Mount St. Catherine Forest Reserve

Elfin/Sierra-Palmen-Wolkenwald an einem klaren Tag am Mt.-St.-Catherine-Summit (840 m). Die Sicherungskabel verlaufen gerade über den Weg, welcher nach Victoriaville (rechts an der Küste) führt.

Lage Grenada
Fläche 9,34
Geographische Lage 12° 10′ N, 61° 41′ W
Einrichtungsdatum 2000

Das Mount St. Catherine Forest Reserve ist das zweitgrößte Land-Naturschutzgebiet in Grenada nach den Grand Etang and Annandale Forest Reserves. Das Schutzgebiet umfasst 934 ha in einer Grenzziehung von 31,7 km. Viele Quellflüsse entspringen in dem Gebiet, welche sieben der größten Wassereinzugsgebiete auf der Insel bedienen und wichtige Wasserschutzgebiete für die Bewässerung der landwirtschaftlichen Flächen im Unterland und die Wasserversorgung der Grenader bilden. Das Waldschutzgebiet umfasst den Hauptgipfel des Mount Saint Catherine-Massivs mit dem höchsten Punkt der Insel bei 840 m, sowie weitere üppig bewaldete Bergrücken und kleinere Gipfel (wie zum Beispiel Mount Hope), den höchsten Wasserfall des Landes (Tufton Hall Waterfalls), die Mehrheit der bekannten Thermalquellen (inklusive der heißesten Hapsack Springs) und des am besten zugänglichen Thermal-Bade-Pools (Clabony Sulphur Springs).

Geographie und Ökologie

Das Naturschutzgebiet liegt zum größten Teil auf dem Gebiet des Parish Saint Andrew (Grenada), allerdings bildet der Gipfel es Mount St. Catherine auch die Ladmarke für die Grenzen der Parishes Saint John, Saint Mark und Saint Patrick und Teile des Schutzgebiets erstrecken sich auch auf das Gebiet der anderen Parishes. Das St.-Catherine-Massiv ist ein stark verwitterter Vulkan. Er gilt als ruhend, da es seit der letzten Kaltzeit keine Eruptionen mehr gegeben hat. Dennoch weisen seine relativ gut erhaltene Morphologie und das Vorhandensein von Thermalquellen und Fumarolen an seinen Flanken darauf hin, dass er der einzige aktive Vulkan unter den fün vulkanischen Zentren von Grenada ist. Das Schutzgebiet ist typisch für tropische montane Wolkenwälder, die sich dort entwickeln, wo Wolken fast ständig auf die Bergvegetation treffen. Die Wälder unterscheiden sich von Tiefland-Regenwäldern in Struktur (niedrig Bäume, kleine und harte Blätter, geringe Diversität) und Funktion (niedrige Produktivität und niedrige Nährstoffkreislaufraten). Sie gelten als höchst gefährdetes Ökosystem, da diese Habitate besonders selten und empfindlich sind und gerade schneller verschwinden als jedes andere Waldökosystem in den Neotropen.

Daneben kommen im Mt. St. Catherine Forest Reserve auch representative Tieflandregenwälder und Bergnebelwälder vor. Die Hochlandvegetation besteht vor allem aus dichten Beständen von Sierra-Palmen, Übergangs- und Hochnebelwald, Elfenwald, beladen mith Farnen, Moosen und anderen Epiphyten und typischen verkümmerten Holzgewächsen in den höheren Lagen. In den geschützteren tieferen Lagen ist der Wald relativ reif, im Vergleich mit den anderen Regenwäldern der Insel (Grand Etang and Annandale). Sekundärwald von früher abgeholzten Regenwäldern ist rund um die unteren Stützkämme und in der Peripherie des Reservats sichtbar, wobei gemischte Holzlandwirtschaft (insbesondere Agroforstwirtschaftliche Plantagen mit Muskatnuss und Kakao) auch in das Gebiet des Schutzgebietes hineinreicht, wor allem im Gebiet von Victoriaville und Mount Horne.

