Das Oberamt Cannstatt war ein ab 1818 dem Neckarkreis zugeordneter württembergischer Verwaltungsbezirk. Nachdem bereits 1905 die Amtsstadt selbst mit Stuttgart vereinigt worden war und später noch weitere Gemeinden nach Stuttgart eingemeindet worden waren, erfolgte zum 1. Oktober 1923 die Auflösung des Oberamts. Dabei fielen die verbliebenen Gemeinden an die Oberämter Waiblingen, Eßlingen und das Amtsoberamt.

Geschichte

Bereits im 14. Jahrhundert war die Stadt Cannstatt Hauptort einer württembergischen Vogtei, die das Stammland rund um die Burg Wirtemberg umfasste. Dem hieraus entstandenen Amt, ab 1758 Oberamt, wurden ab 1806 weitere Orte eingegliedert.

Ehemalige Herrschaften

Die Bestandteile des Oberamts gehörten im Jahr 1800 zu folgenden Herrschaften:

Gemeinden

Folgende Gemeinden waren 1832 dem Oberamt unterstellt:

Nr.frühere GemeindeEinwohner
evang.
 
kath.
heutige Gemeinde
1Canstatt1396537Stuttgart
2Felbach22729Fellbach
3Hedelfingen1169Stuttgart
4Hofen3663Stuttgart
5Mühlhausen mit Viesenhausen7662Stuttgart
6Münster498Stuttgart
7Ober-Türkheim832Stuttgart
8Oeffingen1876Fellbach
9Roracker36511Stuttgart
10Rommelshausen1302Kernen im Remstal
11Rotenberg602Stuttgart
12Schanbach mit Lobenroth4232Aichwald
13Schmiden795Fellbach
14Sillenbuch360Stuttgart
15Stetten19412Kernen im Remstal
16Uhlbach1003Stuttgart
17Unter-Türkheim20355Stuttgart
18Wangen12452Stuttgart
19Zatzenhausen43511Stuttgart
 Summe206711591 
1 
heutige Schreibweise (Bad) Cannstatt
2 
heutige Schreibweise Fellbach
3 
heutige Schreibweise Rohracker
4 
heutige Schreibweise Zazenhausen

Änderungen im Gemeindebestand seit 1813

1826 wurde die 1822 selbständig gewordene Gemeinde Lobenrot wieder nach Schanbach eingemeindet.

1905 wurden Cannstatt, Untertürkheim und Wangen nach Stuttgart eingegliedert; 1922 folgten Obertürkheim und Hedelfingen.

1923 wurde das Cannstatter Oberamt aufgehoben und die verbliebenen 14 Gemeinden wie folgt verteilt:

Amtsvorsteher

Literatur

Commons: Oberamt Canstatt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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