N’Djamena
انجمينا
N’Djamena
انجمينا
Koordinaten 12° 7′ N, 15° 4′ O
Symbole
Wappen von N’Djamena
Basisdaten
Staat Tschad

Region

N’Djamena
Höhe 295 m
Fläche 104 km²
Metropolregion 166 km²
Einwohner 1.092.000 (2012)
Metropolregion 1.518.988 (2012)
Dichte 10.500 Ew./km²
Metropolregion 9.150,5 Ew./km²
Gründung 1900
N’Djamena von der ISS aus gesehen

N’Djamena (ɨndʒəˈmeɪnə, bis 1973 Fort-Lamy; arabisch اِنْجَمِينَا, DMG Inǧamīnā ‚Indschamina‘) ist die Hauptstadt der Republik Tschad und zugleich größte Stadt des Landes. Ehemaliger Name ist Fort Lamy.

Geographie

Die Stadt liegt im Südwesten des Landes am Zusammenfluss der Flüsse Logone und Schari, der hier die Grenze zu Kamerun bildet. Eine Brücke verbindet die Stadt mit Kousséri auf der anderen Seite.

Stadtgliederung

N'Djaména gliedert sich in 10 Arrondissements. Diese werden weiter untergliedert in insgesamt 64 Quartiers:

Arrondissement Anzahl
Quartiers
Bevölkerung
(2009)
zugehörige Quartiers
1er arrondissement1175.203Allaya • Amsinéné • Ardeb-Timan • Djougoulier • Farcha • Guimeye • Karkandjeri • Madjorio • Massil Abcoma • Milezi • Zaraf
2e arrondissement559.260Bololo • Djamba Ngato • Goudji • Klémat • Mardjandaffack
3e arrondissement640.928Ambassatna • Ardep • Djoumal • Djambalbarh • Gardolé1 • Kabalaye • Sabangali
4e arrondissement472.067Blabine • Naga I • Naga II • Repos
5e arrondissement3100.948Am-Riguebé • Champ de Fils • Ridina
6e arrondissement245.500Moursal • Paris-Congo
7e arrondissement10223.231Ambatta • Amtoukoui • Atrone • Boutalbagara • Chagoua • Dembé • Gassi • Habena • Kilwiti • Kourmanadji
8e arrondissement6184.641Angabo • Diguel • Machaga • Ndjari • Zaffaye-Est • Zaffaye-Ouest
9e arrondissement775.593Digangali • Gardolé 2 • Kabé • Ngoumna • Ngueli • Toukra • Walia
10e arrondissement1074.047Achawayil • Djaballiro • Fondoré • Gaoui • Goudji-Charffa • Gozator • Hillé Houdjaj • Lamadji • Ouroula • Sadjeri
N'Djaména64951.418

Klima

Die Temperatur in N’Djamena beträgt im Jahresmittel 28,1 °C, der durchschnittliche Niederschlag liegt jährlich bei 628 mm und ist hauptsächlich auf die Monate Juni bis September verteilt.

Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
0
 
32
14
 
 
0
 
35
17
 
 
0
 
39
21
 
 
10
 
41
25
 
 
26
 
40
26
 
 
50
 
37
25
 
 
144
 
34
23
 
 
174
 
32
22
 
 
84
 
34
23
 
 
20
 
37
22
 
 
0
 
36
18
 
 
0
 
34
15
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 32,4 35,2 38,7 41,0 39,9 37,2 33,5 31,6 33,7 36,9 35,8 33,5 Ø 35,8
Mittl. Tagesmin. (°C) 14,3 16,6 21,0 24,8 25,8 24,7 23,1 22,4 22,7 21,8 17,8 14,8 Ø 20,8
Niederschlag (mm) 0 0 0 10 26 50 144 174 84 20 0 0 Σ 508
Sonnenstunden (h/d) 9,6 9,9 9,1 9,1 9,2 8,6 6,9 6,5 7,6 9,2 10,0 9,8 Ø 8,8
Regentage (d) 0 0 0 1 4 5 11 13 8 2 0 0 Σ 44
Luftfeuchtigkeit (%) 29 23 21 28 39 52 68 76 72 49 33 31 Ø 43,5
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
32,4
14,3
35,2
16,6
38,7
21,0
41,0
24,8
39,9
25,8
37,2
24,7
33,5
23,1
31,6
22,4
33,7
22,7
36,9
21,8
35,8
17,8
33,5
14,8
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
0
0
0
10
26
50
144
174
84
20
0
0
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Bevölkerung

N’Djamena hatte im Jahr 2012 ca. 1,1 Millionen Einwohner in der eigentlichen Stadt und 1,5 Millionen im Ballungsraum. Für 2035 wird mit einer Bevölkerung von 2,6 Millionen Menschen in der Stadt gerechnet.

