Das Oberhaus, ungarisch Felsőház, war von 1927 bis 1945 die erste Kammer des Parlaments im Königreich Ungarn und wurde größtenteils nach Vorbild des bis 1918 bestehenden Magnatenhauses gebildet.

Geschichte

Nachdem sich das Magnatenhaus des Königreichs Ungarn kurz vor Zerfall der Donaumonarchie am 16. November 1918 selbst auflöste, existierte in Ungarn bis 1927 nur ein provisorisches Parlament, die Nationalversammlung (nemzetgyűlés) im Einkammersystem. Ziel war es unter Ministerpräsident István Bethlen erneut zu einem Zweikammersystem zurückzukehren, dabei dieses jedoch zu demokratisieren und die Macht der Magnaten etwas zu begrenzen. Die nun Oberhaus genannte Kammer sah daher nur 38 erbliche Adelige vor, im Gegensatz zum Magnatenhaus, das sich aus 273 zusammensetzte.

Zusammensetzung

Das Oberhaus hatte bei seiner ersten Sitzung am 244 Mitglieder. Bis 1942 stieg diese Zahl auf 368, einerseits aufgrund der Gebietsgewinne Ungarns in der Zwischenkriegszeit, andererseits weil der Reichsverweser weitere Personen zu Mitgliedern ernannte. Es gab folgende Gruppen:

Die Amtszeit der Mitglieder war bei Angehörigen der Gruppen I und VI. auf Lebensdauer, der Gruppe II auf Amtszeit und der Übrigen auf 10 Jahre beschränkt.

Präsidenten

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Gábor Hollósi: Kilenc évtizede állították vissza Magyarországon a felsőházat. Abgerufen am 1. November 2022 (ungarisch).
  2. Péter Sipos: Felsőház. In: Magyarország a második világháborúban • Lexikon A-ZS. PETIT REAL Könyvkiadó, Budapest 1997 (ungarisch, arcanum.com).
  3. Festgelegt im Gesetz 1886/VIII
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