Nonnenberg ist ein Ortsteil der Stadt Königswinter im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Er gehört zum Stadtteil Oberpleis und zur Gemarkung Berghausen, am 30. September 2022 zählte er 69 Einwohner.
Geographie
Der Weiler Nonnenberg liegt etwa 2,5 km südöstlich des Ortszentrums von Oberpleis oberhalb und im Tal des Pleisbachs, der hier den Laubach als linken Zufluss aufnimmt. Die Ortschaft erstreckt sich entlang der Landesstraße 143 (Aegidienberg–Oberpleis–Troisdorf) und umfasst dabei Höhenlagen zwischen 145 und 160 m ü. NHN. Im Südosten grenzt mit dem Heisternbusch ein umfangreiches Waldgebiet an. Zu den nächstgelegenen Ortschaften gehören Dahlhausen im Norden, Berghausen im Nordosten sowie Hüscheid im Süden.
Geschichte
Nonnenberg gehörte zur Honschaft Berghausen, einer von zuletzt fünf Honschaften, aus denen sich das Kirchspiel Oberpleis im bergischen Amt Blankenberg zusammensetzte. Ab 1594 bestand in Nonnenberg eine Getreidemühle als Bannmühle im Besitz der Propstei Oberpleis bzw. der Abtei Siegburg, die auf eine bereits zuvor betriebene Ölmühle zurückgeht. Zu ihrem Bannbezirk gehörten die vier Honschaften Eudenbach, Gratzfeld, Berghausen und Hasenpohl. Andauernde Streitigkeiten über die Abgaben zwischen der Abtei in Siegburg und der landesherrlichen Hofkammer führten 1642 zur Aufhebung des Mühlenzwangs. Seit dem 18. Jahrhundert gehörte zu der wenig ertragreichen Mühle auch ein landwirtschaftlicher Betrieb, Anfang des 19. Jahrhunderts ging die Mühle in Privatbesitz über.
Nach Auflösung des Herzogtums Berg im Jahre 1806 war Nonnenberg Teil der Kataster- bzw. Steuergemeinde Berghausen im Verwaltungsbezirk der Bürgermeisterei Oberpleis, bis es 1845/46 mit Berghausen in die neu gebildete Gemeinde Oberpleis eingegliedert wurde. Bei Volkszählungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Nonnenberg als Hof verzeichnet. 1843 umfasste der Ort neun Wohnhäuser, die Nonnenberger Mühle zählte sechs Einwohner. Am 1. Oktober 1902 wurde Nonnenberg an die Bröltalbahn auf dem Streckenabschnitt zwischen Herresbach und Rostingen angeschlossen. Hier bestanden Privatanschlüsse für zwei Basaltsteinbrüche am nahegelegenen Hühnerberg. Im Juni/Juli 1951 wurde die Teilstrecke von Nonnenberg nach Rostingen stillgelegt, am 1. Februar 1956 verlor Nonnenberg mit der Einstellung der Teilstrecke nach Oberpleis seinen Anschluss an die Bröltalbahn.
Anfang der 1960er-Jahre stellte die Nonnenberger Mühle aus wirtschaftlichen Gründen ihren Betrieb ein.
Jahr | Einwohner |
---|---|
1816 | 33 |
1828 | 47 |
1843 | 60 |
1885 | 69 |
1905 | 74 |
Sehenswürdigkeiten
Als Baudenkmal unter Denkmalschutz stehen:
- ein Fachwerkhof (Auf der Steinkaule 2); Wohnhaus aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als zweigeschossiger Fachwerkständerbau, Stallgebäude aus Backstein sowie Fachwerkscheune aus dem Ende des 18. Jahrhunderts
- ein Fachwerkhaus (Nonnenberger Straße 118); errichtet um 1800; zweigeschossiger Ständerbau, Eingangsseite des Erdgeschosses verputzt, giebelständig nachträglicher Stallanbau
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerstatistik. (PDF) Stadt Königswinter, 30. September 2022, abgerufen am 28. November 2022 (Angabe hier ohne Nebenwohnsitze).
- ↑ Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 309 ff.
- ↑ Die Mühle zu Nonnenberg (Memento des vom 17. September 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Virtuelles Museum Oberpleis
- ↑ Karl-Hermann Uhlenbroch: Oberhau. Vergangenes und Erlebtes am Rande des Siebengebirges, Eudenbach 1981, S. 68
- ↑ Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Dritter Band. Kr-O. Bei Karl August Kümmel, Halle 1822, S. 295 (Digitalisat – ohne Nonnenberger Mühle mit neun Einwohnern).
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830, S. 303 (Digitalisat).
- ↑ Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845, S. 106 (Digitalisat – ohne Nonnenberger Mühle mit sechs Einwohnern).
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6, S. 118 f. (Digitalisat).
- ↑ Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6, S. 151.
- 1 2 Angelika Schyma: Stadt Königswinter. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmäler im Rheinland, Band 23.5.) Rheinland-Verlag, Köln 1992, ISBN 3-7927-1200-8, S. 258.
Koordinaten: 50° 41′ 41″ N, 7° 17′ 27″ O