Nemyriw | ||
Немирів | ||
Basisdaten | ||
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Oblast: | Oblast Winnyzja | |
Rajon: | Rajon Winnyzja | |
Höhe: | 260 m | |
Fläche: | 1,30 km² | |
Einwohner: | 11.424 (1. Januar 2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 8.788 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 22800 | |
Vorwahl: | +380 4331 | |
Geographische Lage: | 48° 58′ N, 28° 50′ O | |
KATOTTH: | UA05020170010087489 | |
KOATUU: | 523010100 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt, 51 Dörfer, 1 Ansiedlung | |
Adresse: | вул. Леніна 28 22800 м. Немирів | |
Statistische Informationen | ||
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Nemyriw (ukrainisch Немирів; russisch Немиров Nemirow, polnisch Niemirów) ist eine Stadt in der ukrainischen Oblast Winnyzja. Sie liegt etwa 40 km südöstlich der Oblasthauptstadt Winnyzja am Ufer der Ustja. Bis Juli 2020 war sie das Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Nemyriw.
Der 1506 zum ersten Mal schriftlich erwähnte Ort wurde auf den Resten der skythischen Siedlung Mirow, die bei der Mongoleninvasion zerstört wurde, errichtet. Im 17. Jahrhundert war der Ort ein Zentrum der Kosakenkriege, 1737 war der Ort Schauplatz der Friedensverhandlungen, um den Russisch-Österreichischen Türkenkrieg zu beenden. Wegen seiner günstigen Lage an den Handelswegen war der Ort ein Handelszentrum. Es gab eine lutherische, eine griechisch-katholische und eine römisch-katholische Kirche im Ort. Die jüdische Bevölkerung betrug unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg dreitausend, das war ein Drittel der Bevölkerung, sie wurde von den Deutschen ghettoisiert, zur Zwangsarbeit gezwungen und schubweise in mehreren Aktionen vor Ort ermordet.
Bekannt ist die Stadt heute auch für den Nemiroff Wodka.
Persönlichkeiten
- Nikolai Alexejewitsch Nekrassow (1821–1878), russischer Dichter und Publizist
- Theodosius Dobzhansky (1900–1975), russisch-US-amerikanischer Genetiker, Zoologe und Evolutionsbiologe
- Israel Aksenfeld (1787–1866), weltlicher jiddischer Schriftsteller und Aufklärer („Maskil“)
- Leon Axenfeld (1804–1830), Arzt
- Karl Adolfowitsch Krug (1873–1952), russisch-baltischer Elektrotechniker, der während der Sowjetzeit für maßgeblich für den GOELRO-Plan verantwortlich war
- Roman Holowaschtschenko (* 1987), Profiboxer
Literatur
- Nemirov, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009, ISBN 978-965-308-345-5, S. 518f.