Die Muttergotteskirche ist eine orthodoxe Kirche der mazedonisch-orthodoxen Kirche in der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje.
Lage
Die Muttergotteskirche befindet sich heute im Stadtviertel Pajko mahala am linken Ufer des Vardar-Flusses.
Geschichte
Laut einiger Überlieferungen existierte vor dem Bau der heutigen Kirche bereits eine mittelalterliche Kirche. Während der Zeit der bulgarischen Wiedergeburt, im Zuge des Bulgarisch-griechischen Kirchenkampfes für eine unabhängige bulgarische Kirche innerhalb des griechisch geprägten ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel, entschied die bulgarische Gemeinde in Skopje (damals Üsküb) ein eigenständiges Gotteshaus zu bauen. Das Projekt war möglich geworden, da die osmanischen Baugesetze mittlerweile gelockerten worden waren, die einst den Neubau bzw. die Renovierung christlicher Kirchen eingeschränkt hatten. Die Bauarbeiten begannen 1809 unter der Leitung des Baumeisters und Malers (Sograf) Damjan Jankolow. Dieser starb während der Bauzeit und die Kirche wurde von seinen Söhnen, geführt von Andreja Damjanow fertiggestellt. Am 1. Mai 1835 wurde sie der Geburt der Heiligen Muttergottes geweiht.
Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika aus Stein mit einer Westerweiterung. Die Ikonostase ist mit Marmor und Holzschnitzereien verziert. Die Hauptstifter des Baus sind Хаджи Трайко Дойчинович, Йован Шишко, Петре Зелениковски, Търпе Патишкалия. Ein Jahr nach der Fertigstellung der Kirche wurde eine Klosterschule, an der in bulgarischer Sprache unterrichtet wurde, in dessen Hof errichtet. Um 1850 erfolgte die Umstellung der Schule nach dem Lancaster System und 1895 die Umwandlung in die Bulgarische Pädagogische Schule.
Gemäß dem vom Sultan Abdülaziz am 28. Februar 1870 erlassenen Ferman zur Errichtung des Bulgarischen Exarchats wurde 1874 nach einem Plebiszit der slawischen Bevölkerung mit Dorotej von Skopje der erste bulgarische Bischof der Eparchie Skopje eingesetzt, der sich schließlich der Bulgarisch-Orthodoxen Kirche unterstellte. Die Muttergotteskirche wurde sein Sitz. Nach der Eingliederung Skopjes 1912 in Jugoslawien wurde die Kirche der serbischen, und später der mazedonischen orthodoxen Kirche unterstellt.
Eine Bischofskirche blieb sie bis zu ihrer Zerstörung während des Erdbebens von 1963. Von 2005 bis 2008 wurde sie vollständig rekonstruiert.
Literatur
- Јов. Хаџи Василевић, Црква Света Богородица у Скопљу (1835-1935), “Споменица православног храма Свете Богородице у Скопљу 1835-1935 год.”, Скопље 1935.
Einzelnachweise
- ↑ Zeitung Вест (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.: "Св. Богородица" е подигната во чест на заштитничката на Скопје пресвета Богородица.
- ↑ Васил Кънчов: „Град Скопие. Бележки за неговото настояще и минало“, I. изд. Периодическо списание, кн. LV —LVI, 1898; Библиотека, II, кн. XIII, 1896
- ↑ Старо Скопие. Црквите и црковниот живот (Memento vom 9. Dezember 2007 im Internet Archive)
- ↑ Васил Кънчов: „Град Скопие. Бележки за неговото настояще и минало.“, I. изд. Периодическо списание, кн. LV —LVI, 1898; Библиотека, II, кн. XIII, 1896
- ↑ Harald Heppner: Hauptstädte in Südosteuropa, Geschichte, Funktion, nationale Symbolkraft. S. 159.
- ↑ А1. Обновен храмот на Пресвета Богородица во Скопје (Memento des vom 5. Juni 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , A1
Weblinks
Koordinaten: 41° 59′ 46,1″ N, 21° 26′ 21,8″ O