Nattewisch ist ein Wohnplatz im Ortsteil Pollitz der Gemeinde Aland, Sachsen-Anhalt.

BW

Geografie

Der altmärkische Wohnplatz Nattewisch liegt in der Landschaft Wische, knapp einen Kilometer östlich von Scharpenhufe am Schaugraben Scharpenhufe im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Nördlich des Ortes am Fluss Aland beginnt das Naturschutzgebiet Aland-Elbe-Niederung.

Geschichte

Lieselott Enders schreibt zu Nattewisch: „Ein mittelalterliches Dorf kann nicht mit Sicherheit angenommen werden“.

Im Jahre 1328 schließt eine Urkunde mit den Worten dat ist geschen to der natenwisch. Im Jahre 1345 verpfändet Markgraf Ludwig den Brüdern Elresel Einkünfte im Dorf. In der Urkunde heißt es: in precaria ville Naterwisch. Weitere Nennungen sind 1429 die wuste feltmarcke In der natewisch, 1461 ein Hof in der Nattenwisch, 1467 by der Natenwisck to Holthusen, 1608 Natewisch, 1775 Rittersitz Natewisch nebst drei Katen und 1804 Adliges Gut Natewisch.

Hermes und Weigelt beschreiben im Jahre 1842 Natewisch als landtagsfähiges Rittergut mit einer Holländerei und zwei Wohnhäusern, das mit dem Gut in Scharpenhufe vereinigt ist und von dort aus bewirtschaftet wird.

In den Jahren 1906 und 1909 heißt der Ort dann schließlich so wie heute: Nattewisch.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
177533
178919
179845
180148
Jahr Einwohner
181838
184043
187153
188554
Jahr Einwohner
189550
190510

Quelle:

Religion

Die Evangelischen aus Nattewisch waren bereits 1903 nach Groß Garz eingepfarrt und gehören heute zum Kirchspiel Groß Garz und Umgebung im Pfarrbereich Beuster des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ortsteilverzeichnis Land Sachsen-Anhalt (Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile), Gebietsstand Januar 2014, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Halle (Saale), 2016
  2. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  3. Lieselott Enders: Neue Details zur Wüstungsgeschichte der Altmark. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 76. Jahresbericht, 2004, S. 17 (altmark-geschichte.de [PDF]).
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 25. Berlin 1863, S. 199 (Digitalisat).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 6. Berlin 1846, S. 465 (Digitalisat).
  6. 1 2 Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1536–1537, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  7. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 318 (Digitalisat).
  8. J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 378, 97. Natewisch (Digitalisat).
  9. Karte des Deutschen Reiches Blatt 240: Wittenberge. Reichsamt für Landesaufnahme, 1906, abgerufen am 18. Juni 2019.
  10. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Sachsen. Aufgrund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905. 1909, S. 103, Nr. 178.
  11. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 107 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  12. Pfarrbereich Beuster. Abgerufen am 14. Dezember 2020.
  13. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 28. Dezember 2020.

Koordinaten: 52° 57′ 13″ N, 11° 39′ 38,2″ O

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