Oda Jekaterina Pretzschner (* 15. Juli 1971) ist eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Oda Pretzschner absolvierte von 1990 bis 1994 eine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Ihr erstes Engagement hatte sie 1993/1994 am Schauspielhaus Chemnitz. Es folgte 1995/1996 ein Engagement am Thüringer Landestheater Eisenach-Rudolstadt. Dort trat sie 1996 als Lady Milford in Kabale und Liebe (Regie: Karlheinz Liefers) auf. Ab 1997 war sie Ensemblemitglied am Theater Zwickau. Dort spielte sie u. a. Hippolyta/Titania in Ein Sommernachtstraum (1997; Regie: Arne Retzlaff), die Gouverneursfrau in Der kaukasische Kreidekreis (1998; Regie: Axel Richter), Martha in Wer hat Angst vor Virginia Woolf? (1998; Regie: Arne Retzlaff) und Ophelia in Hamlet (1999; Regie: Arne Retzlaff),

Sie war an den Freien Magdeburger Kammerspielen (1997; als Julia in Julia und ihr Leutnant von Ákos Németh), am Schauspiel Frankfurt und ab 1999 als festes Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Dresden engagiert. Oda Pretzschner spielte in Dresden unter anderem unter der Regie von Michael Thalheimer (2001; als Helene in Das Fest von Thomas Vinterberg), Klaus Dieter Kirst (1999 als Daisy in Die Nashörner, 2001 als Varja in Der Kirschgarten) und Irmgard Lange (1999; als Magdalena in Bernarda Albas Haus). 1999 spielte sie am Staatsschauspiel Dresden die Aricia in Phädra. Am Staatsschauspiel Dresden übernahm sie seit 2001 auch die Rollen Mrs. Fezziwig/Mrs. Dilber, Haushälterin bei Scrooge in A Christmas Carol von Gerold Theobalt nach Charles Dickens. Mit der Inszenierung Das Fest (Regie: Michael Thalheimer) wurde sie mit dem Ensemble des Dresdner Staatsschauspiels auch zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

Vom Staatsschauspiel Dresden wechselte sie 2002 an das Schauspiel Köln. Sie war in Köln in Inszenierungen von Thomas Bischoff und Sebastian Baumgarten zu sehen. Zu ihren Rollen gehörten dort die Desdemona in Othello (2002; Regie: Ola Mafaalani) und die Elisabeth von Valois in Don Carlos (2004; Regie: Marc Günther). Weitere Rollen am Schauspiel Köln waren Sascha in Platonov (2003; Regie: Dušan Parizek), Elisabeth in Glaube Liebe Hoffnung (2003; Regie: Torsten Fischer) und Ann Putnam in Hexenjagd (2006; Regie: Sebastian Baumgarten).

2007 spielte sie am Schauspiel Köln die Tochter Martirio in Bernarda Albas Haus von Federico García Lorca in einer Inszenierung von Hans Neuenfels; ihre Partnerinnen waren u. a. Elisabeth Trissenaar (Bernarda Alba) und Dagmar Sachse (Magdalena, Bernardas Tochter).

2006 spielte sie am Staatsschauspiel Dresden die Martha in dem Theaterstück Das Missverständnis von Albert Camus. Seit 2007 ist Pretzschner als freischaffende Schauspielerin tätig. 2007 gastierte sie als Oberste der Amazonen in Penthesilea von Othmar Schoeck am Theater Basel. Pretzschner übernahm nahezu sämtliche Sprechrollen der Oper bot eine „hervorragende“ Leistung.

Seitdem sie als freischaffende Künstlerin tätig ist, war und ist sie auch weiterhin mehrfach als Gast am Staatsschauspiel Dresden zu sehen. 2010 spielte sie dort die Judith Schevola (alternierend mit Christine Hoppe) in Der Turm von Jens Groß und Armin Petras nach Uwe Tellkamp. 2010 spielte sie auch Katja Grabowski in dem Theaterstück Frau Müller muss weg von Lutz Hübner. 2013 war sie am Staatsschauspiel Dresden in Fabian. Die Geschichte eines Moralisten von Erich Kästner unter der Regie von Julia Hölscher zu sehen, wo sie Irene Moll sowie Ruth Reiter, eine Bildhauerin, verkörperte.

Oda Pretzschner gastierte mehrfach am Societaetstheater in Dresden, so 2009 als Marquise de Merteuil, neben Daniel Minetti, in Quartett von Heiner Müller. 2011 trat sie dort als Tanja in dem Solostück Hornissenzeit von Jutta Schubert auf.

Oda Pretzschner war auch für Film und Fernsehen tätig. Das Kleine Fernsehspiel Aphaltflimmern, in dem sie mitspielte, erhielt 1995 den Adolf-Grimme-Preis. Für den WDR nahm sie zahlreiche Features und Hörspiele auf.

Beim Neujahrskonzert im Leipziger Gewandhaus mit dem MDR-Sinfonieorchester unter dem Dirigat von Mario Venzago sprach sie im Januar 2009 Szenen aus Shakespeares Ein Sommernachtstraum. Oda Pretzschner tritt zudem als Rezitatorin auf und las unter anderem in der Yenidze (2011) und im Palais im Großen Garten (2010) sowie 2010 im Rahmen der Veranstaltung KlangText mit dem elole-Klaviertrio.

Filmografie

  • 1996: Asphaltflimmern
  • 2004: Stefanie – Eine Frau startet durch, Folge: Nichts als die Wahrheit (TV-Serie)
  • 2022: Tatort: Das kalte Haus

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Oda Pretzschner Vita; Übersicht über Engagements und Rollen. NRW-Bühnen.de. Abgerufen am 25. April 2015
  2. Bernarda Albas Haus Aufführungskritik auf kultura-extra.de. Abgerufen am 25. April 2015
  3. Grandioses Drama tragischer Liebe in: Mittellandzeitung vom 5. November 2007. Abgerufen am 25. April 2007
  4. Fabian. Die Geschichte eines Moralisten (Memento des Originals vom 12. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Stückbeschreibung und Besetzung. Abgerufen am 25. April 2015
  5. Quartett Kritiken und Pressestimmen. Offizielle Internetpräsenz des Societaetstheaters Dresden. Abgerufen am 25. April 2015
  6. Hornissenzeit Kritiken und Pressestimmen. Offizielle Internetpräsenz des Societaetstheaters Dresden. Abgerufen am 25. April 2015
  7. MDR KLASSIK - Highlights aus dem Konzertsaal Konzertprogramm vom 1. Januar 2009. Abgerufen am 25. April 2015
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