Bevölkerungsentwicklung:

Jahr Einwohner
Stadt Ballungsraum
1993 (Zensus) 530.965 650.000
2012 (Berechnung) 1.092.000 1.518.988

Geschichte

Gegründet wurde der Ort von Émile Gentil zu Beginn der französischen Kolonialherrschaft am 29. Mai 1900 unter dem Namen Fort-Lamy. Benannt wurde er nach dem Afrikaforscher und Militärführer François Joseph Amédée Lamy, der fünf Wochen zuvor, am 22. April 1900, in der für die Franzosen siegreichen Schlacht bei Kousséri (Fort-Fureau), am gegenüberliegenden Ufer des Schari, gegen den arabischen Usurpator von Bornu, Rabeh-az Zubayr, gefallen war. Bis zur Unabhängigkeit des Landes 1960 war hier der Sitz der französischen Verwaltung. Im Zweiten Weltkrieg diente die Stadt als Hauptumschlagplatz für Nachschublieferungen durch die Alliierten. Deswegen wurde Fort Lamy am 20. Januar 1942 in einer Geheimaktion von zwei deutschen Flugzeugen angegriffen. Am 6. November 1973 wurde die Stadt in N’Djamena umbenannt; der arabische Name stammte von einem kleinen Ort in der Nähe und bedeutet „hier haben wir geruht“. Die Bevölkerung wuchs von 9.976 im Jahr 1937 über 126.483 1968 auf inzwischen rund eine Million Einwohner.

Während der Bürgerkriege in den 1970er und 1980er Jahren war die Stadt mehrfach umkämpft.

Während des Bürgerkrieges gab es auf die Hauptstadt 2006 und 2008 schwere Angriffe durch die Vereinigte Front für Wandel.

Im Juni 2015 töteten Attentäter der islamistischen Terrororganisation Boko Haram bei zwei Selbstmordanschlägen in N’Djamena 38 Menschen. Zehn Tatverdächtige wurden im August zum Tod durch Erschießen verurteilt.

Wirtschaft

In der Hauptstadt befindet sich die Universität N’Djamena. Die 1970 gegründete Einrichtung ist im Tschad die einzige ihrer Art.

N’Djamena verfügt über den internationalen Flughafen N’Djamena (IATA-Code NDJ), der von Cargolux, Air France, Ethiopian Airlines, Sudan Airways, Camair-Co und Turkish Airlines angeflogen wird. Es gibt keine Bahn-Anbindung. 2012 soll das Verkehrsministerium des Tschad mit einem chinesischen Unternehmen ein Abkommen geschlossen haben: Demnach sollte eine Bahnlinie von N’Djamena nach Süden zur Grenze mit Kamerun gebaut werden, eine weitere Bahnlinie sollte von N’Djamena aus nach Osten zur Grenze mit dem Sudan führen (siehe Schienenverkehr im Tschad).

Es gibt Fleischfabriken und eine Erdölraffinerie.

Sehenswürdigkeiten

Die Sehenswürdigkeiten der Stadt sind das Musée National du Tchad und die Altstadt.

Organisationen

Die Stadt ist Sitz der Tschadseebecken-Kommission.

Söhne und Töchter der Stadt

Städtepartnerschaften

  • Toulouse, Frankreich, seit 1980.
  • Stupino, Russland, seit 2000.

Siehe auch

Literatur

  • Alain Vivien: N'Djamena (naguère Fort-Lamy). Histoire d'une capitale africaine. Sépia, Paris 2006, ISBN 2-84280-108-3.
Commons: N'Djamena – Sammlung von Bildern und Videos
Wiktionary: N’Djamena – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. World 101 largest Cities. Abgerufen am 23. Juli 2018.
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 30. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. http://www.dw.com/en/death-sentences-for-ndjamena-bombing-suspects/a-18680703
  4. https://www.reuters.com/article/chad-china-rail/update-1-chad-signs-7-5-bln-rail-deal-with-chinas-ccecc-idUSLDE72D2CJ20110314
  5. Toulouse-N'Djamena: une solidarité durable, abgerufen am 24. September 2021
  6. ru:Российско-чадские отношения. (Nicht mehr online verfügbar.) Außenministerium der Russischen Föderation, 16. Februar 2009, ehemals im Original; abgerufen am 24. September 2021 (russisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Fehler beim Aufruf der Vorlage:Cite web: 'url-status=live' und 'offline=1' widersprechen sich.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.