Das Ökosystm des Nebelwaldes im Mt. St. Catherine Forest Reserve ist eine wertvolle Wasserressource für Grenada. Ein großer Teil der Regenfälle und des Taus werden in den Hochlandwäldern gespeichert und verteilen sich übers Jahr an den Hängend. Das ist entscheidend für die Gesamt-Wasserschüttung auf der Insel, da die Hauptflüsse und deren Zuflüsse mit dauernder Wasserführung in Grenada relativ klein sind und der Regenfall stark saisonal und lokal schwankt. Zudem wird nur etwa 10 % des Trinkwassers für die Bevölkerung durch Grundwasser gedeckt. Das Mt. St. Catherine Forest Reserve dient deshalb zusammen mit weiteren Bergregionen der Insel zu verschiedenen Zwecken der Wasserbewirtschaftung, inklusive hydrologischer Regulation, Flutkontrolle, Grundwassernachschub, Wasserqualitätsverbesserung und Bodenschutz.

Wandern

Im Mt. St. Catherine Forest Reserve gibt es zahlreiche Wanderrouten, inklusive dreier steiler Routen zum Gipfel des Mount Saint Catherine, und gemütlicher Spazierwege, in malerischen agroforstwirtschaftlich genutzten Gegenden, und herausfordernden Fluss-Trekking-Routen zu den geothermalen Punkten und Wasserfällen. Das Wanderwegesystem besteht zum Teil aus alten Plantagen-Straßen und ist generell gut gepflegt. Die Pfade zum Gipfel variieren im Schwierigkeitsgrad. Der Ansieg zum Gipfel führt oft durch dichte Vegetation und durch sumpfiges Terrain. Pfadfinder-Fähigkeiten sind teilweise notwendig.

Einzelnachweise

  1. R. Hubber, G. Vincent: Plan and Policy for a System of National Parks and Protected Areas. (PDF) 1988.
  2. 1 2 S. Aucoin: Mount St. Catherine Forest Reserve Environmental Baseline Assessment. researchgate.net 2018.
  3. Grenada, country environmental profile. (PDF) pdf.usaid.gov.
  4. Global Volcanism Program - St. Catherine. National Museum of Natural History. Smithsonian Institution. volcano.si.edu 12. August 2018.
  5. A. LaBastille, D. J. Pool: On the Need for a System of Cloud-forest Parks in Middle America and the Caribbean. In: Environmental Conservation. vol. 5, 3. 1978: S. 183–190. doi=10.1017/S0376892900005890
  6. P. J. Grubb: Interpretation of the 'Massenerhebung' effect on tropical mountains. In: Nature. vol. 229, 5279. 1971: S. 44–45. doi=10.1038/229044a0 pmid=16059069 s2cid=4245810
  7. E. H. Helmer, T. A. Kennaway, D. H. Pedreros, M. L. Clark, H. Marcano-Vega, L. L. Tieszen, S. R. Schill, C. M. S. Carrington: Land cover and forest formation distributions for St. Kitts, Nevis, St. Eustatius, Grenada and Barbados from decision tree classification of cloud-cleared satellite imagery. In: Caribbean Journal of Science. vol. 44, 2. 2008: S. 175–198. doi=10.18475/cjos.v44i2.a6 s2cid=88294941
  8. Project for a climate resilient water sector in Grenada. giz.de.
  9. L. Sharachchandra: Watershed services of tropical forests: from hydrology to economic valuation to integrated analysis. In: Current Opinion in Environmental Sustainability. vol. 1, 2. 1978: S. 148–155. doi=10.1016/j.cosust.2009.10.007
  10. M. Bonell, L. A. Bruijnzeel: Forests, water and people in the humid tropics: Past, present and future hydrological research for integrated land and water management. researchgate.net. Cambridge University Press 2004: S. 925. ISBN 0521829534
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