Die Naturbühne Steintäle ist eine Freilichtbühne in Fridingen an der Donau. Die seit 1963 bespielte Bühne liegt in einem engen Trockental im Naturpark Obere Donau und gilt als weitgehend naturbelassen.

Geschichte

Maßgeblich initiiert durch den Fridinger Künstler Hans Bucher entstand die Bühne in den frühen 1960er Jahren. Nachdem bereits von 1947 bis 1960 in Fridingen Theater im Saal gespielt worden war, begannen ab 1960 die Arbeiten an der Freilichtbühne. Als erstes Stück stand 1963 Friedrich Schillers Wilhelm Tell auf dem Spielplan. Seither finden jährlich etwa von Juni bis September Freilichttheateraufführungen durch den Kulturring Fridingen statt. Seit 1977 gibt es eine vereinseigene Kinder- und Jugendgruppe, die parallel zum Hauptstück jährlich ein Stück für Kinder aufführt, im ersten Jahr war dies Der Räuber Hotzenplotz von Otfried Preußler. Heute wird das Programm der Naturbühne Steintäle durch eine jährliche Musical-Nacht, sowie verschiedene Konzertaufführungen ergänzt. Der Bau der Freilichtbühne geschah fast vollständig in Handarbeit, da durch die enge des Tals keine schweren Baumaschinen genutzt werden konnten. Zunächst wurden Bühnengebäude und eine provisorische Spielerunterkunft gebaut, in den ersten Jahren bestanden lediglich 150 Zuschauerplätze, die in den Folgejahren nach und nach bis zur heutigen Kapazität von gut 400 Plätzen ausgebaut wurden. 1983 wurde die Stromzufuhr, die bis dahin per Freistromleitung gesichert war, in die Erde verlegt und eine Telefonleitung gelegt. Einen Wasseranschluss gibt es erst seit der Spielzeit 2000. Die Wasserleitung wurde mühsam in Handarbeit von Vereinsmitgliedern eingegraben, rein rechnerisch musste laut dem damaligen Vorstand Ernst Traub jedes Mitglied „nur drei Meter graben“. Zuvor war das Wasser für die Bühne in Kanistern auf den Berg getragen worden. Nun konnte auch der 1980 fertiggestellte Bau mit Umkleiden und Sanitäranlagen an die Wasserversorgung angeschlossen werden.

Anlage

Die Bühne liegt in einem engen Tal oberhalb Fridingens, eingebettet zwischen Felsen und Wäldern. Die steilen Felsen der Nordseite der Bühnenanlage bilden das Fundament für die Zuschauerränge – Holzbänke, die auf in den Fels gehauenen Stufen liegen. Die Südseite ist die Bühne, die von zwei fest installierten Gebäuden, die als Kulissen dienen flankiert wird. Im nordöstlichen Teil der Anlage befindet sich neben dem 2009 neu erbauten Gebäude für Licht- und Tontechnik ein weiteres Gebäude mit Toiletten und Schmink- und Umkleideräumen. Außerdem gibt es noch einen Aufenthaltsraum für die Schauspieler. Die Bühne liegt auf etwa 750 Meter über Normalnull und damit mehr als 100 Höhenmeter über der Stadt Fridingen. Dieser Höhenunterschied muss von Besuchern zu einem großen Teil zu Fuß bewältigt werden, da die Hauptparkmöglichkeit sich deutlich unterhalb der Bühne befindet. Oberhalb dieses Parkplatzes befinden sich noch mehrere Behindertenparkplätze, damit die Bühne auch für Behinderte und ältere Besucher erreichbar wird. Rollstuhlfahrer erhalten einen überdachten Sitzplatz im Beleuchtergebäude mit bester Sicht auf die Bühne. Da sonst keine Überdachung des Zuschauerbereiches existiert, kommt es immer wieder zum wetterbedingten Abbruch oder gar zur Absage von Veranstaltungen, sodass von den in der Regel zwischen 25 und 30 geplanten Terminen pro Spielzeit selten alle stattfinden können.

Bisher gespielte Stücke

Folgende Theaterstücke wurden bisher auf der Naturbühne Steintäle zur Aufführung gebracht:

Einzelnachweise

  1. Franz Baum: „Die Naturbühne Steintäle in Fridingen. Ursprünglich, reizvoll, wild und eine Reise wert“. In: Freilichtbühne Aktuell, Ausgabe XVI, 2013.
  2. www.steintaele.de
  3. Naturbühne Steintäle Fridingen | Facebook. Abgerufen am 6. März 2017.
Commons: Naturbühne Steintäle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  • Homepage der Naturbühne
  • Informationen der Stadt Fridingen an der Donau

Koordinaten: 48° 1′ 10,3″ N,  56′ 31″ O

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.