Mura Budberg, eigentlich Maria Ignatjewna Sakrewskaja Benckendorff Budberg (* 1891 in Poltawa, Russisches Kaiserreich, heute Ukraine; † November 1974) war eine russische Baronin. Sie war die Geliebte berühmter Männer wie Maxim Gorki und stand zeitlebens im Verdacht, Spionin zu sein.

Leben

Mura Budberg wurde als Tochter eines früheren Senators und Mitglieds des Staatsrats für Sankt Petersburg geboren. 1911 heiratete sie den ranghohen russischen Diplomaten Graf Johann Benckendorff, mit dem sie bis zu dessen Ermordung 1919 auf Schloss Jendel in Jäneda, Estland lebte.

Nach dem Tod des Grafen war sie für kurze Zeit mit Baron Nikolai von Budberg-Bönningshausen verheiratet. Vor, während und nach den Wirren der Russischen Revolution war sie die Geliebte des gefeierten britischen Geheimagenten Sir Robert Hamilton Bruce Lockhart, der 1918 gemeinsam mit dem Agenten Sidney Reilly in einen versuchten Anschlag auf Lenin verwickelt war.

Später kam sie als Sekretärin in den Haushalt des russischen Schriftstellers Maxim Gorki, dessen Geliebte sie wurde. In den 1930er Jahren lebte sie mit dem Historiker und Science-Fiction-Autor H.G. Wells zusammen und pflegte ihn während seiner letzten Lebensjahre.

In den letzten 20 Jahren ihres Lebens galt sie als schillernde und rätselhafte Persönlichkeit der Londoner Kulturszene. Sie war bekannt als übermäßige Trinkerin und stand im Verdacht, für den Geheimdienst zu arbeiten – dies konnte jedoch nie ganz geklärt werden. Man nannte sie die „Mata Hari Russlands“.

Mura Budberg schrieb die Drehbücher für mindestens zwei Filme: für den Film „Drei Schwestern“ unter der Regie von Laurence Olivier und John Sichel von 1970 und den Film „Die Möwe“ unter der Regie von Sidney Lumet von 1968.

Mura Budberg war die Urgroßtante des britischen Politikers Nick Clegg, der von Dezember 2007 bis Juli 2015 Parteichef der Liberal Democrats war.

Literatur

  • Nina Berberova: Moura: the dangerous life of the Baroness Budberg. New York: New York Review of Books 2005 ISBN 978-1-59017-137-0
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