SportartRudern
DisziplinDoppelvierer
GeschlechtMänner
Teilnehmer40 Athleten aus 10 Ländern
WettkampfortLagoa Stadium
Wettkampfphase6.–11. August 2016
Medaillengewinner
Deutschland Deutschland
Australien Australien
Estland Estland
2012 2020

Der Ruderwettbewerb im Doppelvierer der Männer im Rahmen der Ruderregatta der Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro wurde vom 6. bis 11. August 2016 in der Lagune Rodrigo de Freitas ausgetragen. 40 Athleten in zehn Mannschaften traten an.

Der Wettbewerb, der über die olympische Ruderdistanz von 2000 Metern ausgetragen wurde, begann mit zwei Vorläufen zu je fünf Booten. Die jeweils erst- und zweitplatzierten Mannschaften der Vorläufe qualifizierten sich direkt für das Finale, alle verbleibenden sechs Mannschaften mussten in den Hoffnungslauf. Hier qualifizierten sich noch einmal die ersten beiden Teams für das Finale, während die dritt- bis sechstplatzierten Mannschaften des Hoffnungslaufes ins B-Finale um den 7. bis 10. Platz gelangten. Im Finale am 11. August kämpften sechs Mannschaften um olympische Medaillen. Das Finale musste wegen schlechter Wetterbedingungen am 10. August um einen Tag verschoben werden.

Die jeweils für die nächste Runde qualifizierten Mannschaften sind hellgrün unterlegt.

Das Finale wurde von der deutschen Auswahl mit Karl Schulze, Philipp Wende, Lauritz Schoof und Hans Gruhne leicht überraschend gewonnen. Das Quartett hatte zwar im Vorjahr den Weltmeistertitel gewonnen und abgesehen von Gruhne auch vier Jahre zuvor in London die Goldmedaille errungen, seine Saison war jedoch sehr durchwachsen verlaufen. Mit einem starken Start konnte das Quartett zwischenzeitlich eine Bootslänge Vorsprung auf die favorisierten Australier herausfahren und einen geringen Vorsprung über die Ziellinie retten. Als drittplatzierte Mannschaft ruderten die Esten über die Ziellinie.

Titelträger und Ausgangslage

Olympiasieger (London 2012)  Deutschland
Karl Schulze, Philipp Wende, Lauritz Schoof, Tim Grohmann
Weltmeister (Aiguebelette 2015)  Deutschland
Karl Schulze, Philipp Wende, Lauritz Schoof, Hans Gruhne
Europameister (Brandenburg 2016)  Estland
Andrei Jämsä, Allar Raja, Tõnu Endrekson, Kaspar Taimsoo
Weltbestzeit (5:32,26 min, Amsterdam 2014) Ukraine
Dmytro Michai, Artem Morosow, Oleksandr Nadtoka, Iwan Dowhodko

Teilnehmer

Qualifikation Nation Mannschaft
Weltmeisterschaften 2015  Deutschland Hans Gruhne
Lauritz Schoof
Karl Schulze
Philipp Wende
 Australien Alexander Belonogoff
Karsten Forsterling
Cameron Girdlestone
James McRae
 Estland Tõnu Endrekson
Andrei Jämsä
Allar Raja
Kaspar Taimsoo
 Vereinigtes Königreich Angus Groom
Peter Lambert
Sam Townsend
Jack Beaumont
 Schweiz Barnabé Delarze
Augustin Maillefer
Roman Röösli
Nico Stahlberg
 Litauen Aurimas Adomavičius
Martynas Džiaugys
Dominykas Jančionis
Dovydas Nemeravičius
 Polen Mateusz Biskup
Wiktor Chabel
Dariusz Radosz
Mirosław Ziętarski
Ukraine Iwan Dowhodko
Dmytro Michai
Artem Morosow
Oleksandr Nadtoka
Internationale Qualifikation  Kanada Julien Bahain
Robert Gibson
William Dean
Pascal Lussier
 Neuseeland George Bridgewater
Nathan Flannery
John Storey
Jade Uru

Bei der internationalen Qualifikationsregatta in Luzern qualifizierten sich am 24. Mai 2016 zunächst die Mannschaften aus Russland und Kanada. Der Ruderer Sergei Fedorowzew aus dem russischen Doppelvierer wurde allerdings am 17. Mai von der russischen Antidoping-Agentur einer Trainingskontrolle unterzogen, welche am 16. Juni einen positiven Befund auf das verbotene Mittel Trimetazidin ergab. Nachdem die B-Probe am 30. Juni 2016 im Beisein des betroffenen Sportlers ebenfalls positiv ausfiel, wurden alle Ergebnisse mit seiner Teilnahme rückwirkend bis zum Tag der Kontrolle gestrichen. In den Kreis der Olympiateilnehmer rückte damit die Mannschaft aus Neuseeland auf, die bei der Qualifikationsregatta den dritten Platz belegt hatte.

