Nicollschwitz
Stadt Leisnig
Koordinaten: 51° 12′ N, 12° 59′ O
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Bockelwitz
Postleitzahl: 04703
Vorwahl: 03432
Lage von Nicollschwitz im Gebiet der Stadt Leisnig

Nicollschwitz ist ein Ortsteil der Stadt Leisnig im Landkreis Mittelsachsen. 1946 hatte der Ort 115 Einwohner. Am 1. Juli 1950 wurde er nach Bockelwitz eingemeindet, 2012 ging er mit diesem nach Leisnig.

Geschichte

Das Dorf Nicollschwitz ist sorbischen Ursprungs, erkennbar an der Tatsache, dass es noch 1403 Wachkorn ins Vorwerk Tragnitz liefern musste, eine Abgabe, die wohl alle Dörfer zu liefern hatten, die vor der Bildung des Burgwards Leisnig entstanden waren.

1284 übertrugen die Herren von Colditz/Wolkenburg dem Kloster Buch drei talenta in Nicraswiz, aufgelassen und verkauft von Otto dem Jüngeren von Zeschwitz. 1286 übertrugen sie weitere 25 Schillinge, die Siegfried Kaufmann, Bürger in Grimma, aufgelassen hatte. 1306 wurde das Dorf Nycraswitz an die Kirche zu Bockelwitz gewiesen. 1324 übertrugen die Burggrafen von Leisnig zwei talenta in Nykraswitz an das Kloster Buch, aufgelassen und verkauft von Conrad von Altendorf. 1334 bestätigte Bgf. Albero von Leisnig, dass Johannes de Cythow drei Hufen in Nicraswitz gegen zwei Hufen in Ablass getauscht hat, die er dem Kloster übertrug.

1378 hatte Nycraswicz jährlich 28 Scheffel Korn und dasselbe in Hafer, dazu ein Küchenrind zusammen mit Hetzdorf, an das castrum Leisnig zu liefern.

1548 nennt das Amtserbbuch von Kloster Buch zu Nigkelschwitz „4 besessene Mann, alles Pferdner, die sind alle dem Kloster Buch lehen- und zinsbar“ mit 14 Hufen. Das Obergericht gehörte ins Amt Leisnig, das Erbgericht ins Amt Klosterbuch. „Das Kloster hat hier einen Dingstuhl für die Erbgerichte, dazu gehören die Dörfer Bockelwitz, Großpelsen, Kleinpelsen, Nauenhof,... Darein gehören aber keine offenen Schäden und Blutrünste, die fließen.“

Einzelnachweise

  1. siehe unter Weblinks: Digitales Historisches Ortsverzeichnis
  2. nach Ernst Eichler, Hans Walter: Die Ortsnamen im Gau Daleminze, Bd. 1: Namenbuch. Berlin 1966.: mittelslawisch (8. bis 10. Jahrhundert).
  3. Manfred Kobuch: Leisnig im Tafelgüterverzeichnis des Römischen Königs. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte. Band 64, 1993, S. 2952.
  4. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1069. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 73.
  5. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1135. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 78.
  6. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1781. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 130.
  7. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 2316. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 142.
  8. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 2660. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 160.
  9. Vorgänger des Amtes Leisnig, siehe Hans Beschorner (Hrsg.): Registrum dominorum marchionum Missnensem (1378). Eintrag LXXIa/8. Leipzig/Berlin 1933, S. 307.
  10. siehe unter Weblinks: Repertorium Saxonicum des ISGV

Literatur

  • Jens Kunze: Das Amt Leisnig im 15. Jahrhundert. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86583-027-2, S. 365.
Commons: Nicollschwitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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