 2. Februar 1837 in Schrombehnen; † 1913), preußischer Landrat und Mitglied des Deutschen Reichstages
Einzelnachweise
- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Schrombehnen
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Preußisch Eylau
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Preußisch Eylau (russ. Bagrationowsk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 253 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
- ↑ Ortsinformationen-Bildarchiv Ostpreußen
- ↑ Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.