Oberschlauersbach
Koordinaten: 49° 25′ N, 10° 43′ O
Höhe: 370 m ü. NHN
Einwohner: 166 (2013)
Postleitzahl: 90599
Vorwahl: 09824

Oberschlauersbach ist ein Gemeindeteil des Marktes Dietenhofen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Durch das Dorf fließt der Altbach, ein linker Zufluss der Bibert. Südöstlich grenzt das Waldgebiet Lohe an. Im Nordosten liegt das Fahrenbacher Feld. Die Kreisstraße AN 26 führt nach Dietenhofen (2,2 km südwestlich) bzw. zur Staatsstraße 2245 (0,6 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Herpersdorf (1,4 km südöstlich).

Geschichte

Der Ort wurde 1334 als „Obern-Slawerspach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der zugrunde liegende Gewässername bedeutet zum Bach des Slur. Vermutlich ist der Ort eine Ausgründung von dem schon 1124 erwähnten „Slursbach“ (d. i. das heutige Unterschlauersbach), zumal Oberschlauersbach selbst gar nicht am Schlauersbach liegt. In dieser Urkunde stand, dass die Gebrüder Burkhard und Ludwig von Dietenhofen ein Gut an das Kloster Heilsbronn verkauften. In der Folgezeit erwarb das Kloster insgesamt sechs Anwesen, die im Dreißigjährigen Krieg alle abbrannten.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Oberschlauersbach mit Unterschlauersbach eine Realgemeinde. In Oberschlauersbach gab es 12 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatten abwechselnd das Kastenamt Neuhof und das brandenburg-ansbachische Stadtvogteiamt Langenzenn inne. Grundherren waren das Kastenamt Neuhof (2 Höfe, 5 Güter, 1 Gütlein, 1 Haus; die Abgaben eines Gutes gingen an die Pfarrei Dietenhofen), das Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg (1 Gut) und Nürnberger Eigenherren (Scheurl von Defersdorf: 1 Gut, v. Wölckern: 1 Gut). Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Markt Erlbach und Kammeramt Neuhof.

1810 kam Oberschlauersbach zum Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Dietenhofen und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Seubersdorf zugeordnet. Am 1. Januar 1970, also noch vor der Gebietsreform in Bayern, erfolgte die Eingemeindung nach Dietenhofen.

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 1: eingeschossiges Satteldachhaus zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts, Quaderbau, Nordgiebel Fachwerk mit K-Streben, zwei Dachgeschosse; profiliertes Holztraufgesims
  • Haus Nr. 2: eingeschossiges Wohnstallhaus, Fachwerkgiebel, um 1793.

Einwohnerentwicklung

Jahr 1818184018611871188519001925195019611970198720052013
Einwohner 113143132154162149147177149153135165166
Häuser 1922262826292834
Quelle

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Andreas (Dietenhofen) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach Unsere Liebe Frau (Heilsbronn) gepfarrt, seit den 1980er Jahren ist die Pfarrei St. Bonifatius (Dietenhofen) zuständig.

Literatur

Fußnoten

  1. 1 2 Ortsteile. In: dietenhofen.de. Abgerufen am 16. Juni 2023.
  2. Gemeinde Dietenhofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 15. Juli 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. J. Kollar: Markt Dietenhofen, S. 169.
  5. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 357 f.
  6. 1 2 H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 120f.
  7. Nach J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 218, soll es auch Untertanen des Deutschen Ordens und des Fürstentums Ansbach gegeben haben.
  8. 1 2 H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 205.
  9. R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 154. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 69 (Digitalisat).
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 98 (Digitalisat). Im Original: 36 Einwohner. Da die Gesamtgemeinde 296 E. und Seubersdorf 153 E. hat, ergibt sich in der Differenz 143 E. (Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 180, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).)
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1062, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1228, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1162 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1235 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1274 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1101 (Digitalisat).
  19. 1 2 Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 808 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 168 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 325 (Digitalisat).
  22. Statistik der Einwohnerzahlen in den Ortsteilen. (Memento vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today) auf: dietenhofen.de
  23. Pfarrverband Heilsbronn. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 13. März 2023.
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