Die Familie von Murach war ein bayerisches Rittergeschlecht mit Besitzungen in der Oberpfalz.

Ursprung

Der Name Murach ist identisch mit dem Namen der Burg Murach bei der Ortschaft Obermurach. Unten im Tal liegt die Ortschaft Niedermurach am Fluss Murach. Die ersten bekannten Vorfahren der Muracher gelten als Ministeriale der Grafen von Sulzbach und Grafen von Ortenburg. Die Sulzbacher sollen die Burg Murach vor dem 12. Jahrhundert errichtet haben, während die Muracher vor Ort Herrschaftsaufgaben wahrgenommen haben.

Auf einem Turnier zu Rothenburg ob der Tauber war 942 wohl eine „Jungfrau von Murach“ anwesend. Erstmals historisch nachweisbar ist der Name von Murach in Verbindung mit Berengar von Sulzbach. Ein „Gerunch de Mourach“ war 1110 Begleiter von Berengar I. von Sulzbach.

Die Familie breitete sich früh in anderen Regionen der Oberpfalz aus und später auch darüber hinaus.

Geschichte

Als Stammsitz der Muracher kann Niedermurach betrachtet werden. Sie waren Hofmarksherren von Niedermurach und besaßen dort auch ein Schloss, dessen Reste allerdings 1972 vollständig abgetragen wurden. In der Pfarrkirche in Niedermurach erinnern einige beschriftete Steinplatten an Angehörige der Familie von Murach. Wann der Freiherrentitel verliehen wurde, ist nicht bekannt.

Angehörige der Familie waren Pfleger oder Richter zu Murach, Schwarzenburg, Nabburg, Cham, Lengenfeld und Hirschberg, sowie Bergwerksinhaber in Altfalter. Konrad von Murach war Prior des Klosters Schönthal. Sie waren darüber hinaus Erbschenke in Bayern, bayerische Kämmerer und Ritter des Georgsordens. Franz Christoph Freiherr von Murach war General von Kurtrier und Kommandant der Festung Ehrenbreitstein.

Muracher beteiligten sich in führender Rolle 1492 am Löwlerkrieg gegen den Herzog von Bayern Albrecht IV.

Frauen des Geschlechts der von Murach waren Äbtissinnen des Kanonissenstiftes Obermünster in Regensburg. Juliane von Murach war Äbtissin in Hösbach.

Letzter männlicher Nachkomme des Geschlechts war Karl Freiherr von Murach. Er starb am 21. September 1836 in Neunburg vorm Wald.

Besitzungen

Persönlichkeiten

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. VG Oberviechtach: Geschichte von Niedermurach (Memento des Originals vom 9. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Emma Mages: Oberviechtach. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 61. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1996, ISBN 3-7696-9693-X, S. 15 (Digitalisat).
  3. Liste der Äbtissinnen von Hösbach

Literatur

  • Emma Mages: Oberviechtach. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 61. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1996, ISBN 3-7696-9693-X (Digitalisat).
  • Georg Hager: Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Oberpfalz und Regensburg, VII. Bezirksamt Oberviechtach, München 1906 (Volltext; PDF; 5,5 MB)
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