Naturschutzgebiet Wupperschleife Bilstein-Daipenbecke

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Naturschutzgebiet Wupperschleife Bilstein-Daipenbecke (Juli 2022)

Lage Ennepetal, Ennepe-Ruhr-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Fläche 100,75 ha
Kennung EN-002
WDPA-ID 82948
Natura-2000-ID (teilweise) DE-4709-301 (teilweise)
FFH-Gebiet 125 ha
Geographische Lage 51° 15′ N,  18′ O
Meereshöhe von 210 m bis 332 m (ø 271 m)
Einrichtungsdatum 1964, Landschaftsplan 2005
Rahmenplan Landschaftsplan 4 des Ennepe-Ruhr-Kreises, Raum Ennepetal/Gevelsberg/Schwelm
Verwaltung Untere Landschaftsbehörde des Ennepe-Ruhr-Kreises, betreut durch Biologische Station EN

Das Naturschutzgebiet Wupperschleife Bilstein-Daipenbecke liegt auf dem Gebiet der Stadt Ennepetal im Ennepe-Ruhr-Kreis in Nordrhein-Westfalen.

Das aus vier Teilflächen bestehende Gebiet erstreckt sich südwestlich der Kernstadt von Ennepetal und südwestlich von Königsfeld (Ennepetal), einem Ortsteil von Ennepetal, zu beiden Seiten der Landesstraße L 411 entlang der Wupper. Östlich des Gebietes verlaufen die Kreisstraße K 4 und die B 483.

Beschreibung

Das etwa 100,75 ha große Gebiet wurde im Jahr 1964 unter der Schlüsselnummer EN-002 unter Naturschutz gestellt. Die Daipenbecke prägt durch ihr Kerbtal das Naturschutzgebiet maßgeblich, in dem sie zwei zur Wupper hinabführende Höhenrücken formte. Der Bach entspringt in einem Quellgebiet im Nord-Osten des Naturschutzgebietes südwestlich der Ortschaft Königsfeld, fließt anschließend nach Südwesten, wo er bei Wuppertal-Beyenburg in die Wupper mündet. Die zahlreichen Laubwälder des Gebietes verzahnen sich mit den Steilhängen und Auwäldern des Uferbereichs der Wupper zu einem vielfältigen und wertvollen Biotopkomplex. Das Naturschutzgebiet besitzt als Teilfläche des FFH-Gebietes Wupper östlich Wuppertal überregionale Bedeutung und ist eingebettet in das natura 2000 - Netzwerk von Schutzgebieten.

Das Naturschutzgebiet ist Trittstein-Biotop für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, insbesondere für Wanderfischarten, wie Lachs, Meerforelle und Äsche. Das FFH-Gebiet hat auch relevanten Fischarten Groppe und Bachneunauge hohe Bedeutung. Weitere seltene und besonders schützenswerte Tierarten sind Wasseramsel (Cinclus cinclus), Eisvogel (Alcedo atthis), Gebirgsstelze (Motacilla cinerea), Ringelnatter (Natrix natrix) und Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo).

Von FFH-Relevanz ist auch, dass das Naturschutzgebiet mit der Wupper ein Fließgewässer mit artenreicher Unterwasservegetation besitzt. Dazu zählen z. B.: Gewöhnlicher Schild-Wasserhahnenfuß (Ranunculus peltatus subsp. peltatus), Haken-Wasserstern (Callitriche hamulata) und Teich-Wasserstern (Callitriche stagnalis).

Schutzziele

Schutzziele sind der Erhalt und die Förderung der Strukturvielfalt des Gebietes und seiner typischen Biotope, vor allem der Laub- und der Auwälder. Der forstliche Umbau von Nadelwälder in standorttypische Laubwälder würde die Wertigkeit des Naturschutzgebietes erhöhen. Angestrebt werden sollte ein Zurückdrängen der Neophyten (z. B. Herkulesstaude, japanischer Staudenknöterich), die die Auwälder im Uferbereich stark belasten.

Siehe auch

Commons: Naturschutzgebiet Wupperschleife Bilstein-Daipenbecke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karte Naturschutzgebiet Wupperschleife Bilstein-Daipenbecke auf openstreetmap.org
  2. Naturschutzgebiet Wupperschleife Bilstein-Daipenbecke in der World Database on Protected Areas (englisch)
  3. Naturschutzgebiet „Wupperschleife Bilstein-Daipenbecke“ (EN-002) im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
  4. Naturschutzgebiet „EN-028 Tal der Ennepe“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
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