Naphtali Zwi Juda Berlin (hebräisch נפתלי צבי יהודה ברלין, Akronym הַנְּצִי"ב, transliteriert NeZIV; geboren am 20. November 1816 in Mir, heute Belarus; gestorben am 10. August 1893 in Warschau) war ein russischer Rabbiner, Halachist sowie Talmud- und Torakommentator.
Leben
Berlin wurde 1816 in Mir im heutigen Zentralweißrussland geboren. Er war von 1854 bis zu deren Schließung im Jahr 1892 Rosch-Jeschiwa der Jeschiwa von Waloschyn, Possek und ein wichtiger Vorkämpfer der Chovevei-Zion-Bewegung, die dem politischen Zionismus unmittelbar vorausging.
Seine Söhne waren die Rabbiner Chaim Berlin und Meir Bar-Ilan (der spätere Misrachi-Führer).
Berlin verstarb 1893 im Alter von 74 Jahren in Warschau.
Ehrung
Ihm zu Ehren wurde ein 1946 vier Kilometer südlich Beith Sche'ans gegründeter Kibbuz ʿEin ha-NeZIV (hebräisch עֵין הַנְּצִי"ב; übersetzt etwa: Quell des NeZIV) genannt.
Literatur
- Salomon Wininger: Große Jüdische National-Biographie. Band I. 1925, S. 332.
- Jüdisches Lexikon. Band I. Berlin 1927, Sp. 897.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Das hebräische «"», das ein Akronym indiziert, ist wiedergegeben durch die Großschreibung der Initialen N[aphthali], Z[vi], I[ehudah] (das י kann im Inlaut wie «i» sein, am Wortanfang aber immer j) und V (das ב ist am Silbenende immer wie «v» bzw. «w», am Silbenanfang aber stets B[erlin]).
- ↑ Hanna Liss: Tanach - Lehrbuch der jüdischen Bibel, Universitätsverlag C. Winter, 3. Aufl., 2011, ISBN 978-3-8253-5904-1, S. 393.
- ↑ Jacob J. Schacter: Haskalah, Secular Studies and the Close of the Yeshiva in Volozhin in 1892 (Memento des vom 19. Oktober 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- ↑ Avraham Lewensohn, Reiseführer Israel mit Straßenkarten und Stadtplänen, Miriam Magal (Übs.), Tel Aviv-Yapho: Tourguide, 1982, S. 116.