Nijaz Duraković (* 1. Januar 1949 in Stolac; † 29. Januar 2012 in Sarajevo) war ein jugoslawischer bzw. bosnischer Politologe und Politiker.

Leben

Er studierte Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Sarajevo und promovierte 1979. Er war dort als Dozent, ab 1986 als ordentlicher Professor für Vergleichende Politische Systemforschung und Internationale Beziehungen.

Ab 1989 war er Vorsitzender des bosnischen Landesverbandes des Bund der Kommunisten Jugoslawiens. Nach deren Auflösung war er Vorsitzender der Nachfolgepartei Socijaldemokratska partija Bosne i Hercegovine (SDP); in diesem Amt folgte ihm 1997 Zlatko Lagumdžija nach. Während des Bosnienkrieges gehörte Duraković als Nachfolger von Fikret Abdić der ansonsten von den nationalistischen Parteien dominierten siebenköpfigen bosnischen Präsidentschaft an. 1998 wurde er als Abgeordneter der SDP in das Parlament der Föderation Bosnien und Herzegowina gewählt. Er beteiligte sich an der Gründung der Socijaldemokratska unija Bosne i Hercegovine (SDU), einer Abspaltung der SDP. Für die SDU wurde er 2006 erneut in das Parlament der Föderation gewählt. 2010 gelang ihm der erneute Einzug ins Parlament nicht. Er war verheiratet und hatte zwei Töchter.

Werke

  • Prokletstvo Muslimana (Der Fluch der Moslems), 1993
  • Bosanski izazovi (Bosnische Herausforderungen), 1999
  • Uporedni politički sistemi (Vergleichbare politische Systeme), 2000 (ISBN 9958947625)
  • (mit Muhamed Filipović): Tragedija Bosne (Die Tragödie Bosniens), 2002
  • Prevara Bosne (Betrug an Bosnien), 2004
  • Nachruf auf slobodnaevropa.org (serbokroatisch)
  • Nachruf auf al Jazeera Balkans (serbokroatisch)
  • Nachruf im Dnevni Avaz (bosnisch)

Einzelnachweise

  1. Mirko Pejanović, Through Bosnian eyes. The political memoir of a Bosnian Serb, 2004 (ISBN 1-55753-359-8), S. 112
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.