In der britischen Mannschaft wurde bereits vor dem Vorlauf der nominierte Ruderer Graeme Thomas durch den Ersatzruderer Jack Beaumont substituiert. Thomas war bereits mit einer grippeartigen Erkrankung angereist und musste vor Ort abgemeldet werden.

Vorläufe

Samstag, 6. August 2016

Vorlauf 1

Platz Boot Besatzung Zeit (min) Qualifikation
1  Estland Endrekson, Jämsä, Raja, Taimsoo 5:51,71 Finale
2 Ukraine Dowhodko, Michai, Morosow, Nadtoka 5:52,90
3  Deutschland Gruhne, Schoof, Schulze, Wende 5:53,63 Hoffnungslauf
4  Neuseeland Bridgewater, Flannery, Storey, Uru 5:59,13
5  Kanada Bahain, Gibson, Dean, Lussier 6:34,55

Vorlauf 2

Platz Boot Besatzung Zeit (min) Qualifikation
1  Australien Belonogoff, Forsterling, Girdlestone, McRae 5:50,98 Finale
2  Polen Biskup, Chabel, Radosz, Ziętarski 5:51,28
3  Schweiz Delarze, Maillefer, Röösli, Stahlberg 5:51,52 Hoffnungslauf
4  Großbritannien Groom, Lambert, Townsend, Beaumont 5:52,77
5  Litauen Adomavičius, Džiaugys, Jančionis, Nemeravičius 5:58,70

Hoffnungslauf

Montag, 8. August 2016

Platz Boot Besatzung Zeit (min) Qualifikation
1  Deutschland Gruhne, Schoof, Schulze, Wende 5:51,43 Finale
2  Großbritannien Groom, Lambert, Townsend, Beaumont 5:53,10
3  Litauen Adomavičius, Džiaugys, Jančionis, Nemeravičius 5:55,78 B-Finale
4  Schweiz Delarze, Maillefer, Röösli, Stahlberg 5:56,13
5  Kanada Bahain, Gibson, Dean, Lussier 5:56,28
6  Neuseeland Bridgewater, Flannery, Storey, Uru 5:58,92

Finale

geplant am Mittwoch, 10. August 2016, verschoben auf Donnerstag, 11. August 2016
Anmerkung: Ermittlung der Plätze 1 bis 6

Platz Boot Besatzung Zeit (min)
1  Deutschland Gruhne, Schoof, Schulze, Wende 6:06,81
2  Australien Belonogoff, Forsterling, Girdlestone, McRae 6:07,96
3  Estland Endrekson, Jämsä, Raja, Taimsoo 6:10,65
4  Polen Biskup, Chabel, Radosz, Ziętarski 6:12,09
5  Großbritannien Groom, Lambert, Townsend, Beaumont 6:13,08
6 Ukraine Dowhodko, Michai, Morosow, Nadtoka 6:16,30

B-Finale

Anmerkung: Ermittlung der Plätze 7 bis 10

Platz Boot Besatzung Zeit (min)
7  Schweiz Delarze, Maillefer, Röösli, Stahlberg 6:11,18
8  Kanada Bahain, Gibson, Dean, Lussier 6:13,55
9  Litauen Adomavičius, Džiaugys, Jančionis, Nemeravičius 6:15,16
10  Neuseeland Bridgewater, Flannery, Storey, Uru 6:18,92

Einzelnachweise

  1. FISA announces disqualification of the Russian men’s quadruple sculls. In: www.worldrowing.com. Weltruderverband, 30. Juni 2016, abgerufen am 1. Juli 2016 (englisch).
  2. Russischer Ruderer des Dopings überführt. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.luzernerzeitung.ch. Neue Luzerner Zeitung, 1. Juli 2016, archiviert vom Original am 1. Juli 2016; abgerufen am 1. Juli 2016.
  3. Gordon Rayner: British Olympic rower Graeme Thomas forced to withdraw with “flu-like virus” hours after arriving in Rio. In: www.telegraph.co.uk. The Telegraph, 3. August 2016, abgerufen am 6. August 2016 (englisch).
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