Nikolaus Friedrich Wilhelm von Oldenburg (* 10. August 1897 in Oldenburg; † 3. April 1970 in Rastede) war bis 1918 der letzte Erbgroßherzog des Großherzogtums Oldenburg.
Leben
Nikolaus war der Sohn des Großherzogs Friedrich August von Oldenburg und dessen zweiter Gemahlin Elisabeth, geborene Herzogin zu Mecklenburg. Er diente im Oldenburgischen Dragoner-Regiment Nr. 19. Mit der Abdankung seines Vaters als Großherzog am 11. November 1918 im Zuge der Novemberrevolution verlor Nikolaus seinen Status als Thronerbe. Vom Tod seines Vaters am 24. Februar 1931 bis zu seinem Tode war Nikolaus Oberhaupt des Hauses Oldenburg.
Nikolaus von Oldenburg war zweimal verheiratet und hatte neun Kinder aus erster Ehe.
Nikolaus von Oldenburg war ab 1937 Mitglied der NSDAP und der SA. Als SA-Standartenführer kommandierte er die SA-Reiterstandarte 14. Daneben war er Major der Reserve im Heer.
Am 2. Juni 1941 schrieb er an Heinrich Himmler in einem Brief: „Ich wäre ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich kurz wissen lassen würden, ob grundsätzlich die Möglichkeit des Ankaufs größerer Güter im Osten nach Kriegsende für mich gegeben sein wird“.
Ihm wurde im Dezember 1968 das Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes durch den DRK-Präsidenten Walter Bargatzky verliehen.
Nikolaus von Oldenburg starb am 3. April 1970 in Rastede im Alter von 72 Jahren und wurde im Großherzoglichen Mausoleum auf dem Gertrudenfriedhof in Oldenburg beigesetzt.
Familie
Nikolaus von Oldenburg heiratete am 26. Oktober 1921 in Arolsen Helene (1899–1948), eine Tochter von Friedrich Fürst zu Waldeck und Pyrmont. Dieser Ehe entstammten sechs Söhne und drei Töchter, darunter der älteste Sohn, Anton Günther Herzog von Oldenburg (1923–2014), und Eilika Fürstin zu Leiningen (1928–2016) sowie das Zwillingsbrüderpaar Huno und Johann (* 1940). Eine Enkelin (Tochter Hunos) ist die AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch.
Nach Helenes Tod im Jahre 1948 ehelichte Nikolaus in zweiter Ehe am 20. September 1950 Anne-Marie von Schutzbar genannt Milchling, geschiedene Gräfin Bernstorff (1903–1991). Die zweite Ehe blieb kinderlos.
Literatur
- Nikolaus Erbgroßherzog von Oldenburg im Munzinger-Archiv, abgerufen am in: Internationales Biographisches Archiv 23/1970 vom 25. Mai 1970 (Artikelanfang frei abrufbar)
- Alexander vom Hofe: Vier Prinzen zu Schaumburg-Lippe und das parallele Unrechtssystem. Vierprinzen S.L., Madrid 2006, ISBN 84-609-8523-7, S. 80.(PDF)
- Christian Ludwig von Mecklenburg: Erzählungen aus meinem Leben. 3. Auflage. Stock und Stein, Schwerin 1998.
- Stephan Malinowski: Vom König zum Führer. Deutscher Adel und Nationalsozialismus. Fischer Taschenbuch Verlag, 2010, S. 431, 501+Fußnote 110.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Alexander vom Hofe: Vier Prinzen zu Schaumburg-Lippe und das parallele Unrechtssystem, Vierprinzen S.L., Madrid 2006, S. 80.
- ↑ Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 441.
- 1 2 Das Haus Oldenburg und die Nazis: Eine schrecklich braune Familie - taz.de
- ↑ Nordwest-Zeitung, Nr. 292, 14. Dezember 1968